Erster Check Mazda CX-5 (2026): Besser als der Tiguan?

Erster Check und Sitzprobe im neuen Mazda CX-5. Und gleich eine Überraschung. Das einst kompakte SUV wächst über sich hinaus und ist groß wie nie. Neu ist auch der größere 2,5-Liter Benziner, der den CX-5 antreibt. Erfahre alles über den Erstkontakt mit dem VW-Tiguan-Konkurrenten.

Der Mazda CX-5 auf einen Blick

  • Dritte Generation des Bestsellers
  • Mehr Platz durch größeren Radstand
  • Neuer 2,5-Liter-Benziner mit 141 PS
  • Mazda holt Google-Dienste an Bord
  • Grundpreis (Deutschland) ab 35.000 Euro

Mazda CX-5 2025 Front-Seite

Modellübersicht und Konkurrenz: Der schärfste Gegner kommt aus dem eigenen Haus

Mazda mach sich selbst Konkurrenz. Mit der dritten Generation rückt das kompakte SUV CX-5 dem eigentlich eine Liga höher spielenden CX-60 auf den Pelz. Schon beim ersten Rendezvous mit dem Neuling, der ab Oktober bestellt werden kann und ab Dezember zu den Händlern rollt, dachten wir: Ist der groß, Mann! Ein Blick in die technischen Daten zeigt: Zwischen CX-5 und CX-60 liegen nur noch wenige Zentimeter. In der Länge hat der kompakte Japaner auf 4,69 Meter zugelegt. Das sind 11,5 Zentimeter mehr als beim Vorgänger und nur sechs cm weniger als beim CX-60. Das gleiche Bild beim Radstand. Hier 2,82 Meter mit einem Plus von 11,5 Zentimetern, dort nur noch ein kleiner Vorsprung mit 2,87 Metern. Noch krasser wird es beim Kofferraumvolumen.

Zwischen 583 und 2.019 Litern (bei umgeklappter Rückbank) packt der eigentlich kleine Bruder des CX-60. Dieser kann nur mit 570 bis 1.726 Litern dienen.

Allein daran kann man schon erkennen, welche Ambitionen Mazda mit diesem Modell verfolgt. Denn es gilt eine Erfolgsgeschichte weiter zu erzählen. 4,7 Millionen Mal hat sich der CX-5 weltweit seit seiner Einführung im Jahr 2012 verkauft. Davon exakt 184.360 Mal in Deutschland. Mit diesem Volumen kann man Geld verdienen. Apropos: Der CX-5 soll bei durchaus fairen 35.000 Euro starten, der CX-60 kostet ab 48.890 Euro schon deutlich mehr. Ganz vergleichen lassen sich die beiden Modelle natürlich nicht. Allein schon wegen der Motorisierungen, aber dazu gleich mehr.

Mazda CX-5 Heckansicht

Aussehen & Platzverhältnisse: Der CX-5 wächst über sich hinaus

Da steht er nun, der neue Mazda CX-5 – und funkelt wie alle neuen Mazdas im typischen Rot. Soul Red Crystal heißt die Lackfarbe und obwohl wir sie schon so oft gesehen haben: Sie ist zeitlos schön. Soulfood für die Augen quasi. Vorne wie hinten wirkt das SUV viel mächtiger als der Vorgänger. Kein Wunder: Die Motorhaube liegt um fünf Zentimeter höher, das Heck wurde optisch und auch tatsächlich (plus 1,5 cm) in die Breite gezogen. Erleichtert auch das Einladen, weil die Kofferraumklappe gleich mitgewachsen ist. Und gut, dass die Ladekante um immerhin 1,8 Zentimeter abgesenkt wurde. Der geplagte Rücken wird sich bedanken.

Großzügig öffnen sich auch die hinteren Türen, sie sind ebenfalls breiter und gehen weiter auf als beim Vorgänger. Und so schwingt man sich ganz bequem in den Fond und sitzt wirklich komfortabel. In Zahlen: Sechs Zentimeter mehr Knie- und drei Zentimeter mehr Kopffreiheit als im Vorgänger. Dank des größeren Radstandes herrscht auch vorne Platz im Überfluss. Der luftige Eindruck wird noch verstärkt durch das riesige Glas-Panorama-Dach, das noch eine echte Sonnenblende hat.

Mazda CX-5 Cockpit

Innenraum & Infotainment: Mazda setzt zum ersten Mal nur auf Google

Nicht nur bei den Platzverhältnissen klopft der CX-5 beim Premium-Segment an. Auch das Interieur kann sich sehen lassen. In Sachen Wertigkeit und Verarbeitung hat sich Mazda ohnehin schon lange ganz nach vorne geschoben. Das neue Kompakt-SUV setzt diese Tradition fort. Jedes Material und alle Oberflächen fühlen sich gut an. Gilt übrigens auch für das schwarze und weiße Kunstleder, das üppig Verwendung findet. Zum Beispiel auf den Kopfstützen oder auf den Armlehnen in der Mittelkonsole. Beledert ist auch die horizontale Spange, die sich quer über das Armaturenbrett zieht und sich beidseitig bis in die Türverkleidungen erstreckt. Sie gibt dem Cockpit einen wohnlichen Charakter. Echtes Leder gibt es übrigens auch: Das aber nur in der höchsten Ausstattung „Homura“.

Das Armaturenbrett wirkt aufgeräumt und klar. Harmonisch fügt sich der 10,25 Zoll große Digital-Tacho ein. Das je nach Gusto entweder 12,9 oder 15,6 Zoll große Infotainment-Display sitzt hingegen auf dem Instrumenten-Träger. Erstmalig setzt Mazda beim CX-5 ganz auf Google. Das neue Android-Automotive-Betriebssystem ermöglicht die Nutzung des KI-Sprachassistenten Gemini, navigiert wird mit Maps und über Google Play kann man Musik abspielen oder streamen. Das Gefummel mit Mazdas eigenen Diensten und Amazons Alexa geört damit schon bald der Vergangenheit an.

Mazda CX-5 Rücksitze

Motor & Fahrwerk: Mazda setzt auf Upsizing statt auf Downsizing

Upsizing statt Downsizing lautet die Motoren-Devise neuerdings bei den Japanern. Und so hat man die alte Zweiliter-Maschine (156 PS) entfernt und durch einen 2,5 Liter großen neuen Vierzylinder-Benziner ersetzt. Er leistet nur noch 141 PS, glänzt aber durch seine fast vibrationsfreie Laufruhe und durch sein schon früh einsetzendes maximales Drehmoment von 238 Nm, das zwischen 2.000 und 4.000 U/min anliegt.

Das heißt: Ein Hochdrehen des Saugers ist gar nicht nötig, man hat schon im leisen unteren Drehzahlbereich ausreichend Power zur Verfügung. Dank Zylinderabschaltung und Mild-Hybrid-System mit einem elektrischen Startergenerator auf 24-Volt-Basis dürfte der Motor nicht mehr als sechs Liter brauchen. Zumindest unser Erfahrung nach. Die gleiche Maschine werkelt ja schon im Mazda3 und im CX-30. Beide Autos haben wir ausgiebig getestet und nie mehr als 6,5 Liter Benzin verbraucht. Der Vollständigkeit halber: Man kann den CX-5 sowohl als Fronttriebler als auch mit dem Allrad-System i-Activ AWD bestellen. In beiden Fällen mit einer Sechsgang-Automatik. Von null auf 100 geht es in etwas über zehn Sekunden.

Fahrwerk und Lenkung wurden laut Mazda umfassend überarbeitet und an den europäischen Geschmack angepasst. Weichere Federn und größere Stabilisatoren sollen den Komfort erhöhen. Einen neuen Weg geht Mazda bei den Bremsen. „Break-by wire“ nennt sich die Technik. Vereinfacht gesagt ermittelt ein Sensor beim Druck auf das Pedal den Bremsbedarf. Ein Simulator gibt dabei die entsprechende Rückmeldung an den Fuß, so dass der Fahrer keinen Unterschied bemerkt. Die gewünschte Bremswirkung wird mit elektrischen Signalen an eine Steuereinheit gesendet, die dann wiederum das Bremsen übernimmt. Der Vorteil: Das System kann besser dosieren und erzeugt so viel Bremsleistung wie möglich per Rekuperation und setzt die Reibungsbremsen nur dann ein, wenn unbedingt nötig. Dadurch wird mehr Energie erzeugt und das Auto fährt effizienter.

Ob die 141-PS-Motorisierung schon der Weisheit letzter Schluss ist, das wagen wir zu bezweifeln. Zum Start ist es jedoch der einzig verfügbare Antrieb. Auch wenn es später mehr Leistung geben wird - der wunderbare 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel des CX-60 und generell ein Selbstzünder wird dem CX-5 leider verwehrt bleiben. Etwas wahrscheinlicher dürfte ein Plug-in Hybrid mit einem zusätzlichen Elektromotor sein. Im CX-60 leistet das System 327 PS.

Mazda CX-5 TopDown

Erstes Fazit

Sieht schickt aus, fühlt sich gut an und bietet für den Einstiegspreis von 35.000 Euro viel Auto. Der neue CX-5 ist um knapp 3.000 Euro teurer als der Vorgänger. Das liegt im allgemeinen Preis-Trend und wird mit einer höheren Grundausstattung begründet wie etwa mit der jetzt serienmäßigen Automatik. Unterm Strich klingt das Gesamtkonzept allerdings vielsprechend - jetzt muss der neue CX-5 nur noch beim Fahrtest performen. (Text : Rudolf Bögel | Bilder: Hersteller)

Technische Daten


Modell Mazda CX-5 (3. Generation, ab 12/2025)
Motor e-Skyactiv G 2,5-Liter Vierzylinder-Benziner
Hybrid-System 24V Mazda M Hybrid System
Leistung 104 kW / 141 PS
Drehmoment 238 Nm
Getriebe 6-Stufen-Automatik (Skyactiv-Drive)
Antrieb Frontantrieb / optional Allradantrieb
0–100 km/h 10,5 Sekunden (Frontantrieb)
Verbrauch (kombiniert) 7,0–7,5 l/100 km (WLTP)
CO₂-Emissionen 157–169 g/km (WLTP)
CO₂-Klasse F
Anhängelast (max.) 2.000 kg
Kofferraumvolumen 583 und 2.019 Liter
Display (Mitte) 12,9" oder 15,6" Touchdisplay (je nach Ausstattung)
Kombiinstrument 10,25" volldigital
Head-up-Display Ab CENTRE-LINE
Soundsystem BOSE®, 12 Lautsprecher (ab EXCLUSIVE-LINE)
Ausstattungen PRIME-LINE, CENTRE-LINE, EXCLUSIVE-LINE, HOMURA
Preis (ab) 35.000 Euro
Marktstart Dezember 2025

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