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Test Audi RS 6 Performance (2024): Kraftkur für das Kraftpaket

Schon der normale Audi RS 6 ist mit 600 PS kein Kind von Traurigkeit. Egal, urteilte man bei Audi Sport und sattelte bei der Performance-Variante nochmals 30 PS und 50 Nm obendrauf. Heraus kam ein glorreicher Baureihenabschluss, der nur noch vom bald debütierenden RS 6 GT übertroffen werden kann.

Der Audi RS 6 Performance auf einen Blick

  • Bislang stärkster Audi mit Verbrennungsmotor
  • 4,0-Liter-V8-Biturbo mit 630 PS und 850 Nm
  • 0-100 km/h in 3,4 s, Vmax bis zu 305 km/h
  • Geschliffenes Handling
  • Hochwertiger Innenraum
  • Grundpreis ab 137.000 Euro
Audi RS 6 Performance Frontansicht

Ein schwarzer Single-Frame-Grill, dynamische HD-Matrix-LED-Scheinwerfer mit Laser-Fernlicht - optisch ist der Audi RS 6 Performance ohne Zweifel auf Krawall gebürstet.

Mehr Leistung durch neue Turbolader

Vorhang auf und Bühne frei für den stärksten Kombi, den die Ingolstädter bislang vom Stapel gelassen haben: Den 630 PS und 850 Nm starken Audi RS 6 Performance (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,7-12,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 289-277 g/km)². Den Leistungszuwachs gegenüber dem normalen RS 6 um 30 PS und 50 Nm erzielte die hauseigene Sportabteilung nicht einfach durch schnödes Software-Tuning. Zwei neue Turbolader im heißen Innen-V des Achtzylinders sorgen im wahrsten Sinne für mehr (Lade-)Druck und leisten nun 2,6 statt 2,4 bar. Die Änderungen am Motor stehen dabei exemplarisch für zahlreiche kleinere Detailanpassungen, die die Ingenieure beim mindestens 137.000 Euro teuren RS 6 Performance vorgenommen haben.

Audi RS 6 Performance Motor

Der 4,0-Liter-TFSI im RS 6 Performance leistet gegenüber dem normalen RS 6 30 PS und 50 Nm mehr. Das Leistungsplus wird unter anderem durch neue Turbolader erzielt.

Das erklärte Ziel? Mehr Power bei gleichzeitig verbesserter Effizienz an 365 Tagen im Jahr. Der Audi RS 6 Performance soll in den Augen seiner Erbauer also ein klassischer Alltagswagen sein; das mit der Effizienz müssen sie uns zwischen Neckarsulm und Ingolstadt aber noch einmal erklären. Natürlich ist ein 630 PS starker Achtzylinder (trotz Mildhybrid und Zylinderabschaltung) nicht vergleichbar mit einem 2,0-Liter-TDI. Allerdings waren es dann doch mehr als 14 Liter, die sich unser Testwagen auf 100 Kilometer hinter die Binde gekippt hat. Lag zwischen Abfahrts- und Zielort zufällig noch ein kurvenreiches Alpensträßchen oder ein Stück gut asphaltierter Autobahn ohne Verkehr, zeigte der Bordcomputer auch gerne 20 Liter und mehr an.

Auch interessant: Schau dir unser Testvideo zum Audi RS 4 Avant an

Eines der besten Autos, das man derzeit kaufen kann

Der geneigte Käufer oder Leasingnehmer wird die Spritkosten freilich verschmerzen können. Denn mit allem Brimborium und der auffällig unauffälligen Mattlackierung in Tausilber (5.800 Euro) summierte sich der Testwagenpreis auf stolze 183.150 Euro. Definitiv eine Menge Holz – in dieser Fahrzeug- und Leistungsklasse aber auch nicht gänzlich ungewöhnlich. Als Gegenleistung erhält man nichts weniger als eines der besten Autos, das man derzeit kaufen oder leasen kann. Obschon bei großen Effizienzbekundungen seitens der Marketingabteilung Vorsicht geboten ist – der kommunizierte Anspruch, dieses Auto jeden Tag nutzen zu können (und zu wollen) ist nicht aus der Luft gegriffen.

Audi RS 6 Performance Front/Seite

Der Familienkombi eilt in 3,4 Sekunden von null auf Tempo 100, abgeregelt wird optional erst bei 305 km/h.

So unterscheidet den Audi RS 6 Performance, bis auf die krawallige Optik, zunächst wenig von einem normalen A6 Avant. Einsteigen, losfahren, sicher ankommen. Im Comfort-Modus überfordert der Sportwagen in der Tarnung eines Familienkombis kaum jemanden. Noch dazu, weil der RS 6 in der Standardeinstellung seine Pferdchen etwas schleppend aus der Koppel treibt. Beim Beschleunigen braucht es einen kurzen Augenblick, bis sich die Achtgang-Automatik sortiert hat, bis genügend Luft für die beiden Turbos bereitsteht und aus vier schlafenden wieder acht hellwache Zylinder werden. Zum Überholen natürlich ausreichend, für mehr Action gibt es dann den Dynamic-Modus und zwei frei konfigurierbare RS-Fahrmodi.

Audi RS 6 Performance Front/Seite

Trotz aller Sportlichkeit transportiert der Audi RS 6 Performance im Zweifel auch mehr als nur Luft und Liebe. Das Kofferraumvolumen beträgt 548 bis 1.658 Liter, die Anhängelast wird mit 2,1 Tonnen angegeben.

Weniger Dämmung für mehr Hörgenuss

Hat man sich diese passend eingerichtet, rückt der normale Audi A6 gedanklich allerdings ganz schnell in weite Ferne. Da kommt schon R8-Feeling auf, wenn dich der großspurig beatmete 48V-Achtzylinder durch den Verzicht auf acht Kilogramm Dämmung und die optionale RS-Sportabgasanlage intensiver anbrüllen darf. Wenn der Automat durch verkürzte Schaltzeiten in der Sport-Stellung aufs Gröbste die Gänge reinschnalzen lässt und ab 2.300 U/min gleichzeitig 850 Nm Drehmoment über alle vier Räder herfallen. Der Standardsprint von null auf 100 km/h gelingt in 3,4 Sekunden, von null auf 200 km/h sind es weniger als 12 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird indes bei 280, mit dem optionalen Dynamikpaket Plus (derzeit nicht bestellbar) bei 305 km/h erreicht. Da ist man dann wieder auf Augenhöhe mit all den großen Kombinationskraftwagen von Alpina, AMG und der M GmbH.

Audi RS 6 Performance Keramikbremse

Das Dynamikpaket Plus umfasst unter anderem eine Keramikbremsanlage. Ihre Scheiben haben die Dimension 440 Millimeter (vorn) und 370 Millimeter (hinten). Die Gewichtsreduktion im Vergleich zur Stahlbremse beträgt rund 34 Kilogramm.

Geradeaus schnell sind sie ja meistens, aber wie sieht es in der Kurve aus? In der schnell angegangenen Biegung merkt man dem RS 6 Performance zunächst einmal kaum etwas von seinem Gewicht an. Die 2,2 Tonnen haben sie bei Audi Sport bestens kaschiert und dem Power-Avant eine enorme Leichtfüßigkeit antrainiert. Um der Physik abermals sauber eins auszuwischen, wurde selbstverständlich tief in die Trickkiste gegriffen. Das optionale Dynamic Ride Control Fahrwerk mit diagonal über zwei separate Ölleitungen angebundene Stoßdämpfer, die Dynamik-Allradlenkung und ein gewichtsoptimiertes Mittendifferenzial erzeugen selbst mit den aufgezogenen Winterpneus eine außerordentliche Kurvenstabilität. Traktion gibt es dank des hecklastig ausgelegten Quattro-Antriebs im Überfluss und die Lenkung ist zwar in allen Fahrmodi sehr leichtgängig, spricht aus der Mittellage aber äußerst fein und gefühlvoll an.

Audi RS 6 Performance Sitze

Der Innenraum des Audi RS 6 Performance ist hochwertig verarbeitet, die Sportsitze auch auf längeren Strecken sehr bequem.

Audi RS 6 Performance mit gut gereiftem Innenraum

Trotz der montierten 22 Zoll Leichtbauräder (im Sommer mit entsprechender Hochleistungsbereifung bestückt) lässt sich der Audi RS 6 Performance auch beim Fahrkomfort nicht lumpen. Da ist die Spreizung zwischen knallhart und alltagstauglich weich schon gut gelungen, wobei wir für die normalschlechten Straßen in Deutschland tendenziell auf das geschmeidigere Luftfahrwerk setzen würden. Weniger Kompromissbereitschaft verlangt indes der Innenraum ab. Im Cockpit des 630 PS Boliden mit seinem 548 Liter fassenden Kombiheck ist alles sauber und ziemlich satt verarbeitet, die Qualität der Materialien gefällt und so auch die Sitzposition im seitenhaltstarken Sportgestühl.

Audi RS 6 Performance Heckansicht

Der Innenraum der aktuellen A6-Generation ist mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen. Das allerdings hat den Vorteil, dass die Bedienung keine Fragen aufwirft.

Gleichermaßen geht die Bedienung leicht von der Hand. Hier kommt Audi mittlerweile das Alter seiner Fahrzeuge wieder zugute, denn mit übergroßen Hyperscreens und fünfundzwanzig Untermenüs muss sich im RS 6 niemand herumschlagen. Das ist freilich ein Nachteil, wenn man das eigene Auto unbedingt als Erweiterung der heimischen Spielekonsole sehen will. Andererseits ist diese Art des Zeitvertreibs in diesem Fahrzeug auch überflüssig. Schließlich muss man keine unnötige Zeit an einer Ladestation verplempern.

Audi RS 6 Performance Heckansicht

Acht Kilogramm weniger Dämmung und die optionale RS-Sportabgasanlage sorgen beim RS 6 Performance für ein intensives Klangerlebnis.

Fazit

Die Audi Sport GmbH hat den RS 6 in der Performance-Variante noch etwas feiner abgestimmt, hat aus dem ohnehin schon fulminanten Gran Turismo mit Kombiheck ein noch geschliffeneres Produkt gemacht. Das Leistungsplus und ein bisschen Extra-RS-Lametta lassen sich die Ingolstädter freilich gut bezahlen. Für mindestens 137.000 Euro bekommt man jedoch einen der wohl letzten und zugleich stärksten Sport Audis nach alter Verbrenner-Rezeptur geboten. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten*

  • Modell: Audi RS 6 Performance
  • Motor: Achtzylinder-V, Biturbo, 3.996 ccm
  • Leistung: 630 PS (463 kW) bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 850 Nm bei 2.300-4.500 U/min
  • Antrieb: Allrad, 8-Gang-Automatikgetriebe
  • Verbrauch kombiniert: 12,7-12,2 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 289-277 g/km²
  • Beschleunigung (0–100 km/h): 3,4 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 280-305 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 5,00 m/1,46 m/1,95 m
  • Gewicht: ca. 2.200 kg
  • Grundpreis: ab 137.000 Euro

*Herstellerangaben

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