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Erster Test: DS 7 Crossback – Gelungenes Debüt

Frisch sieht er aus. Modern. Ein wenig avantgardistisch. Klare Kanten wechseln sich mit schwungvollen Rundungen ab und schaffen eine Formensprache, die sich zwar erst auf den zweiten Blick, dann aber in einer Fülle erklärt, die man bei deutschen oder asiatischen SUVs vermisst.

Mit dem DS 7 (ab 32.000 Euro) schafft die einstige Premium-Sparte von Citroen – DS Automobiles – endlich die endgültige Abnabelung und wagt den ersten Sprung gleich in das Haifischbecken der Crossover-Modelle. Die Konkurrenz ist gewaltig. Doch der DS 7 weiß den Fahrer schon beim Erstkontakt mit seinen 3D-Leuchtgrafiken und den kristallartigen Rücklichtern zu umschmeicheln. Auch der Innenraum ist ohne Zweifel ein Hingucker. Auf der Mittelkonsole rahmt lediglich eine Handvoll scheinbar aus dem Vollen gefräster Knöpfe den Gangwahlhebel ein, darüber sitzt der hervorragend zu bedienende und schnelle Touchscreen mit einer Bildschirmdiagonale von zwölf Zoll (30 Zentimeter). Die exakt gleichen Abmessungen hat auch das Display, das den Fahrer vor dem Lenkrad mit allen nötigen Informationen versorgt. Mittels eines Drehschalters auf dem haptisch und optisch sehr ansprechenden Lenkrad lassen sich verschiedene Modi auf dem Bildschirm einstellen. Von einer hervorragenden Navigation in 3D-Ansicht wechselt die Anzeige mit spielerisch animierten dreidimensionalen Übergängen in das Fahrhilfen-Menü, zu den Verbrauchsdaten oder in eine simple Ansicht, die lediglich Geschwindigkeit und Fahrmodus anzeigt. Von der detailverliebten Darstellung kann sich manch anderer Premiumhersteller gerne eine Scheibe abschneiden. So wird selbst ein gewöhnliches SUV zu etwas besonderem.

Ein Hauch von Luxusklasse

Doch auch analoge Reize weiß der DS 7 Crossback durchaus zu vermitteln. Das gesteppte Leder der mittleren „So chic“-Ausstattung (ab 33.490 Euro) findet sich auf den Sitzen, dem Armaturenbrett sowie der Türverkleidung wieder und lässt einen Hauch Luxusklasse durch den Franzosen wehen. Lediglich die Anfälligkeit der vielen Klavierlack-Oberflächen für Staub und Fingerabdrücke dürfte nach einiger Zeit störend werden.

Der positive Eindruck bleibt auch erhalten, wenn sich beim Motorstart ein rechteckiger BRM-Chronograph über dem Infotainment-Bildschirm aus seinem Versteck dreht. Unser Testwagen trägt einen 130 kW/177 PS starken Turbodiesel mit vier Zylindern und zwei Litern Hubraum unter der Haube, eine Achtgang-Automatik mit benzinsparender Segelfunktion übernimmt mit gut abgestimmten und sehr sanften Gangwechseln die Schaltarbeit. Das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern liegt bei 2.000 Umdrehungen pro Minute an und ermöglicht besonders im Stadtverkehr und auf der Landstraße ein komfortables Cruisen in niedrigen Drehzahlbereichen. Übrigens: Wer im DS 7 einen schicken Geländegänger sehen möchte, der wird enttäuscht. Den Crossback gibt es lediglich mit Vorderradantrieb, der nur für den urbanen Dschungel taugt. Allerdings soll 2019 ein hybrider Antriebsstrang mit Allrad folgen. Den Durchschnittsverbrauch gibt DS mit 4,9 Liter auf 100 Kilometer an. Auf einer bunt gemischten Testroute mit Innenstadt-, Überland- und Autobahnfahrten ließ sich diese Angabe mit leichten fahrstilbedingten Abweichungen nach oben hin auch einhalten.

Der DS 7 lässt Freude aufkommen

Vor allem bei entspanntem Landstraßentempo macht der DS 7 Crossback eine gute Figur. Im Komfortmodus schluckt das Fahrwerk alle Stöße, Wellen und Schlaglöcher gekonnt weg und auch die Lenkung, die in allen Modi sehr gut kalibriert ist, trägt zu einem angenehmen Reisekomfort bei. Doch so gut der Komfortmodus auf der Landstraße funktioniert, auf der Autobahn kann er regelrecht gefährlich werden. Schon bei einer normalen Reisegeschwindigkeit ab 130 km/h schaukelt sich der DS 7 im weichsten Fahrmodus extrem auf und wankt über Betonplatten oder Dehnfugen. Einmal den Fahrmodus-Knopf drücken schafft zwar Abhilfe, überraschend ist das Verhalten aber allemal.

Komfortabel kann der DS 7 Crossback trotzdem am besten. Mit beheiz- und kühlbaren Vordersitzen (samt Massagefunktion) und einer Rückbank, deren Lehnen sich auf Knopfdruck in eine angenehm geneigte Position verschieben, dürfte das SUV wohl auch in China, dem Chauffeur-Markt schlechthin, viele Fans finden. Dazu gibt es ein klangstarkes Soundsystem und mit Apple CarPlay und Android Auto auch mehrere Möglichkeiten, das Smartphone ins Infotainment einzubinden. Und auch, wenn die Fahrleistungen (knapp zehn Sekunden auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit rund 210 km/h) nicht überragend sind, lässt der DS 7 trotzdem Freude aufkommen. Die rührt letztendlich nicht nur vom tollen Fahrkomfort, sondern auch von der Gewissheit, ein Auto zu fahren, das nicht aussieht wie alle anderen im Konzern und bei dessen Gestaltung sich richtig Mühe gegeben wurde. Ein guter erster Wurf für DS und eine echte Alternative zum bekannten Mainstream. (sp-x/mf/jms)

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