Für die Rückkehr dahin setzte der mit Nissan eng verbundene Hersteller auf eine asiatisch-europäische Kooperationsstrategie. In dieser Partnerschaft waren Renault und Nissan sowie der seit dem Jahr 2000 zur Renault-Allianz gehörende südkoreanische Partner Samsung vereint. Auf Basis des Nissan Maxima hatten die Südkoreaner seit dem Jahr 1998 ihre Baureihe Samsung SM5 entwickelt, die nur für den südkoreanischen Markt gedacht war, später allerdings auch auf einigen anderen Weltmärkten verkauft wurde. Technik, Komfort und Design des im Jahr 2010 in dritter Generation präsentierten Modells erschienen Renault so attraktiv zu sein, dass die Franzosen sich entschlossen, die Nissan-Samsung-Entwicklung auch auf dem als schwierig geltenden Markt in Europa einzuführen. Dort wurde die Limousine im Jahr 2011 unter dem Rauten-Logo als Renault Latitude präsentiert und markierte so die Rückkehr des französischen Produzenten in die obere Mittelklasse.
Limousinenformat für den Renault Latitude
Mit seinem Limousinenformat von knapp 4,90 Metern Länge und einem Radstand von gut 2,76 Metern erweiterte der Renault Latitude oberhalb des Renault Laguna das Programm des Herstellers nach oben. Technisch basierte der Renault Latitude auf der im Jahr 2008 vorgestellten siebten Generation des Nissan Maxima, übernahm jedoch zugleich technische Elemente, die im Mitteklassemodell Renault Laguna Verwendung fanden. Gebaut wurde der Renault Latitude aussschließlich in der klassischen Limousinenform als Fünftürer mit Stufenheck. Besonderes Kennzeichen in der Rückansicht: Der Heckaufbau reichte hoch hinauf und vergrößerte auf diese Weise den Stauraum im Inneren des Kofferabteils auf fast 480 Liter.
Im Spitzenmodell des Renault Latitude arbeitet ein V6-Dieselaggregat
Zwar zeigte der Renault Latitude eine dynamisch angeschnittene Front mit chromierten Querrippen als Kühlergrill und eine coupé-ähnliche Dachlinie. Doch als ausdrückliche Sportlimousine planten die Franzosen den Renault Latitude offenbar nicht zu etablieren. In den meisten europäischen Märkten begnügte sich der Hersteller damit, den Renault Latitude mit einem 2,0 Liter Benzinaggregat anzubieten, das maximal 103 kW (140 PS) leistete. Die Spitzenmotorisierung in V6-Bauweise blieb den Selbstzündern vorbehalten: In dieser 3,0 Liter Dieselversion konnte der Renault Latitude bis zu 177 kW (241 PS) mobilisieren. Darüber hinaus stand die Limousine mit einem kleineren 2,0 Liter Dieseltriebwerk im Programm, das dem Renault Latitude 127 kW (173 PS) bereitstellte.