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Messerundgang: Ein Blick über den Autosalon Genf 2019

Starke Stromer, coole Lifestyler und neue Mobilitäts-Konzepte. Auf dem Genfer Autosalon 2019 gibt es zahlreiche spannende Neuheiten und Studien zu entdecken.

Wie geht es mit den großen Automessen weiter? Wer sich zuletzt in Paris, Frankfurt oder Detroit umgesehen hat musste feststellen: Immer mehr Hersteller sagen ihre Teilnahme ab, es gibt kaum mehr Überraschungen und die große Neuheiten-Explosion ist oftmals eher einem Tischfeuerwerk gewichen. Auch auf dem Genfer Autosalon 2019 fehlen einige traditionelle Autobauer – doch die Messe hat trotzdem noch einiges zu bieten: Vom elektrischen Luxus-SUV über das Elf-Millionen-Auto bis hin zur russischen Staatskarosse.

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Opel, Hyundai, Ford, Jaguar oder Land Rover – sie sind dem Genfer Auto Salon in diesem Jahr fern geblieben und auch Volvo beschränkt sich darauf, die neue Elektro-Tochter Polestar mit dem Fastback Polestar 2 vorbeizuschicken. Große Lücken tun sich in den drei Hallen aber nicht auf, die freigewordenen Flächen wurden geschickt umverteilt und auch neue Marken haben sich ihren Platz gesichert. Ganz groß trumpft beispielsweise Aurus auf, die neue Luxusmarke aus Russland, die Putins ausladende Staatskarosse im Rolls-Royce-Design fertigt. Den etwas kürzeren, zivilen Ableger des Aurus soll man übrigens ab 2020 auch als Ottonormal-Bürger kaufen können – das nötige Kleingeld vorausgesetzt.

Auch die Familie Piëch tritt in Genf wieder in Erscheinung und erstmals überhaupt prangt der Familienname auf einem Auto. Anton Piëch, Sohn des VW-Patriarchen Ferdinand Piëch möchte mit seiner noch jungen Marke eine ganze Modellfamilie aufbauen. Der erste Entwurf: Ein Sportwagen mit der Bezeichnung Piëch Mark Zero, der mit einer wahren Wunderbatterie aufwarten soll, die in weniger als fünf Minuten fast vollgeladen ist. Ob und wann die schick gezeichnete Flunder auf den Markt kommt ist allerdings offen.

Konkrete Ausblicke

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Deutlich konkreter werden da schon die Großen der Branche: Audi zeigt mit dem Q4 e-tron Concept ein Mittelklasse-Elektro-SUV unterhalb des e-tron, das Ende 2020 wohl nahezu unverändert für rund 50.000 Euro beim Händler stehen wird. Auch der Antrieb ist mit einem 82-kWh-Akku, 225 kW starkem Allrad-Antrieb und 450 Kilometern Reichweite ziemlich seriennah. Dies gilt auch für den Seat el-Born: Zwar wollen die Spanier noch keinen Starttermin für ihren ersten Stromer verraten, doch dürfte sich der VW-ID-Neo-Ableger kaum mehr verändern.

Der el-Born-Innenraum gibt außerdem einen Ausblick darauf, wie auch das Volkswagen-Interieur zukünftig aussehen könnte: Luftig, geräumig und ohne Zukunfts-Schnickschnack. VW selbst zeigt mit der Studie ID Buggy dagegen lediglich eine Sandkasten-Spielerei und auch der Skoda Vision iV muss mit Vorsicht genossen werden. Zwar lesen sich seine technischen Daten wie die jene des Audi Q4, doch ob der Crossover im Kodiaq-Format, der an einen geschrumpften Tesla Model X erinnert, wirklich so kommt ist fraglich.

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Plug-In-Hybride mit mehr Reichweite

BMW hält sich in Sachen Elektro zurück, stellt neben dem überarbeiteten 7er lediglich einige Plug-In-Hybride auf den Messestand: 530e und 225 xe Active Tourer bekommen größere Batterien, komplett neu sind dagegen die Modelle X3 xDrive30e und 330e. Die Modelle X5 xDrive45e und 745e runden das Plug-In-Portfolio der Bayern zukünftig nach oben ab.

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Auch Audi zeigt neben dem SUV-Konzeptwagen die Steckdosen-Versionen von A6, A7, A8 und Q5 – alle sollen in zwei Leistungsstufen erhältlich sein und mindestens 40 Kilometer elektrische Reichweite bieten. Das schaffen auch die beiden ersten Jeep-Plug-ins Renegade und Compass, die allerdings frühestens 2020 auf den Markt kommen werden.

Fiat meldet sich zurück

Am Stand der Fiat-Gruppe gab es allerdings andere Stars: Fiat selbst zeigt mit der Studie Centoventi ein Elektroauto mit modularem Akku-Konzept und frei individualisierbarem Innenraum: Die Stromspeicher sollen in 100-Kilometer-Reichweite-Schritten hinzu gebucht werden können - maximal schafft der Italiener 500 Kilometer. Und dank eines Stecksystems am Armaturenbrett lassen sich Handyhalterung, Cupholder und Co. ganz nach Belieben anordnen.

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Ebenfalls neu: Der Alfa Romeo Tonale. Das Kompakt-SUV wird von Händlern und Kunden sehnsüchtig erwartet, allerdings soll die recht seriennahe Studie nicht vor Ende 2020 in den Verkaufsräumen stehen. Und dann ist da natürlich noch Ferrari: Der Sportwagen-Bauer schickt mit dem F8 Tributo den 488-GTB-Nachfolger ins Rennen. Elektrifizierung? Nein Danke! Unter der Haube steckt dagegen ein 720 PS (529 kW) starker V8 – der stärkste Achtzylinder den Ferrari jemals gebaut hat. Übrigens: Auch Porsche bleibt vorerst dem reinen Benzinantrieb treu und schickt in Genf lediglich das neue 911 Cabrio ins Rennen. Das schnelle Stoffhäubchen aus Zuffenhausen gibt es zunächst nur als 450 PS (331 kW) starke Carrera S und Carrera 4S Varianten.

Messe der Superlative

Dass es auch anders geht beweist Pininfarina: Die flache Flunder Battista holt sich mit seinen 1.926 PS (1.416 kw) den Titel „stärkstes Auto“ und eilt rein elektrisch in unter zwei Sekunden auf Tempo 100. Maximal sollen übrigens mehr als 350 km/h möglich sein. Der Preis für die geplanten 150 Fahrzeuge: Knapp 2 Millionen Euro! In etwa gleich teuer ist der Retro-Sportler Hispano Suiza Carmen, der mit 1.019 Elektro-PS (749 kW) aber nur halb so stark ist - dafür soll er auch nur 19 Mal gebaut werden.

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Noch mehr Superlative? Kein Problem: Der schwedische Sportwagen-Hersteller Koenigsegg will mit dem Jesko als erster die 300-mph-Marke (480 km/h) knacken. Möglich machen sollen es 1.600-Benzin-PS (1.175 kW). Und Bugatti zeigt mit dem tiefschwarzen Einzelstück „La Voiture Noire“ wahrscheinlich das teuerste Auto überhaupt: Elf Millionen Euro soll der 16-Zylinder-Bolide kosten – ein Käufer hat sich natürlich schon gefunden.

Spannende Kleinwagen

Wer verpasst hat zuzuschlagen oder den Geldbeutel schonen will wird vielleicht bei den neuen Kleinwagen in Genf fündig: Renault zeigt die aktuellste Clio-Generation, die mit Hightech-Infotainment und digitalen Instrumenten aufwartet. Von rein elektrischen Antrieben wollen die Franzosen aber zunächst noch nichts wissen. Ganz anders sieht das bei Peugeot aus: Der neue 208, der ein bisschen nach Audi A1 aussieht, steht ab Herbst mit Benzin-, Diesel- und Stromantrieb bei den Händlern.

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Die E-Version des Peugeot 208 wird von einem 100-kW-Motor angetrieben und soll dank 50-kWh-Akku rund 340 WLTP-Kilometer schaffen. Nur rund 200 Kilometer Reichweite stellt dagegen Honda in Aussicht: Der einfach nur „E“ genannte Kleinwagen im Retro-Stil ist zwar, wie das Urban EV Concept von der IAA 2017, immer noch eine Studie, soll aber 2020 genau so in Serie gehen.

Lifestyle-Kombi von Mercedes

Und was präsentiert Mercedes in Genf? Die Stuttgarter haben zwar unter anderem ihre SLC und S-Klasse V12 Final-Edition-Sondermodelle mitgebracht, aber kaum etwas in Sachen Elektromobilität. Einzig die Elektro-Studie EVQ kündigt eine bald erhältliche Strom-V-Klasse an, die wohl eher aus der Not heraus geboren wurde. Schließlich verkauft auch VW den gelifteten Bulli zukünftig mit E-Antrieb.

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Ansonsten steht der CLA Shootingbrake im Fokus, also der Lifestyle-Kombi auf A-Klasse-Basis. Daneben debütiert das GLC Facelift: Das Kompakt-SUV wurde optisch geglättet und mit neuen Assistenen und frischen Motoren ausgestattet. Selbstredend darf auch eine neue AMG-Version nicht fehlen und so zeigt man in der Schweiz den GLE 53, der mit 453 PS (333 kW) jetzt erstmal das Topmodell der Baureihe markiert.

Neues von der SUV-Front

Weitere Sport Utility Vehicle kommen von Skoda, wo der neue Kamiq als etwas geräumigerer VW-T-Cross-Ableger debütiert. Mazda zeigt in der Schweiz mit dem neuen CX-30 einen Lückenfüller zwischen CX-3 und CX-5, welches aus namensrechtlichen Gründen nicht die Zahl 4 tragen darf. Kia stellt neben dem kastigen E-Soul auch den gelifteten Hybrid-Niro aus. Und Subaru? Die Japaner zeigen einmal mehr eine Viziv-Studie, diesmal mit dem Zusatz Adrenaline. Und Mitsubishi und Nissan geben einen Ausblick auf die jeweiligen Nachfolger von Outlander und Qashqai – beide mit Hybrid-Antrieben.

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Auch der Lagonda hat ein SUV dabei: Das All-Terrain Concept könnte das Comeback der Tochtermarke von Aston Martin einläuten, fährt rein elektrisch und auf Wunsch autonom und hat als Highlight eine aus dem Fahrzeugboden ausfahrbare Plattform an Bord. Die hochtrabende Erklärung: „Angesichts der spektakulären Landschaften, durch die das Lagonda All-Terrain Concept seine Passagiere transportieren kann, ist es auch durchaus angemessen, dass es einen Platz zum Sitzen und Bestaunen der Natur vorsieht.“

Mobilität der Zukunft

Während die einen in Luxus schwelgen, machen sich die anderen Gedanken über die Mobilität der Zukunft: Citroën will mit dem Ami One einen Beitrag zur Entlastung der Städte leisten. Der Würfel auf Rädern ist nur 2,50 Meter lang, hat Platz für zwei Personen, kann gemietet, geleast oder gekauft werden und darf in einigen Ländern sogar ohne Führerschein gefahren werden. Noch reduzierter ist der Seat Minimo: Eine bisweilen offensichtliche Renault-Twizy-Kopie mit geschlossenen Türen und Wechselakku.

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Zum Schluss unseres Rundgangs auf dem Autosalon in Genf gibt es auch noch die Gelegenheit aufs Fahrrad umzusteigen: Skoda zeigt mit der Bike-Studie Klement ein E-Bike, bei dem man nicht mehr Treten muss, sondern nur den Fuß auf dem feststehenden Pedal senkt. Dann schiebt ein 4-kW-Motor an der Hinterachse das Zweirad an und macht es bis zu 45 km/h schnell. Der Strom soll übrigens für 62 Kilometer reichen. Noch einen Schritt weiter geht Linde: Der Gas-Lieferant treibt sein H2-Bike mit einer Mini-Brennstoffzelle an, die aus einer Wasserstoff-Kartusche genug Energie für 100 Kilometer generieren soll. Da sagt noch einer, Automessen wären langweilig. (Autor: mg)

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