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Perfekte Familienauto

Wie finde ich das perfekte Familienauto?

Kündigt sich Nachwuchs an, beginnt die Suche nach dem passenden Familienauto. Weil es hier eine riesige Auswahl an Marken und Modellen gibt, stellt sich die Frage: Welches Auto ist das richtige? Soll es ein praktischer Kombi sein, ein großzügiger Van oder doch lieber etwas Kompaktes und Sportliches? Diese 10 Tipps helfen, das richtige Auto für die Familie zu finden.

Familienautos sind wie das zweite Zuhause auf vier Rädern – schließlich verbringen Eltern und Kinder viele Stunden in ihnen: auf dem Weg zur Kita, beim Einkauf fürs Wochenende oder zur Fahrt in den Urlaub. Platzangebot und Stauraum, Verbrauch und Sicherheit, aber natürlich auch die Kosten spielen bei der Entscheidung für das richtige Fahrzeug eine bedeutende Rolle. Denn im Durchschnitt ist das Familienauto nach dem Eigenheim die zweitgrößte Investition, die Eltern tätigen. Die folgenden zehn Tipps helfen dabei, die wichtigsten Eigenschaften eines Familienautos einzukreisen.

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1. Fahrzeugform: Welches Auto passt zu einer Familie?

Die Standardausführung vieler Fahrzeugmodelle ist die Limousine. Dabei handelt es sich um ein Auto mit zwei Sitzreihen, die maximal fünf Personen Platz bieten. Je nachdem, wie das Heck gestaltet ist, unterscheidet man bei Limousinen zwischen Stufenheck, Schräg- oder Fließheck sowie Steilheck. Je nach Heckausführung ist das Be- und Entladen mehr oder weniger komfortabel. Vor allem, wenn man schwere Dinge aus dem Kofferraum herausheben muss, stört oft eine Schwelle. Zudem ist Flexibilität beim Beladen nicht die große Stärke einer Limousine: Meist lässt sich die ganze Breite des Kofferraums nicht komplett nutzen, und mehr als ein Kinderwagen lässt sich oft auch kaum unterbringen.

Der Kombi ist eine Variante des Limousinen-Modells. Typisch sind die senkrechte Heckklappe und der größere Kofferraum. In der Regel ist der Kombi auch etwas länger als die Limousine, wodurch der Stauraum wächst, sich aber auch das Ein- und Ausparken schwieriger gestalten kann. Manche Kombis besitzen eine ein- und ausfahrbare Bodenplatte, was die Be- und Entladung vereinfacht. Je nach Hersteller wird der Kombi mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet: Avant bei Audi, Caravan bei Opel, Combi bei Skoda und Toyota, Grandtour bei Renault, Touring bei BMW, T-Modell bei Mercedes-Benz oder Variant bei Volkswagen.

Der Van ist nochmal etwas größer als Limousine und Kombi und kann meist bis zu sieben, manchmal auch bis zu neun Personen aufnehmen. In Großraum-Vans sitzen alle Fahrgäste auf Einzelsitzen. Die Sitze sind üblicherweise in drei Reihen angeordnet, wobei sich die letzten beiden Sitzreihen bei Bedarf demontieren lassen. Weitere Varianten des Vans sind der Kompaktvan und der Minivan. Beide zeichnen sich im Vergleich zu einem Kompakt- oder Kleinwagen durch eine höhere Sitzposition aus. Der Kompaktvan ist etwas kleiner als der Großraum-Van und bietet je nach Ausführung fünf bis sieben Sitze, der Minivan in der Regel maximal fünf Sitzplätze. Be- und Entladen des Gepäcks erfolgen über die große Heckklappe.

Eine gute Raumausnutzung und Variabilität mit Kindern bieten auch Kombis mit hohem Dachaufbau – die sogenannten Hochdachkombis. Nicht nur für den gewerblichen Einsatz bietet dieser Fahrzeugtyp viele Ausstattungsoptionen: Denn der Laderaum lässt sich etwa mit variabler Sitzanzahl oder individuellen Einbauten auch an unterschiedliche Familien-Größen und -Bedürfnisse anpassen. Je nach Länge und Dachhöhe mobilisieren Hochdachkombis damit ein Kofferraumvolumen jenseits der 1.000-Liter-Marke.

Sehr beliebt und oft zu sehen auf den Straßen heute sind SUV. Eine hohe Sitzposition und komfortabler Ein- und Ausstieg zeichnen die Sport Utility Vehicles gemeinhin aus. Diese Vorzüge schätzen auch Familien. Weil der Innenraum des SUV eher in die Höhe anstatt in die Länge geht, ist der Fahrzeugtyp vor allem in der Stadt hilfreich, wenn dem Familienauto beispielsweise nur ein kleiner Parkplatz zur Verfügung steht. Beim Kofferraum ist allerdings Obacht geboten: Denn Beladungskomfort sowie Volumen sind im SUV wegen der kompakten und hohen Bauform bei einigen Modellen eingeschränkt. Das durchschnittliche Kofferraumvolumen der hier vorgestellten Familien-SUV beträgt knapp 580 Liter.

Ein Kleinbus kann bis zu neun Personen befördern. Er ist deutlich größer als eine Limousine oder ein Minivan; im Vergleich mit einem Kombi oder Großraum-Van fallen die Größenunterschiede nicht mehr ganz so deutlich aus. Allerdings sind Klein- und Minibusse meist höher, was mitunter Probleme bei der Einfahrt in Parkhäuser oder Tiefgaragen verursachen kann. Demgegenüber steht der geräumige Innenraum, der sich durch das Umlegen der Sitze beziehungsweise den Ausbau derselben noch einmal erweitern lässt. Vorne gibt es entweder eine durchgehende Sitzbank oder zwei Einzelsitze.

2 Türen

Ein Auto mit zwei oder drei Türen (Fahr- und Beifahrertür sowie Heckklappe) ist für den Transport von Babys und Kleinkindern eher unpraktisch. Es gestaltet sich sehr schwierig, in solchen Modellen Babyschale oder Kindersitz spontan ein- und wieder auszubauen – ganz zu schweigen davon, das Kind sicher anzuschnallen. Fünf Türen sind Pflicht, zumindest bei Limousine, Kombi und Van – der Transporter hat generell nur vier Türen. Doch Tür ist längst nicht gleich Tür: Neben der klassischen Seitentür gibt es auch Schiebe- und Schmetterlingstüren.

Die klassische Seitentür sollte auf jeden Fall möglichst weit zu öffnen sein. Das betrifft vor allem die beiden hinteren Türen. Je größer der Öffnungswinkel – und je breiter die Tür – desto einfacher können Sie einen Kindersitz auf die Rückbank stellen und befestigen. Die Babyschale kann besser angeschnallt werden, aber auch größere Kinder kommen so leichter ins Auto hinein und wieder heraus. Auch für Eltern mit Rückenproblemen oder für großgewachsene Eltern ist das Handling einfacher.

Eine Variante findet sich hauptsächlich bei Mini- und Kompaktvans: die Schiebetür. Sie ist noch komfortabler in der Benutzung, weil sich die Tür einfach nach hinten rollen lässt, statt aufzuschwingen. Gerade auf engen Parkplätzen – zum Beispiel vor Supermärkten – kann man die Tür ganz öffnen, ohne extra Freiraum zu benötigen. An- und Abschnallen, Ein- und Aussteigen – das geht dann alles ganz einfach. Auch Einkäufe und Taschen lassen sich schnell im Fahrzeug unterbringen. Bei Limousinen und Kombis hat sich die Schiebetür nicht durchgesetzt.

Die zweite Variante ist die Portaltür. Dabei ist die hintere Tür rückseitig angeschlagen, sodass sich Vorder- und Hintertür wie ein großes Portal öffnen lassen. Dadurch steht mehr Platz zum Ein- und Aussteigen zur Verfügung. Der erste VW-Bus war mit einer Portaltür ausgestattet, die typische B-Säule fehlte dort bereits. Doch weil dieses Türsystem einige Risiken für die Verkehrssicherheit in sich birgt – zum Beispiel kann der Fahrtwind die Hintertür beim unbeabsichtigten Öffnen leicht ganz aufdrücken –, wurde es 1961 zunächst wieder verboten. Es ist (wie etwa beim Opel Meriva) nur dann erlaubt, wenn ein Mechanismus das Öffnen während der Fahrt verhindert.

3. Anschnallen: Welche Befestigungsmöglichkeiten sollte ein Familienauto besitzen?

Kindersitze aller Größen – von der Babyschale bis zum Sitz für ältere Kinder – müssen gut befestigt werden können. Bei Limousinen und Kombis lassen sich meistens nur zwei Kindersitze nebeneinander befestigen. Der dritte Platz in der Mitte ist zu schmal, außerdem kann der Sitz mit dem dort vorhandenen Beckengurt nicht richtig gesichert werden. Bei größeren Vans, die Einzelsitze im Fond haben, ist das schon einfacher, auch wenn das Festschnallen des Kindes in der Mitte sehr unpraktisch bleibt. Im Transporter hat man dafür in der Regel mehr Platz.

Wer einen rückwärts gerichteten Kindersitz (Babyschale oder Rebound-Sitz) auf dem Beifahrersitz befestigen möchte, muss die Airbags für die Fahrerseite manuell deaktivieren. Ansonsten besteht für das Kind erhebliche Verletzungsgefahr, sollte der Airbag ausgelöst und der Sitz nach hinten gedrückt werden. Meistens befindet sich der Schalter dafür neben oder im Handschuhfach. Manche Hersteller verwenden Transponder in ihren eigenen Kindersitzsystemen (Mazda, Mercedes und Opel), um die Beifahrerairbags auszuschalten. Bei den meisten Fahrzeugmodellen müssen sie aber per Schlüssel deaktiviert werden. Verkehrssicherheitsexperten empfehlen generell, Kindersitze aller Größen auf der Rückbank zu befestigen – dort fahren die Kleinen sicherer.

Die Schnellbefestigung für Kindersitze heißt Isofix. Im Auto gibt es genormte Ösen, die mit der Autokarosserie verschweißt oder fest verschraubt sind. Der Kindersitz besitzt stabile Haken, die auf die Ösen geschoben werden. Der Vorteil: Mit Isofix lassen sich Kindersitze sehr einfach und besonders fest im Auto verankern. Das Risiko, den Sitz falsch zu befestigen, ist relativ gering. Der Nachteil: Kindersitze mit Isofix sind deutlich teurer als Sitze mit Gurtschnall-System. Auch die neue Kindersitznorm i-Size – sie orientiert sich an der Körpergröße, nicht am Gewicht – setzt auf Isofix.

4. Sicherheit: Welches Familienauto schützt am besten?

Die Sicherheit im Fahrzeug ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Dabei spielt auch die Größe des Autos eine Rolle: Große Vans bieten mehr Knautschzone als ein Kleinwagen. Aber auch die Konstruktion sowie zahlreiche bauliche Kniffe der Hersteller reduzieren die Verletzungsgefahr der Insassen, falls es einmal zu einem Unfall kommen sollte.

Eine gute Einschätzung, wie sicher ein bestimmtes Fahrzeugmodell prinzipiell ist, bieten die Euro-NCAP-Crashtests. Sie bewerten, wie gut Erwachsene und Kinder im Innern eines Fahrzeugs geschützt sind, aber auch, wie hoch der Schutz von Fußgängern ausfällt. Die Gesamtsicherheit eines Fahrzeugs wird mit bis zu fünf Sternen ausgezeichnet. Einziges Manko: Bei diesem Testverfahren sind nur Autos mit gleichem Baujahr vergleichbar.

Bei den Sicherheits-Features gibt es mittlerweile eine große Spannbreite. ABS, das ein Blockieren der Räder beim Bremsen verhindert, ist in allen europäischen Fahrzeugen ab Baujahr 2004 serienmäßig vorhanden. Hinzu kommen in jüngeren Fahrzeugen eine Vielzahl von – teuren – Assistenzsystemen: das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), das Bremsassistenzsystem (BAS), ein elektronischer Abstandshalter, ein Spurhalte- und ein Toter-Winkel-Assistent, eine Ausleuchtungs- und Nachtsicht-Steuerung und vieles mehr. Moderne Autos sind zudem mit einer Vielzahl von Airbags ausgerüstet. Front-, Seiten-, Sitzpolster- und Knie-Airbags schützen mittlerweile so gut wie alle Körperpartien von Fahrer und Beifahrer.

Sicherheitssysteme

5. Ausstattung: Welche Autos besitzen kinderfreundlichen Innenraum?

Ausstattung

Krümel und Flecken im Innenraum und auf den Polstern sind gerade für kleine Kinder kaum vermeidbar. Aus diesem Grund sollten sich die Sitzpolster möglichst gut reinigen lassen. Kunstleder-Sitze haben sich besonders bewährt. Wer es in erster Linie komfortabel haben möchte, achtet auf echtes Leder – beides lässt sich einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Anstelle eines Teppichs sollte zumindest unter der Rückbank eine Gummimatte liegen. Im Unterschied zum Autoteppich lässt sie sich leicht reinigen.

Zu einer kinderfreundlichen Ausrüstung des Familienautos gehören aber auch Sonnenblenden, die sich bei Bedarf ausziehen lassen, oder Seitenscheiben, die das UV-Licht reduzieren. Auch ausklappbare Tische und Getränkehalter zählen dazu. Ein Fernsehbildschirm, ein DVD-Player oder eine Spielekonsole eignen sich gut, um größere Kinder während längerer Autofahrten abzulenken. Es ist praktisch, wenn diese bereits im Auto vorhanden sind. Doch mittlerweile können sie auch günstig nachgerüstet werden. Für größere Kinder kann auch ein Tablet oder Smartphone eine gute Wahl sein: einfach Videos und Spiele herunterladen und abspielen – und die Kopfhörer für die Kleinen nicht vergessen. Dann können auch zwei Kinder je nach Lust und Laune unterschiedlich „bespaßt“ werden. Hinten im Auto sollte also mindestens ein 12V-Steckdosen-Anschluss vorhanden sein – denn der Anschluss vorne wird sicherlich öfter mal vom Navigationsgerät oder Smartphone belegt.

6. Kofferraum: Bietet das Familienauto genug Stauraum?

Neben der Anzahl der Sitze ist die Größe des Kofferraums beziehungsweise der Platz für die weitere Zuladung wichtig. Denn hier muss das Familiengepäck hineinpassen – und zwar nicht nur für die Kurztrips zu den Großeltern übers Wochenende, sondern auch dann, wenn man mit Kind und Kegel zwei Wochen nach Skandinavien oder gen Süden in den Sommerurlaub fährt. Während eine Limousine ungefähr 400 bis 600 Liter Stauraum bietet, kann man bei einem Kombi zwischen 500 und 700 Liter erwarten.

Kofferraum

Kompaktvans bieten noch einmal 100 Liter mehr. In einen Mini-Bus passen neben 9 Personen noch einmal rund 650 Liter hinein. Wird die dritte Reihe ausgebaut, wächst der Platz auf rund 1.650 Liter an. Viele Autos haben zudem Fächer oder Netze, in denen kleinere Sachen verstaut werden können. So lässt sich vom Kuscheltier bis zur Spielekonsole alles unterbringen, was unterwegs zur Unterhaltung der Kinder benötigt wird. Wichtig ist allerdings, dass die Dinge während der Fahrt nicht nur einfach erreichbar, sondern auch sicher verstaut sind. Spielzeug und Bücher dürfen bei einem Bremsmanöver nicht einfach herausfallen – ansonsten droht Verletzungsgefahr.

Damit auch ins Auto passt, was für den Urlaub mitgenommen werden muss, sollte das zulässige Gesamtgewicht im Familienauto nicht zu niedrig sein. Denn von diesem muss man noch das Leergewicht des Fahrzeugs abziehen. Übrig bleibt das Zuladungsgewicht, also das Gewicht aller beförderten Personen plus das Gewicht des gesamten Gepäcks. Am wenigsten kann man bei Limousinen zuladen, hier liegt die Spanne zwischen 350 und 550 kg. Bei den Kombis sind bis ungefähr 655 kg möglich, beim Minivan beträgt die Zuladung zwischen 450 kg und 500 kg, ein Kleinbus schafft zwischen 800 und 1.000 kg.

7. Verbrauch: Ist das Familienauto spritsparend unterwegs?

Familien legen mit dem Auto mehr Strecken zurück, als man glaubt: zur Kita, zum Einkauf, zum Sport, zu den Großeltern, in den Urlaub und so weiter. Da kommen viele tausend Kilometer jährlich zusammen. Selbst, wenn man das Familienauto nicht täglich und für jeden Weg nutzt. Je weniger Sprit das Auto dabei schluckt, umso besser sieht’s am Monatsende in der Haushaltskasse aus. Für welche Treibstoffart man sich entscheidet, hängt in der Regel von der Häufigkeit der Fahrten und deren Distanz ab. Diesel-Fahrzeuge verbrauchen weniger Treibstoff, eignen sich aber eher für lange Strecken. Benzin-Motoren sind für Kurzstrecken die bessere Wahl, benötigen aber auch mehr – und teureren – Sprit. Nachhaltiger sind Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge. Allerdings beschränkt sich die Reichweite des Elektroantriebs eher auf Kurztrips.

8. Leistung: Welche Motorisierung sollte das Familienauto besitzen?

Auch wenn die Motorleistung auf den ersten Blick nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint, darf man diesen Punkt auch beim Familiengefährt nicht vernachlässigen. Denn vollgepackt bis zur Dachbox ist das maximale Gewicht des Autos schnell erreicht. Bei einem Kombi oder einem kompakten Van sind das in etwa 2,5 bis 3 Tonnen. Damit diese reibungslos bewegt werden können, ist ein leistungsstarker Motor Voraussetzung. Daher sollte man sich beim Familienauto nicht für die geringste Motorisierung entscheiden, sondern für eine PS-Leistung, die mindestens im Mittelfeld des Spektrums liegt. Das ist auch unter Sicherheitsaspekten wichtig: Wenn man zu langsam beschleunigt, wird jedes Überholmanöver zum Risiko – sowohl für einen selbst als auch für andere Fahrzeuge.

9. Unterhaltskosten: Fährt der Familienwagen auch nach dem Kauf günstig?

Ein wichtiger Punkt – mitunter der wichtigste überhaupt – ist der Anschaffungspreis für das neue Familienauto. Hinzu kommen Kosten für Zusatz- und Zubehörteile, die über die Basis-Ausführung hinausgehen: Radio und Navigationsgeräte, Anhängerkupplung, Schiebedach und so weiter.

Bei der Frage „Neu- oder Gebrauchtwagen?“ gibt es für beide Alternativen gute Argumente: Während man beim Neuwagen-Händler das Familienauto nach eigenen Vorstellungen ausstatten lassen kann, ist das bei einem Gebrauchtwagen selten möglich – oder mit etwas Aufwand bei der Suche verbunden. Der hohe Preisverfall in den ersten Jahren ist allerdings ein Argument dafür, sich auf dem Gebrauchtwagen-Markt umzusehen. Bei gleichem Budget bekommt man möglicherweise eine bessere Ausführung oder eine höhere Fahrzeugklasse als beim Kauf eines Neuwagens.

Unterhaltskosten

Neben den Anschaffungskosten spielen die Aufwendungen für den Unterhalt des Fahrzeugs eine wichtige Rolle. Kfz-Steuern, Versicherung, Tankkosten, Hauptuntersuchung, Inspektionen, Reparaturen – all das muss ebenfalls bezahlt werden. Im Laufe eines Fahrzeuglebens kommt ungefähr die Summe für einen Neuwagen zusammen. Bei Oberklasse-Fahrzeugen können die Unterhaltskosten wegen der höheren Besteuerung und der teilweise exorbitanten Versicherungsprämien die Anschaffungskosten sogar deutlich übersteigen. Hinsichtlich der Höhe von Reparaturkosten gilt: Die Unwägbarkeiten steigen mit zunehmendem Alter des Fahrzeugs. Zudem sind manche Fahrzeuge anfälliger für Mängel als andere.

10. Vergleichen: Welches ist das passende Familienauto?

Die jährlichen Berichte und Vergleichstests von ADAC, TÜV und Dekra geben Auskunft darüber, ob das ausgewählte Familienauto einen geringen oder einen hohen Reparaturbedarf hat. Aber nicht nur bei dieser Frage gilt: Sich möglichst umfassend zu informieren lohnt sich – über das gewünschte Auto genauso wie über das Angebot. Lesen Sie Testberichte und Fahrbeschreibungen in Autozeitschriften, studieren Sie die Anzeigen der Hersteller und die Angebote von Internet-Börsen, vergleichen Sie Kaufpreise und rechnen Sie die Unterhaltkosten durch. Auch wenn das aufwendig erscheint – die Mühe zahlt sich auf jeden Fall aus.

Und wenn das perfekte Familienauto gefunden ist, machen Sie unbedingt eine Probefahrt. Erst dann können Sie sich davon überzeugen, ob Größe, Fahrverhalten und Funktionen (bei Gebrauchten auch Ausstattung und Zustand) zu den Anforderungen Ihrer Familie passen.

Fazit: Die Top 5 der Familienautos 2022

Eingeschränktes Familienleben in der Limousine

Je nach Bauweise und Fahrzeugklasse ist ein Limousinen-Kofferraum auch für familienfreundliche Beladung geeignet. Spitzenreiter auf dem Markt ist in dieser Hinsicht das Tesla Model S, das dank wegfallendem Motorraum zwei Ladefächer – vorne und hinten – besitzt. Schräghecklimousinen sind im Allgemeinen durch ihre große Heckklappe gegenüber Stufenhecklimousinen im Vorteil, wenn sperrige Dinge verladen werden sollen.

Tesla Model S im Überblick:

Stärken

  • Doppelter Laderaum bringt für Limousine außergewöhnliche Platzverhältnisse
  • Große Kofferraumluke dank Schrägheck
  • Langstreckentauglichkeit dank großer Reichweite als Elektroauto
  • Bis Ende 2018 optional mit dritter Sitzreihe und damit als Siebensitzer

Schwächen

  • Dritte Sitzreihe nur für Kinder bis 140 Zentimeter tauglich
  • Teurer Anschaffungspreis

Platz und Sicherheit im Kombi

Kombis sind für alle Familien die erste Wahl, die einen hohen Alltagsnutzen mit großem Raumangebot verbinden möchten. Denn mit noch recht kompakten Abmessungen bringen es Modelle wie der Skoda Octavia Combi auf ein beachtliches und gut zu beladendes Kofferraumvolumen. Das für maximal fünf Personen vorgesehene Platzangebot ist damit gerade für kleinere Familien völlig ausreichend, und in Tests sahnen Kombis in Sachen Kindersicherheit überdies gerne die volle 5-Sterne-Bewertung ab.

Skoda Octavia im Überblick:

Stärken

  • Viel Platz im Innenraum
  • Hohes Kofferraumvolumen
  • Kompaktes und sportliches Äußeres

Schwächen

  • Keine dritte Sitzreihe erhältlich

Hochdachkombis als Platzwunder fürs Familiengepäck

Sie werden von Familien gerne in den Vergleich mit Vans gezogen, besonders, wenn es noch mehr Platz im Innenraum sein soll. Jedoch bieten gerade ältere Modelle oft weniger Komfort und Ausstattung, bei einem ähnlichen Preis. Sehr praktisch bei Hochdachkombis ist deren Modularität: Im VW Caddy können beispielsweise alle Sitze einzeln umgeklappt und ausgebaut werden und breite Schiebetüren erleichtern den Zugang zu Kind und Kegel deutlich. In der längeren Maxi-Version ist dann auch mit 7-Personen-Vollbesetzung noch genügend Platz fürs Gepäck übrig.

VW Caddy im Überblick:

Stärken

  • Variabel verstellbare Sitze
  • Schiebetüren standardmäßig
  • Großes Kofferraumvolumen
  • Dritte Sitzreihe
  • In der Maxi-Version ein Platzwunder trotz sieben Sitze
  • Niedriger Einstieg

Schwächen

  • Weniger Komfort in Innenraum und Fahrverhalten
  • Etwas teurer als vergleichbare Modelle
  • Keine volle Punktzahl im Sicherheitstest

Allround-SUV eignen sich auch als Familienauto

Weil sie sich gerade im engen Stadtverkehr praktisch bewegen lassen und dabei einen angenehm hohen Einstieg bieten, sind SUVs bei immer mehr Menschen beliebt. Auch Familien entscheiden sich heute häufig für SUV-Modelle wie den VW Tiguan. Wenn nicht allzu viel Gepäck mit muss und sich auf den hinteren Plätzen nur in Ausnahmefällen drei oder mehr Kinder befinden, kann ein SUV die richtige Entscheidung für Familien sein. Praktisch: Einige Modelle bieten eine verschiebbare Rücksitzbank oder sogar eine versenkbare dritte Sitzreihe.

VW Tiguan Allspace im Überblick:

Stärken

  • höhere Sitzposition
  • großzügiges Platzangebot
  • verhältnismäßig viel Fußraum in der zweiten Reihe
  • Rückbank verschiebbar und dritte Sitzreihe versenkbar
  • 5-Sterne Euro-NCAP-Crashtest
  • Platz für bis zu 7 Personen

Schwächen

  • In der Allspace-Version auch gebraucht recht teuer
  • Hohe Ladekante zum Kofferraum
  • Kofferraumvolumen stark eingeschränkt als 7-Sitzer

Vans: Die Familien-Klassiker

Variabilität und Komfort für Familien, das wird bei Vans großgeschrieben: Hervorragende Flexibilität im Innenraum mit bis zu sieben eigenständigen Sitzen, ein niedriger Einstieg und manchmal sogar praktische Schiebetüren – Vans sind wie gemacht für den Einsatz als Familienauto. Komfortables Fahrverhalten und ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis runden das Bild von Fahrzeugen wie VW Touran und Co. ab.

VW Touran im Überblick

Stärken

  • Sieben vollwertige und variabel verstellbare Sitze erhältlich
  • Dritte Sitzreihe versenkbar
  • Großes Kofferraumvolumen
  • Gute Alltagstauglichkeit dank kompakter Abmessungen
  • Gute Sicherheit

Schwächen

  • Bei Vollbesetzung als 7-Sitzer wenig Kofferraumvolumen übrig
  • Teurer als vergleichbare Modelle

Kleinbus: Wenn Platz keine Frage sein soll

Kleinbusse bieten im Vergleich das größte Platzangebot, auch bei voller Besetzung ist genügend Raum selbst für sperriges Gepäck. Optional fahren sogar bis zu neun Personen im Minibus mit. In allen Reihen gibt es individuell verstell- und ausbaubare Sitze und für komfortables Beladen ist dank breiter Schiebetüren auch gesorgt. Verschiedenste Ausstattungsvarianten bieten von Basis-Ausstattung bis zum edlen Minibus alle Komfort-Stufen. VW Multivan und Co. sind dadurch auch als Gebrauchtwagen noch recht teuer, aber es gibt auch günstigere Alternativen anderer Marken. Obacht im Stadtverkehr: Durch die größeren Abmessungen ist ein Kleinbus natürlich nicht sehr wendig und agil.

VW Multivan im Überblick:

Stärken

  • Perfekt für Großfamilien oder Fahrten mit mindestens sieben Personen
  • Alle Sitze können mit Erwachsenen belegt werden
  • Selbst sperriges Gepäck findet im voll besetzten Innenraum Platz
  • Schiebetüren serienmäßig an Bord
  • Unterschiedliche Ausstattungsmöglichkeiten für den Innenraum beim VW Bus

Schwächen

  • Große Dimensionen nicht sehr stadttauglich

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