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Erster Test: Suzuki Swift Sport – Knallbüchse

Mit dem 2005 eingeführten Swift fuhr sich Suzuki in die Herzen vieler deutscher Autofahrer. Dem Erfolg folgte 2010 eine umfangreich verfeinerte, dem Vorgänger sehr ähnliche Neuauflage. Das trifft nun auch für die ebenfalls optimierte Version Sport zu, die Suzuki Ende 2011 nachreicht.

Neben einer konzentrierten Fahrspaß-Auslegung kann die Knallbüchse noch mit einem unschlagbar attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen. Dass Suzuki der fünften Swift-Generation auch eine traditionelle Starkversion zur Seite stellt, ist keineswegs überraschend. Immerhin war vom Vorgänger jedes zehnte Exemplar in Deutschland ein Sport. Angekündigt wurde die Neuauflage im Frühjahr 2011 mit einer dramatisch wirkenden Studie, die der Autowelt ein gewisses Raunen und Staunen entlocken konnte. Derart ausdrucksstarke Power-Devotionalien hatte man für den Swift Sport eigentlich nicht erwartet.

Und insofern ist der neue, vorerst nur als Dreitürer erhältliche Swift Sport auch eine kleine Enttäuschung, denn ganz so krawallig wie die Studie kommt er leider nicht daher. Vielmehr orientiert er sich am Erscheinungsbild des Vorgängers und ein Dachkantenspoiler, 17-Zoll-Alus, zwei Auspuffendrohre, Metallic-Lack und eine besonders augenfällig nach Atemluft schnappende Frontschürze weisen hier ebenfalls auf die lustbetonte Fortbewegung hin.

Neue Optik-Extras

Nichtsdestotrotz wurde der optische Auftritt des neuen Sport auch bemerkenswert aufgewertet: Neben dem bereits in der Basis vergleichsweise schwungvollen Blechkleid verleihen dem spaßbetonten Swift noch eine Heckschürze in Diffusor-Optik und die serienmäßigen Bi-Xenon-Scheinwerfer etwas mehr Schärfe und Überholprestige. Echtes Hingucker-Potenzial bietet die neue Farbe Galatic Grey Metallic, die mit besonderer Tiefe und eigenständiger Note den Auftritt in dezenter Weise zusätzlich aufwertet.

Geblieben sind dem grundsätzlich ansehnlichen Swift Sport allerdings seine aus manchem Blickwinkel irgendwie auch etwas pummelig wirkenden Proportionen, zumal er für den sportlichen Auftritt entweder zu schmal oder zu hoch bauend wirkt. Zudem sehen die 17-Zöller in den Radhäusern fast etwas unterdimensioniert aus. Und eine entfernte Ähnlichkeit zum Mini ist ihm ebenfalls geblieben.

Gut gemachter Innenraum mit vielen Sport-Accessoires

Der Innenraum des Swift kommt hingegen ohne diese Me-too-Ambitionen aus. Auch hier bietet die Sportversion eine grundsätzlich dynamische Akzentuierung, sind die stark konturierten Stoffsitze, das Lederlenkrad und der Lederbalg des Getriebe-Schalthebels mit roten Ziernähten durchzogen. Edelstahl-Pedalerie und eine aufgewertete Ausstattung, die unter anderem Klimaautomatik, CD-Radio und Tempomat bietet, runden den Sport-Flair ab.

Grundsätzlich ist der Aufenthalt angenehm, lassen sich Gestühl und Lenkrad bestens auf den individuellen Körperbau des Fahrers hin anpassen. Während das Platzangebot vorne gut ist, geht es auf den hinteren Plätzen und im Kofferraum nicht mehr ganz so großzügig zu. Die Verarbeitung und die Optik der grundsätzlich harten Kunststoffoberflächen sind tadellos, der Wagen wirkt keineswegs wie ein Billigheimer und es ist durchaus erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln hier ein ansehnliches, modernes und wohnliches Ensemble realisiert wurde. Auch hinsichtlich der Funktionalität findet sich jeder umgehend zurecht, man drückt nach dem Einstieg einfach auf den Motor-Start-Knopf und braust los.

Mehr Power, bessere Fahrleistungen

Der kernig klingende und im Vergleich zum Vorgänger nur leicht veränderte 1,6-Liter-Saugbenziner leistet 136 statt bisher 125 PS. Zusätzlich zu dieser kleinen Leistungsspritze hat Suzuki noch das manuelle Getriebe um eine sechste Stufe erweitert. Während die ersten vier Gänge ähnlich kurz wie beim Vorgänger übersetzt sind, sorgen die Stufen fünf und sechs für niedrigere Drehzahlen bei hohen Geschwindigkeiten. Dank der Mehr-PS kommt der 1,1-Tonner etwas zügiger als bisher aus den Blöcken, der Standardsprint soll nach 8,7 Sekunden zu Ende sein, die Höchstgeschwindigkeit bei 195 km/h liegen.

Gefühlt gibt sich der Swift Sport längsdynamisch allerdings nicht überragend spritzig. Die lediglich 160 Newtonmeter Drehmoment liegen erst bei 4.400 Touren an und zudem sorgen die lang übersetzen Gänge fünf und sechs für ein entsprechend mäßigen Durchzug bei Autobahntempi. Wer bei Reisegeschwindigkeit spontan Schub verlangt, muss kurzerhand in den Dritten oder Vierten wechseln. Dann hängt der Swift jedoch gut am Gas und der Vier-Zylinder wird dabei auch akustisch recht lebendig. Dabei fehlt dem Antrieb allerdings eine feine Sportnote, hat man beim Sound-Engineering doch „offenhörlich“ keinen Wert auf eine emotionale Tonlage gelegt.

Runter schalten, Spaß haben

Immerhin kann der Swift Sport in einem mittleren Gang und bei über 3.000 Motorumdrehungen mit seiner durchaus agilen Art ein Grinsen in das Gesicht des Fahrers zaubern. Im kurvigen Geläuf setzt der dann wachsam am Gas hängende Wagen den Lenkbefehl angenehm direkt um und auch die satte, dabei aber nicht zu unkomfortable Straßenlage betont den sportlichen Eindruck, den das gelungene Fahrwerk-Setup vermittelt. Dabei ist der Swift einfach beherrschbar, die gut dosierbare Bremse packt souverän zu und dank ESP-Schleuderschutz sind stets ausreichend Sicherheitsreserven vorhanden. Peitscht man den Swift besonders hart durch Kurven, schiebt er schon recht zeitig und gutmütig über die Vorderräder, unfeine Überraschungen bleiben aus.

Wer das dynamische Potenzial des Swift Sport ausnutzen will, wird mit den 6,4 Liter Normverbrauch ganz sicher nicht hinkommen. Der Expresszuschlag dürfte mindestens zwei Liter betragen. Das Bemerkenswerte: Während im Vergleich zum Vorgänger-Modell die  Leistung um zehn Prozent gestiegen ist, ging parallel der Verbrauch um zehn Prozent runter. Ein Effizienz-Musterschüler ist der Swift damit aber auch nicht. Zum Vergleich: Ein Alfa Romeo MiTo 1.4 TB mit 135 PS verbraucht 5,6 Liter, ein Mini Cooper mit 122 PS sogar nur 5,4 Liter, bei jeweils etwa gleichen Fahrleistungen.

Top beim Preis-Leistungs-Verhältnis

Das 136-PS-Aggregat des Swift Sport ist noch ein klassischer Saugmotor und keine aufgeladene Down-Sizing-Hightech-Maschine wie sie bei Alfa und Mini zum Einsatz kommen. Dass sich hier Suzuki aktuellen Technik-Trends entsagt, dürfte auch der Grund für das sensationell günstige Preis-Leistungs-Verhältnis in seinem Segment sein. Ausstattungsbereinigt kann er sich sogar mit Abstand als Klassenbester empfehlen.

Mit 18.490 Euro ist der Preis im Vergleich zum alten Swift Sport um 790 Euro gestiegen. Wie beim Vorgänger kann auch der Neue mit einer besonders üppigen Ausstattung glänzen. Ob nun die gute Sicherheitsausstattung mit ESP und sieben Airbags (EuroNCAP vergibt fünf Sterne), Tempomat, CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Lichtsensor, Metallic-Lack  oder der umfangreiche Sport-Trimm außen und innen –die Top-Version der Baureihe lässt nur wenige Wünsche offen.

Nach Aussage von Suzuki ist der günstigste direkte Konkurrent der Renault Clio, der mit vergleichbarer Ausstattung gut 19.800 Euro kostet. Für einen ähnlich gut ausgestatteten Mini Cooper müsste man sogar 4.700 Euro mehr hinblättern. Insofern ist der Suzuki Swift Sport preislich ein ungewöhnlich günstiges Angebot.

Fazit

Mit dem Swift Sport hat Suzuki ein tolles Paket geschnürt. Der Wagen vermittelt außen wie innen einen sportlichen Auftritt, ohne es dabei mit „Boah-ey“-Effekten zu übertreiben. Das gleiche trifft auch auf Antrieb und Fahrwerk zu, die jeweils eine flotte Gangart unterstützen, wobei hier aber keine krasse und extraharte Fahrmaschine realisiert wurde. Vielmehr ist der alltagstaugliche Swift auch als Sport ein ausgewogener, praktischer und zeitgemäßer Kleinwagen.

Seine wohl größte Stärke ist sein herausragend gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, denn in die 18.490 Euro hat Suzuki alles hinein gepackt, was die Swift-Baureihe zu bieten hat. Und das ist nicht wenig und somit der Swift Sport eine besonders attraktive, weil umfangreiche Ausstattungsversion, die noch einen kleinen Extrakick Dynamik bietet.

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