Turbolader-Tuning
Viele der heutigen Serienfahrzeuge – vor allem wenn sie mit Dieselmotoren ausgestattet sind – verfügen bereits über einen Turbolader. Dieser sorgt für eine Mehrleistung von durchschnittlich 20 Prozent. Ein richtig konfigurierter Turbolader hat jedoch deutlich mehr Power: Speziell auf den Motor ausgerichtete Turbokits erreichen bis zu 55 Prozent an Mehrleistung.
Technik des Turboladers
Turbolader sorgen für ein deutlich höheres Drehmoment und damit auch für mehr Leistung. Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Beim Turbolader handelt es sich um ein an den Motor angebautes Aufladegebläse; im Gegensatz zum Kompressor, der direkt über den Motor angetrieben wird, nutzt der Turbolader aber die Bewegungs- und Wärmeenergie des Motorabgases, um dessen Turbine und damit den Verdichter anzutreiben. Letzterer presst die angesaugte Frischluft zusammen, die sich dabei zwangsläufig erwärmt. Damit die zusätzliche Luft schließlich die Verbrennung im Motorraum ankurbeln kann, muss diese erst abgekühlt werden, da sonst der Sauerstoffgehalt zu niedrig ist: je wärmer die Luft, desto niedriger der Sauerstoffgehalt.
Für diesen Abkühlvorgang ist der sogenannte Ladeluftkühler zuständig, der zwischen Turbolader und Motor eingebaut wird. Auf diese Weise gelangt bei jedem Einlasstakt zusätzliche sauerstoffangereicherte Frischluft in den Brennraum, wodurch sich die Verbrennung und somit die Leistung erhöht.
Das „Turboloch“
Vor allem bei älteren Turboladern muss beim Tritt auf das Gaspedal eine gewisse Verzögerung von einigen Sekundenbruchteilen in Kauf genommen werden, bevor die zusätzliche Leistung zur Verfügung steht. Diese Verzögerung bezeichnet man als „Turboloch“. Der Grund dafür liegt darin, dass die Abgase erst bei höheren Drehzahlen ausreichend Dichte und Druck erreichen, damit eine entsprechende Mehrleistung daraus hervorgeht. Bei modernen VGT-Turboladern konnte das Problem des Turbolochs aber durch variabel verstellbare Leitschaufeln mittlerweile weitgehend eingedämmt werden – die notwendige Verdichtung steht hier über den gesamten Drehzahlbereich zur Verfügung.
Eine andere, vor allem bei VW gerne eingesetzte Lösung stellt die Kombination aus Turbolader und Kompressor dar: Da der Kompressor vom Motor angetrieben wird, spricht er bereits ab der Leerlaufdrehzahl an. Bei höheren Drehzahlen geht dann die Erzeugung der Mehrleistung schrittweise in den Turbolader über.
Was kostet ein Turbolader?
Turbokits sind inklusive Einbau ab etwa 2.000 Euro erhältlich. Jedoch gehen die Leistungen stark auseinander – mit zunehmender Leistungsstärke steigen auch die Preise deutlich an. Bei besonders starken Turboladern fallen unter Umständen sogar Umbauten etwa an der Antriebstechnik an.