Citroen Traction

Mehr als 20 Jahre lang schrieb der Citroën Traction Avant französische Autogeschichte. Ob als berühmt berüchtigte Gangsterlimousine oder als Dienstwagen von Charles de Gaulle, dieser Franzose setzte mit großem Erfolg viele neue Maßstäbe.

Wie viel kostet ein Citroën Traction Avant?

Der Citroën Traction Avant war nicht nur zu seiner aktiven Zeit ein großer Erfolg. Auch heute noch ist er als Oldtimer mit jeder Menge Klasse beliebt. Die Anzahl verfügbarer Traction Avant Modelle hält sich dabei jedoch in Grenzen. Durch seine lange Historie mit vielen verschiedenen Modellvarianten fällt auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt die Auswahl an unterschiedlichen Karosserieformen sehr vielfältig aus. Von Limousinen über Cabriolets bis zu Coupés ist hier alles dabei. Die günstigsten Modelle beginnen hier schon klar unter EUR 20.000,00. Wirklich gut erhaltene und wenig gefahrene Modelle können jedoch bei fast EUR 50.000,00 liegen.

Die Geschichte des Citroën Traction

Im Jahr 2014 feierte der Citroën Traction Avant seinen 80. Geburtstag. Mit seinem Produktionsstart 1934 begann er eine Erfolgsgeschichte, die bis 1957 andauern sollte. Erst dann stellte Citroën die Produktion ein. Der Name Traction Avant steht schlicht und ergreifend für seinen Vorderradantrieb. Diese Antriebsform war 1934 so revolutionär, dass sie gleich den kompletten Modellnamen ausmachte. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Abwandlungen der Modellbezeichnung. Meistens wurde sie mit „Traction“ oder TA einfach abgekürzt.

In Deutschland tauchte zudem immer wieder der Name „Poller“ auf. Diese Bezeichnung hat ihren Ursprung in den Jahren 1934 und 1935. Zu dieser Zeit baute Citroën etwas mehr als 1.800 Exemplare des Citroën Traction Avant im deutschen Citroën-Werk Köln-Poll. Mancherorts erhielt der Citroën Traction Avant auch den Beinamen „Gangsterlimousine“. Seine vor allem für die damalige Zeit hervorragenden Fahreigenschaften sollen ihn bei französischen Gangstern als Fluchtauto äußerst beliebt gemacht haben. Doch auch Staatspräsident Charles de Gaulle setzte in seinem Fuhrpark auf Sonderversionen des Citroën Traction Avant.

Die Entwicklung des Citroën Traction Avant

Für die Entwicklung des Citroën Traction Avant waren Flaminio Bertoni und André Lefèbvre verantwortlich. Sie sollten später mit ihrem großen Können auch das legendäre Nachfolgemodell Citroën DS entwickeln. Gründer André Citroen gab das Motto „Ein Pferd schiebt nicht. Es zieht.“, aus und so machte sich der erste Vorderradantrieb auf den Weg. Neben der revolutionären Antriebsform hob der Citroën Traction Avant den damaligen Automobilbau in vielen Bereichen auf ein neues Level.

Die großen Ansprüche waren am Anfang jedoch zu viel für Citroën. Schnell waren die Entwicklungskosten so hoch, dass Hilfe von außen nötig wurde. Michelin half aus und machte damit den großen Erfolg des Citroën Traction Avant erst möglich. Auch aus finanzieller Sicht sollte der TA letzten Endes eine Erfolgsgeschichte werden.

Technische Neuheiten an allen Ecken und Enden

Über den Vorderradantrieb hinaus leistete Citroën wertvolle Pionierarbeit bei den selbsttragenden Karosserien. Das machte den Citroën Traction Avant leichter und verlegte seinen Schwerpunkt weiter nach unten. Den Motor baute Citroën hinter der Vorderachse ein. Gemeinsam mit dem Getriebe vor der Vorderachse erreichte Citroën so eine optimale Lastverteilung. Die Einzelradaufhängung und hydraulische Bremsen ergänzten die lange Liste an technischen Neuerungen im Citroën Traction Avant perfekt. Für bequemes Ein- und Aussteigen sorgten sogenannte „Selbstmördertüren“, die hinten angeschlagen waren.

Im Jahr 1953 kamen erste Anzeichen für ein Nachfolgemodell auf. Das ließ die Verkaufszahlen des Citroën Traction Avant stark zurückgehen. Als Reaktion darauf bot Citroën den Traction Avant ab 1954 auch mit der berühmten Hydropneumatik an. Drei Jahre später stellte Citroën 1957 die Produktion des Traction Avant ein.

Versionen des Citroën Traction

In den mehr als 20 Jahren seiner Herstellung war der Citroën Traction Avant in vielen verschiedenen Versionen verfügbar. Den Anfang machte der Citroën Traction Avant 7A, der jedoch mit 32 PS noch etwas leistungsschwach ausfiel. Daher folgte nur wenige Monate später der 7B. Das brachte einen Sprung von 1,3 auf 1,5 Liter Hubraum und damit etwas mehr Leistung. Parallel dazu gab es den Citroën Traction Avant 7S mit 1,9 Litern Hubraum und 46 PS. Vier Monate später erschien der Citroën Traction Avant 7C mit 1,6 Litern Hubraum und 36 PS. Dieses Modell hielt sich einige Jahre bis zum Juni 1941.

Danach unterschieden sich die Modelle vor allem durch verschiedene Karosserieformen. Die Modelle 7C und 11BL Légère zählten zu den kurzen und schmalen Varianten. Sie waren als Limousine, Cabriolet und Coupé erhältlich. Etwas größer waren die mittellangen und breiten Versionen 11BN (Normale) und der Citroën Traction Avant 15 Six. Ein klares Plus an Platz boten die Large-Modelle. Sie fielen besonders lang und breit aus. Dadurch gingen sich drei Sitzreihen und drei Fenster auf jeder Seite aus. Sie bekamen die Namenszusätze „F“ für Familiale oder „C“ für Commerciale. Das ergab die Modelle 11BF und 11BC, sowie 15/6F und 15/6C. Die Commerciale-Modelle bekamen zudem eine Heckklappe.