Wartung & Werterhalt bei Roadstern
Roadster verlangen aufgrund ihres offenen Aufbaus und der sportlichen Fahrwerksabstimmung besondere Pflege, um Werterhalt und Fahrspaß langfristig zu sichern. Regelmäßige Inspektionen gemäß Herstellervorgaben sind Pflicht: Ölwechsel alle 15.000 Kilometer, Bremsflüssigkeitswechsel alle zwei Jahre und Kontrolle von Fahrwerkskomponenten minimieren Verschleiß. Das Stoffverdeck sollte quartalsweise mit speziellem Reiniger und Imprägnierspray gepflegt werden, um Wasserundurchlässigkeit und Farbechtheit zu erhalten. Auch Dichtungen und Gleitführungen profitieren von silikonfreiem Pflegemittel und bleiben dadurch geschmeidig. Verzinkte oder pulverbeschichtete Karosserieteile bedürfen jährlicher Unterbodenwäsche und Hohlraumkonservierung, um Korrosion zu verhindern. Liegt ein Hardtop vor, sollten die Hydraulikzylinder geprüft und der Mechanismus geschmiert werden, damit das Dach auch nach Jahren sauber öffnet und schließt.
Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer und Stabilisatoren unterliegen bei sportlicher Fahrweise erhöhter Belastung: Eine Sichtprüfung auf Spiel und Undichtigkeiten vor jeder Saison ist empfehlenswert, um teure Folge-Reparaturen zu vermeiden. Reifen mit asymmetrischem Profil erhalten die Traktion in Kurven; ein regelmäßiger Luftdruck- und Profiltiefe-Check ist gerade bei leistungsstarken Varianten wie dem Porsche 718 unerlässlich. Karosserie- und Lackpflege korrespondieren eng: Mikrorisse im Klarlack sollten sofort ausgebessert werden, um Unterrost zu verhindern. Wer sein Fahrzeug saisonal abstellt, lagert es idealerweise in einer temperierten Garage und nutzt einen atmungsaktiven Abdeckschutz, der zur Vermeidung von Feuchteschäden beiträgt.
Ein lückenlos geführtes Serviceheft steigert den Restwert deutlich: Käufer honorieren belegte Wartungsintervalle, Originalersatzteile und dokumentierte Reparaturen. In Österreich ist zudem die §57a‑Begutachtung (Pickerl) gesetzlich vorgeschrieben; nach dem „3‑2‑1‑Modell“ erfolgt die erste Überprüfung drei Jahre nach Erstzulassung, die zweite nach zwei Jahren und danach jährlich. Das Pickerl muss innerhalb eines Toleranzzeitraums (ein Monat vorher, vier Monate nachher) erneuert werden. Spezielle Roadster-Foren liefern praxisnahe Tipps zu Modellspezifika, während Markenwerkstätten Updates für Elektronik oder Fahrwerkssteuerung anbieten. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen gepflegte MX-5, Z4 oder Boxster mit nachgewiesener Pflegehistorie bis zu 15 Prozent mehr Erlös. Damit bleibt der Roadster nicht nur ein emotionales Erlebnis, sondern auch eine wertstabile Investition.