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Gebrauchtwagentest: Audi A3 8P (2003 – 2011) – Start der Nobel-Kompakten

Der Audi A3 gehört in der Kompaktklasse zu den beliebtesten und begehrtesten Neu- und vor allem auch Gebrauchtwagen. Das schlägt sich logischerweise im Preis nieder, denn günstig ist der Ingolstädter auch nach Jahren nicht.

Dafür kann aber vor allem die zweite Generation des A3 (8P), die 2003 startete, weitestgehend überzeugen.
Im März 2003 starten die Ingolstädter mit der zweiten Generation des Audi A3, die intern 8P genannt wird. Das Golf-Pendant wird größer, schicker und hochwertiger als sein Vorgänger 8L (LINK). Mit einer Gesamtlänge von 4,24 Metern übertrifft er diesen um neun Zentimeter. Zudem überzeugt der neue A3 mit einer bis dahin in diesem Segment nicht gekannten Innenraum- und Karosseriequalität. Und dabei ist es egal, ob man sich für die Ausstattungslinie Attraction (Basis), Ambition (Sport) oder Ambiente (Luxus) entscheidet.

Bis Mitte 2005 noch mit klassischem Kühlergrill

Wie schon beim ersten A3 gibt es den 8P anfangs nur in der Zweitür-Version, was vor allem stilorientierte Kleinfamilien und nutzwertorientierte Schöngeister vom Kauf abschreckt. Erst Mitte 2004 kommt der Sportback getaufte Viertürer, eine Art Minikombi mit wenig Nutzwert, dafür aber tollem Design und exzellenter Verarbeitung.

Der Weg der Differenzierung war richtig, verkauft sich doch vor allem der Sportback nach wie vor bestens. Vom Platzangebot rangiert der A3 fast auf Golf-Niveau, preislich liegt er rund 2.700 Euro darüber. Das verhindert den Erfolg jedoch nicht. Mitte 2005 wurden alle A3 einem ersten Facelift unterzogen. Der beim Sportback obligatorische Singleframe-Kühlergrill kommt nun auch an den unpraktischeren Bruder, im Innenraum gibt es ein neues Lenkrad und versenkbare hintere Kopfstützen. Im Mai 2008 erfolgt ein weiteres Facelift, zu erkennen an den serienmäßigen Tagfahrleuchten, bei Bi-Xenonlicht gibt’s die LED-Ausführung, die beim Blinken automatisch dimmt. Nur zwei Jahre später, im Sommer 2010, modifiziert Audi abermals den A3, jedoch sind die Neuerungen marginal. Optisch erkennt man den neusten an neuen Außenspiegeln, neuen Blenden in der Frontschürze und Kleinigkeiten im Interieur. Wichtiger ist hier die Einführung des neuen Basis-Benziners mit 105 PS.

Benziner

Alle Aggregate erfüllen von Beginn an mindestens die Euro-4-Norm. Den Anfang macht schon fast traditionell der empfehlenswerte 1.6 mit 102 PS. Weniger empfehlenswert ist der 1.6 FSI. Er bietet zwar 115 PS, will jedoch gedreht werden; im unteren Drehzahlbereich ist nicht mehr Kraft vorhanden als beim indirekt einspritzenden 1.6. Vorteil: Der FSI hat serienmäßig sechs Vorwärtsgänge. Dennoch wird er ab 160 km/h laut und nervt damit die Gehörgänge.

Eine bessere Wahl trifft man mit dem 2.0 FSI (150 PS), ebenfalls ein Direkteinspritzer der ersten Generation, der jedoch aufgrund des ordentlichen Hubraums zu überzeugen weiß. Auch hinsichtlich Laufruhe und Kraftentfaltung handelt es sich um ein gutes Aggregat, so dass der 2.0 FSI als ein besonders empfehlenswerter Antrieb gelten darf, wenn man zu einem frühen Baujahr greifen will.

Die ersten FSI-Modelle machten jedoch hin und wieder mit Problemen bei Motor und Abgassystem auf sich aufmerksam, die auch der 1.6er kennt. Mittlerweile wurden bei den meisten FSIs ohne Turboaufladung jedoch die betroffenen Bauteile ersetzt.

TFSI die bessere Wahl

Ersetzt wurde der 2.0-FSI-Sauger Anfang 2007 durch den 1.8 TFSI, der wiederum eine Ableitung des bekannten 2.0 TFSI-Motors ist, der wiederum bereits mit dem Sportback 2004 startete. Beides sind Turbo-Direkteinspritzer und benötigen vor allem im Hinblick auf die Leistung von 160 respektive 200 PS wenig Kraftstoff (6,6 und 7,2 Liter).

Sie stellen eine neue Ära im Motorenbau bei Audi dar, denn ihnen folgte im Sommer 2007 der 1.4 TFSI, der den unbeliebten 1.6 FSI ersetzt und 125 PS leistet. Zu guter Letzt kam der 1.2 TFSI mit 105 PS Mitte 2010 dazu und ersetzte den für einen Basismotor durchaus guten 1,6-Sauger.

Over the Top befinden sich der 3.2 V6 mit anfangs 241 und später mit 250 PS. Das Ende des sonor klingenden 3.2 VR-Motors wurde im April 2009 klammheimlich vollzogen. Einzig der überaus sportliche S3 (265 PS) bietet dank seines aufgeladenen 2,0-TFSI-Motors deutlich mehr als 200 PS in der A3-Baureihe.

TDI-Wahnsinn

Wie bei kaum einem anderen Kompaktmodell dominiert in der A3-8P-Baureihe der Dieselantrieb die Absatzzahlen. Zwischen 90 und 170 PS sind möglich. Den Anfang machte 2003 ein komplett neu entwickelter 140-PS-TDI mit Vierventil-Technik, der ohne Rußfilter auskommt. Erst mit dem Facelift im Sommer 2005 bot Audi für den 2.0 TDI optional einen Feinstaubfänger an. Damit einher ging gleichzeitig jedoch den vermeintlich technische Rückschritt von der Vierventiltechnik zurück zum Zweiventiler.

Im März 2006 zog der Rußfänger mit dem abermals modifizierten 2.0 TDI (170 PS) serienmäßig ein. Hier setzte Audi auf die Kombination aus Pumpe-Düse-Technik mit teuren Piezo-Einspritzdüsen inklusive Vierventiltechnik. Das merkt man beim Fahren, denn der stärkste TDI läuft rauer, härter und die Kraftentfaltung ist aufgrund der gestiegenen Leistung noch brutaler und vermittelt damit das ursprünglichste TDI-Gefühl, frei nach dem Motto: Erst einmal nichts und dann alles auf einmal.

Seit 2007 installiert Audi sukzessive Common-Rail-TDIs im A3 2.0 TDI, egal, welche PS-Klasse. Diese Selbstzünder beschleunigen nicht mehr mit dem urplötzlichen Druckaufbau, sind laufruhiger und damit subjektiv zwar etwas träger, dafür aber objektiv ein Quäntchen sparsamer.

105-PS-TDI = guter Einstieg

Als Einstiegs-TDI bot Audi eine 105-PS-Version an. Der sparsame (4,5 Liter beim e-Modell) 1.9 TDI wurde Ende 2009 gegen den neuen 1.6 TDI getauscht, der nun ebenfalls auf Common-Rail-Technik setzt, Euro-5-sauber ist und als 90- (4,5 Liter Verbrauch) sowie 105-PS-Variante (4,1 Liter Verbrauch) erhältlich ist.

Für alle TDI- und TFSI-Motoren gibt es mittlerweile auf Wunsch das S-Tronic getaufte Direktschaltgetriebe – teilweise sogar mit sieben Fahrstufen. Für alle Motoren ab 125 PS ist der Quattro-Antrieb (Allrad) lieferbar und eine Empfehlung ab 170-PS-TDI leistungsmäßig aufwärts.

Hartes Fahrwerk

Beim 8P ist schon die Grundabstimmung so straff, dass sich viele Käufer bei Audi beschwerten. Vor allem die Modelle mit Sportfahrwerk – das bei der Ausstattungslinie Ambition Serienbestandteil ist – ärgerte die Kunden extrem und veranlasste Audi letztendlich, eine Änderung in die Serie (ab Mitte 2004) einfließen zu lassen.

Die Ingolstädter ermöglichten hartnäckigen Kunden sogar die Option, ein Nachrüst-Komfort-Fahrwerk installieren zu lassen (rund 1.000 Euro inklusive Einbau). Mittlerweile geht Audi wieder einen humaneren Weg und lässt den Ambition-Kunden die freie Wahl zwischen Sport- und Standard-Fahrwerk – beide in gemäßigter Abstimmung im Vergleich zu den Fahrzeugen, die bis zum Sommer 2004 gebaut wurden.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Solide Verarbeitung
  • Zeitloses Design
  • Gute Materialqualität
  • Sportliche und sichere Fahreigenschaften
  • Sparsame TDIs
  • durchzugsstarke Turbo-Motoren
  • Gute Sicherheitsausstattung

– Vergleichsweise knapp geschnittener Innenraum – Straffes Fahrwerk – Stuckernde Vorderachse – Zahnriemen der TDIs empfindlich – Turbolader- und Zylinderkopf-Schäden bekannt – Kupplung und Zweimassen-Schwungrad der 2.0 TDIs defekt – TDIs laut und unkultiviert (Pumpe-Düse-Einspritzer) – Vier-Zylinder-Benziner ohne Aufladung eher träge – Teuer

03/2003 Audi A3 8P 1.6 (102 PS), 2.0 FSI (150 PS), 2.0 TDI (140 PS) 05/2003 1.9 TDI (105 PS) 07/2003 2.0 TDI Quattro (140 PS) und 1.6 FSI (115 PS) 09/2003 3.2 V6 Quattro (241 PS) 07/2004 Sportback und 2.0 TFSI/Quattro (200 PS), weichere Dämpfer 06/2005 Facelift, Singleframe, neues Lenkrad, neue Kopfstützen, Rußfilter optional für 140-PS-TDI 03/2006 2.0 TDI/Quattro (170 PS) 08/2006 S3 (265 PS) 01/2007 1.8 TFSI (160 PS) ersetzt 2.0 FSI 04/2007 1.4 TFSI (125 PS) ersetzt 1.6 FSI 06/2008 Zweites Facelift 05/2009 1.6 TDI mit 90 und 105 PS ersetzt 1.9 TDI

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        ## Fazit

Die Gebrauchtwagenpreise des A3 sind stattlich. So bekommt man derzeit (Oktober 2010) nahezu keinen A3 (8P) für unter 7.000 Euro. Meistens stehen bei den rund sieben Jahre alten Fahrzeugen rund 160.000 Kilometer auf der Uhr. Wer einen Diesel haben möchte, legt nochmal ein bisschen mehr auf den Tisch. Am häufigsten sind TDIs mit 140 PS zu finden.

Für Normalfahrer mit einer Jahreslaufleistung von rund 10.000 Kilometern rechnet sich ein Diesel jedoch kaum. Hier sollten A3-Interessenten verstärkt nach einem 2.0 FSI (150 PS) oder nach einem TFSI-Modell suchen. Nicht empfehlenswert ist nach wie vor das Sportfahrwerk. Es ist ungebührlich hart und bringt Fahrdynamisch nichts. Bei der Ausstattung ist darauf zu achten, dass die Klimaautomatik an Bord ist, die kostet nämlich bis heute sogar im Neuwagen extra (Ausnahme S3)

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