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Erster Test: VW Beetle 1.6 TDI und 1.4 TSI – Power ohne Flower

Auf den deutschen Straßen sieht man den VW Beetle auch mehrere Monate nach seiner Markteinführung kaum bis gar nicht.

Ob das einzig und allein an den bisweilen nur zwei verfügbaren Motorisierungen liegt, darf bezweifelt werden. Immerhin in diesem Punkt legt VW jetzt nach und bringt weitere, kraftvolle Motoren – endlich ist auch ein Diesel im Angebot. Die Blumenvase ab Werk fehlt allerdings immer noch. Bisher konnten sich Beetle-Käufer nur zwischen zwei Turbo-Benzinern entscheiden; dem Basismotor 1.2 TSI mit 105 PS und dem 200 PS starken Top-Modell 2.0 TSI, einen Diesel gab es gar nicht. Die doch beträchtliche Lücke bei den Fremdzündern schließt mit sofortiger Wirkung der 1.4 TSI. Der Benziner wird gleich doppelt aufgeladen, bei niedrigen Drehzahlen von einem Kompressor, bei höheren Touren übernimmt ein Turbolader die Luftzufuhr.

Doppelt aufgeladen

Derart beatmet leistet das doch recht kleinvolumige Motörchen feiste 160 PS und entwickelt ab 1.500 Touren ein Drehmoment von 240 Newtonmetern, das bis 4.500 Umdrehungen pro Minute an der Kurbelwelle anliegt. Das verhilft dem Benziner einerseits zu einem flotten Antritt aus dem Stand, andererseits ist es der Elastizität dienlich. Von null auf hundert spurtet der Beetle 1.4 TSI in 8,3 Sekunden, den Zwischensprint von 80 auf 120 km/h erledigt er im fünften Gang in exakt zehn Sekunden. Der Übergang von einer zur anderen Aufladetechnik macht sich in der Praxis durch das seufzerähnliche Schnaufen des Turboladers bemerkbar.

Während das leichtgängige und präzise Getriebe des Benziners auch über einen sechsten Gang verfügt, müssen sich Käufer des neuen Diesels mit nur fünf manuell zu wechselnden Übersetzungsstufen begnügen. Wie den neuen Ottomotor kann man auch den 1.6 TDI und die anderen Aggregate demnächst mit Doppelkupplungsgetriebe ordern; bisher gibt es das DSG nur für den stärksten Motor, da aber serienmäßig. Je nach Drehmoment kommt es entweder mit sieben Gängen, bei den schwächeren Motoren, oder sechs Stufen, bei den starken Aggregaten.

Kraft ab 1.500 Touren

Mit 250 Newtonmeter Drehmoment zwischen 1.500 und 2.500 Umdrehungen lässt sich der 105 PS starke Vierzylinder-Diesel mit seinem relativ lang übersetzten Getriebe allerdings durchaus schaltfaul fahren. Unterhalb der anderthalbtausend Touren ist der Griff zum Schalthebel aber zwingend nötig; wo das VW-Triebwerk anfängt, sich zu schütteln, beweisen andere Dieselmotoren mittlerweile schon etwas mehr Durchzugskraft.

Nicht vorwerfen kann man dem Beetle, der für den Standard- wie den Zwischensprint jeweils elfeinhalb Sekunden braucht, dass er besonders lautstark arbeiten würde. Zwar leugnet er sein Brennverfahren nicht, jedoch fällt das Motorengeräusch auch unter Last nicht unangenehm auf. Weitaus störender sind die recht lauten Windgeräusche, die ab Tempo 120 an den Rahmen von Windschutz- und Seitenscheiben auftreten.

Technische Daten
Marke und Modell VW Beetle VW Beetle
Motor / Ausstattung 1.6 TDI 1.4 TSI
Motor
Hubraum (Kubikzentimeter / Bauart) 1.598 / R4-Turbo 1.390/ R4-Kompressor-Turbo
Leistung (kW (PS) / U/min) 77 (105) / 4.400 118 (160) / 5.800
Drehmoment (Nm / U/min) 250 / 1.500 - 2.500 240 / 1.500 - 4.500
Antriebsart Frontantrieb Frontantrieb
Getriebeart 5-Gang-Schaltgetriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.278 / 1.808 / 1.486 4.278 / 1.808 / 1.486
Radstand (mm) 2.537 2.537
Wendekreis (m) k. A. k. A.
Leergewicht  (kg) 1.361 1.359
Kofferraum (Liter, nach DIN) 310 - 905
Serienbereifung 215/60 R 16 215/60 R 16
Verbrauch
Krafstoffart Diesel Benzin
EU-Zyklus (l/100km) 4,5 6,6
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm 119 / Euro 5 153 / Euro 5
AS24-Verbrauch (l/100km) k. A. k. A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 11,5 8,3
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k. A. k. A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k. A. k. A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 180 208
Preise
ab (Euro) 19.375,00 19.825,00
Ausgewählte Extras (Euro) Sportfahrwerk (230), Multifunktionslenkrad (355), USB-Anschlass (175), Navigationsystem (2.055), Klimaanlage und Tempomat (900), Xenon-licht (750), schlüsselloses Schließ- und Startsystem (365) Sportfahrwerk (230), Multifunktionslenkrad (355), USB-Anschlass (175), Navigationsystem (2.055), Klimaanlage und Tempomat (900), Xenon-licht (750), schlüsselloses Schließ- und Startsystem (365)
Weitere DatenWeitere Daten

München-Malmö in einem Rutsch

Schenkt man dem europäischen Verbrauchszyklus glauben, so konsumiert der rund 1,4 Tonnen schwere Diesel-Beetle nur 4,5 Liter auf 100 Kilometer; seine 55 Liter Tankinhalt würden demnach für über 1.200 Kilometer Reichweite genügen und die Strecke München-Malmö wäre theoretisch in einem Rutsch zu machen.

In der Praxis ist das freilich unrealistisch und erscheinen die immer noch akzeptablen 5,9 Liter, die der Bordcomputer bei unserer ersten Ausfahrt anzeigte, deutlich realitätsnäher. Die Reise ginge so immerhin noch bis Kopenhagen. Davon kann der neue Benziner nur träumen; selbst wer den Normverbrauch von 6,6 Litern reproduzieren könnte, müsste spätestens kurz nach Hamburg einen Tankstopp einlegen. Eine Stopp-Start-Automatik sucht man übrigens bei allen Motorvarianten momentan noch vergebens, sie folgt erst im Sommer 2012 mit dem Bluemotion-Technology-Paket für die schwächsten Motoren.

An der etwas unsensiblen Fahrwerksabstimmung ändert sich auch mit den neuen Motoren nichts, der Beetle hoppelt hin und wieder munter über gröbere Unebenheiten im Asphalt – sportliche Abstimmung nennt man das bei VW. Immerhin glänzt der Urenkel des Käfers mit einer dazu passenden, direkten Lenkung.

CD-Radio immer serienmäßig

Wie gehabt bietet VW auch die neuen Triebwerke mit drei Ausstattungslinien namens Beetle, Design und Sport. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal ist das Armaturenbrett, das beim Beetle schwarz, beim Design in Wagenfarbe und beim Sport in Karbonoptik gehalten ist. An der immerhin ordentlichen Hartplastikwüste im ansonsten übersichtlichen und dank zahlreicher Ablagen praktischen Innenraum ändert das allerdings nichts, hier hat VW noch Raum für Verbesserungen. Schade, dass es zwar das Käferfach aus dem Urahn in die neue Version geschafft hat, nicht aber die Blumenvase. Die ist aber immerhin im Zubehörhandel erhältlich.

Zu haben ist der Diesel inklusive elektrischer Fensterheber, elektrisch einstellbarer Außenspiegel und CD-Radio ab 19.375 Euro. Für den neuen Benziner mit gleicher Ausstattung müssen 19.825 Euro hingelegt werden. Der günstigste Weg Beetle zu fahren ist nach wie vor der 16.950 teure 1.2 TSI, wer es mit dem 2.0 TSI richtig krachen lassen und auf Golf-GTI-Jagd gehen will, muss 27.100 Euro bezahlen. Der 2.0 TSI kommt dafür in der besten Ausstattungslinie Sport und hat neben 17-Zoll-Alurädern noch das Sportfahrwerk, Sportsitze, Nebelleuchten und eine Klimaanlage an Bord.     Der neue Benziner schließt souverän die bisherige Lücke zwischen den beiden Ottomotoren und gefällt mit seinem kraftvollen, fast dieselähnlichen Durchzug. Mit 6,6 Litern ist er allerdings schon in der Norm nicht besonders sparsam (ein 170 PS starker BMW 118i braucht 5,8 Liter) und dürfte er, wie die meisten Turbomotoren, in der Praxis noch deutlich schluckfreudiger sein. Weiterhin werden sich benzinerseitig hierzulande die meisten für den Basismotor entscheiden – oder gleich zum 200-PS-Sportmodell greifen.

Eine gute Alternative ist dagegen der 1.6 TDI, der zusammen mit dem 1.2 TSI das Gros der Käufer ansprechen wird. Er ist mit 105 PS sicher nicht der Stärkste, dank seines ordentlichen Drehmoments aber ausreichend flott. Außerdem dürfte er nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Alltag noch einigermaßen sparsam sein. Wer gerne Diesel fahren will, aber meint, 105 PS seien zu wenig, dem bietet VW noch eine weitere Alternative. Ab sofort ist auch ein Zwei-Liter-TDI mit 140 PS bestellbar, der demnächst ausgeliefert werden soll.

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