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Führerscheinklassen Österreich

Bald kann das Fahrrad bei Regen in der Garage bleiben. Bald wird es Zeit für deinen Führerschein. Doch Führerschein ist nicht gleich Führerschein. Unzählige Klassen für die unterschiedlichsten Arten von Fahrzeugen machen es einem nicht gerade leicht, den Überblick zu bewahren.

Der Führerschein

Zu Beginn machen wir einen großen Sprung nach vorne und widmen uns gleich dem Objekt der Begierde. Wie sieht der heiß ersehnte Führerschein aus, was steht drauf und was gilt es zu beachten?

Seit Anfang 1999 regelt die EU einheitlich die Bezeichnungen der Führerscheinklassen. Damit soll jeder Führerschein in jedem EU-Land gleich aussehen und gleich viel wert sein. Im Januar 2013 haben die Gesetzgeber diese Richtlinien noch einmal überarbeitet. So haben ab diesem Zeitpunkt alle neu ausgestellten Führerscheine ein Ablaufdatum. Nach 15 Jahren verlieren sie ihre Gültigkeit. Ein neuer Führerschein für weitere 15 Jahre kommt jedoch rechtzeitig und automatisch nach.

Wie sieht die Vorderseite des Führerscheins aus?

Die Zeiten des rosa „Fetzens“ sind längst vorbei. Den weichen, biegsamen Führerschein hat eine Kunststoffkarte im Scheckkarten-Format abgelöst. Die Gestaltung des Führerscheins lässt sich so zusammenfasse: Kleine Karte, viel Inhalt. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht seit jeher natürlich eines: das Foto. Daneben findest du auf der Vorderseite folgende Angaben:

  • Nachname
    
    • Vorname
      
      • Geburtsdatum und Geburtsort 
        
        • Ausstellungsdatum des Führerscheins
          
          • Ablaufdatum des Führerscheins
            
            • Ausstellungsbehörde
              
              • Führerscheinnummer
                

Die Führerscheinnummer kann immer wieder wichtig sein, wenn es darum geht, dass du deinen Führerschein als Ausweis angeben möchtest. Neben diesen Daten und dem Foto haben die Macher noch viele Elemente untergebracht, die den Führerschein fälschungssicher machen sollen, wie verschiedene Kippbilder oder deine Unterschrift. Bei so viel Sicherheit werden sogar Geldscheine neidisch.

Wo stehen die Führerscheinklassen auf dem Führerschein?

Auf der Rückseite des Führerscheins befinden sich alle Informationen zu den zugelassenen Führerscheinklassen. Zu diesem Zweck findest du hinten eine große Tabelle mit Symbolen, Abkürzungen und Daten. Was auf den ersten Blick etwas unübersichtlich wirken kann, lässt sich schnell entschlüsseln. Die einzelnen Spalten setzen sich wie folgt zusammen:

  • Liste aller Fahrzeugklassen
    
    • Datum der Erlaubniserteilung der jeweiligen Klasse
      
      • Ablaufdatum möglicher befristeter Fahrzeugklassen
        
        • Feld für mögliche Zusatzangaben oder Beschränkungen
          

Zusätzlich findest du auf der Rückseite links oben noch zwei Felder für Eintragungen anderer Mitgliedsstaaten, falls du ins Ausland umziehen solltest und für ein mögliches zusätzliches Erteilungsdatum.

Die Führerscheinklassen

Die Liste auf der Rückseite des Führerscheins ist lang. Sechzehn Fahrzeugklassen lang, um genau zu sein. Um dir einen möglichst guten Überblick zu verschaffen, haben wir sie für dich in folgende Gruppen zusammengefasst:

  • Motorräder
    
    • Pkw
      
      • Lkw
        
        • Busse
          
          • Anhänger
            
            • Zugfahrzeuge
              
Führerscheinklasse Beschreibung
AM Mofa, Moped, Mopedauto
A1 Motorräder bis 125 cm3 und 11 kW
A2 Motorräder bis 35 kW Leistung
A alle Motorräder
B1 Kfz bis max. 550 kg (keine Verwendung in Österreich)
B klassischer Autoführerschein
C1 Lkw bis 7,5 Tonnen
C alle Lkw
D1 kleiner Bus bis 8 Meter Länge und 16 Passagiere
D großer Bus
BE Pkw & schwerer Anhänger mit bis zu 3,5 Tonnen
C1E C1-Lkw & Anhänger über 750 kg
CE C-Lkw & Anhänger über 750 kg
D1E kleiner Bus & Anhänger über 750 kg
DE großer Bus & Anhänger über 750 kg
F Traktor

Motorräder, Trikes und Quads

Beginnen wir auf zwei (oder manchmal auch 3) Rädern und widmen uns den verschiedenen Moped- und Motorradklassen.

Klasse AM

Los geht es mit der kleinsten aller Führerscheinklassen überhaupt. Die Klasse AM beinhaltet leichte Zweiräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einer maximalen Nutzleistung von 4 kW. Der Hubraum ist auf 50 cm3 begrenzt. Es handelt sich also um die klassischen Mopeds. Auch die polarisierenden Mopedautos sind hier zu Hause. Sobald du irgendeine andere, größere Führerscheinklasse erworben hast, hast du übrigens automatisch auch die Klasse AM.

Mindestalter: - 15 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 6 Einheiten Theorie

Praktische Ausbildung: - 8 Einheiten Praxis (6x Übungsplatz und 2x Straßenverkehr)

Klasse A1

Mit der Klasse A1 steigst du in die richtige Freiheit auf zwei Rädern ein. Motorräder bis 125 cm3 darfst du mit dieser Klasse steuern. Bei der Motorleistung sind höchstens 11 kW erlaubt. Dreirädrige Trikes dürfen maximal 15 kW leisten.

Mindestalter:

  • 16 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 20 Einheiten Grundstoff - 6 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 14 Einheiten Praxis (davon mindestens 10 im Straßenverkehr)

Klasse A2

Noch mehr Leistung unter dem Sattel bringt dir die Klasse A2. Bis zu 35 kW Leistung sind nun möglich und erlaubt.

Mindestalter:

  • 18 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 20 Einheiten Grundstoff - 6 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 14 Einheiten Praxis (davon mindestens 10 im Straßenverkehr) - 7 Einheiten Praxis, wenn Klasse A1 schon mindestens 2 Jahre vorhanden ist

Klasse A

Völlige Freiheit auf zwei und drei Räder verspricht die Klasse A. Sie beinhaltet alle Zwei- und Dreiräder. Solltest du bereits zwei Jahre lang im Besitz der Klasse A2 sein, entfällt die praktische Ausbildung. Dennoch muss auch hier der Fahrlehrer vorher zustimmen.

Mindestalter: - 24 Jahre - 20 Jahre, wenn Klasse A2 bereits mindestens 2 Jahre lang vorhanden ist

Theoretische Ausbildung: - 20 Einheiten Grundstoff - 6 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 14 Einheiten Praxis (davon mindestens 10 im Straßenverkehr) - 7 Einheiten Praxis, wenn Klasse A2 schon mindestens 2 Jahre vorhanden ist

Pkw

Wenn jemand vom Führerschein spricht, meint er oder sie meistens den klassischen Autoführerschein, die Führerscheinklasse B.

Klasse B

Mit diesem Führerschein darfst du Kraftfahrzeuge mit einer Gesamtmasse von bis zu 3,5 Tonnen steuern. Sofern das Auto genug Sitzplätze hat, darfst du bis zu acht Personen mitnehmen. Wenn der Stauraum im Auto knapp werden sollte, kannst du auch einen Anhänger mit bis zu 750 kg ziehen. Sofern die 3,5 Tonnen Gesamtmasse nicht überschritten werden und der Anhänger nicht schwerer als dein Auto ist, kann er jedoch auch schwerer sein als 750 kg.

Damit kann mit dem einfachen B-Schein mehr bewegt werden, als du möglicherweise glaubst. Als kleiner Größenvergleich: selbst mit einem großen VW Amarok könntest du immer noch mehr als 1 Tonne Ladung transportieren.

Mindestalter:

  • 18 Jahre bei Klasse B
    • 17 Jahre bei L17-Ausbildung

Theoretische Ausbildung: - 20 Einheiten Grundstoff - 12 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 3 Einheiten praktische Vorschulung - 3 Einheiten praktische Grundschulung - 6 Einheiten praktische Hauptschulung - 5 Einheiten Perfektionsschulung (inklusive je 1 Einheit Nachtfahrt, Autobahn, Überland) - 1 Einheit praktische Prüfungsvorbereitung - Bei L17-Ausbildung: nur 12 Einheiten Praxis, mindestens 2 auf der Autobahn

Klasse B1: ein blinder Passagier?

An einer Stelle des Führerscheins kommt regelmäßig Verwirrung auf. Über der Klasse B ist zusätzlich die Klasse B1 vermerkt. Dabei handelt es sich um eine eigene Klasse für drei- oder vierrädrige Kraftfahrzeuge mit einem Maximalgewicht von 550 kg. Diese Klasse gibt es in Österreich allerdings nicht. Durch die Vereinheitlichung des Führerscheins, findest du sie dennoch in der langen Liste auf der Rückseite.

Klasse BE

Noch mehr Anhänger ermöglicht die Führerscheinklasse BE. Mit ihr kannst du zusätzlich zu einem Zugfahrzeug der Klasse B einen Anhänger ziehen, der ebenfalls bis zu 3,5 Tonnen wiegen darf. Klassisches Beispiel: ein großer Wohnwagen.

Mindestalter:

  • 18 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 3 Einheiten Theorie

Praktische Ausbildung: - 4 Einheiten Praxis

Lkw

Jetzt wird es groß, denn nun widmen wir uns den Lkw-Klassen. Während es für die meisten anderen Klassen eine Neuerung war, nicht mehr unbegrenzt gültig zu sein, gilt für die Lkw-Klassen seit 1999 eine Begrenzung auf fünf Jahre. Die dann nötige Verlängerung erfolgt jedoch nicht automatisch. Sie ist mit verschiedenen Untersuchungen und Überprüfungen verbunden. Ab dem 60. Lebensjahr verkürzt sich diese Frist auf 2 Jahre. Grundvoraussetzung für alle Lkw-Klassen ist eine Fahrerlaubnis für die Klasse B.

Klasse C

Die Klasse C umfasst alle Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht und maximal 9 Sitzplätzen. Anhänger sind auch hier auf maximal 750 kg begrenzt. Ausnahmen: Fahrzeuge der Klassen AM, A1, A2, A, D1 und D.

Mindestalter: - 21 Jahre - 18 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - 10 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 8 Einheiten Praxis auf Übungsplatz und im Straßenverkehr

Klasse C1

Wenn du mit mehr als 3,5 jedoch weniger als 7,5 Tonnen unterwegs sein möchtest, bist du bei der Klasse C1 richtig. Für Passagiere und Anhänger gelten dieselben Grenzen, wie in Klasse C.

Mindestalter:

  • 18 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 10 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 8 Einheiten Praxis auf Übungsplatz und im Straßenverkehr

Klasse C1E

Für die Klasse C1E haben wir zwei Szenarien. Entweder trifft ein Zugfahrzeug der Klasse C1 auf einen Anhänger mit mehr als 750 kg Maximalgewicht oder ein Fahrzeug der Klasse B auf einen Anhänger mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht – wenn also die Klasse BE nicht mehr ausreichen sollte. Insgesamt dürfen dabei jedoch 12 Tonnen Gesamtmasse nicht übertroffen werden.

Mindestalter:

  • 18 Jahre

Theoretische Ausbildung: - 10 Einheiten Klasse C - 6 Einheiten Klasse E

Praktische Ausbildung: - 6 Einheiten Klasse C - 4 Einheiten Klasse E

Klasse CE

Sobald ein Zugfahrzeug der Klasse C und ein Anhänger mit mehr als 750 kg Maximalgewicht zusammenkommen, ist es ein Fall für die Klasse CE.

Mindestalter: - 21 Jahre - 18 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - 10 Einheiten Klasse C - 6 Einheiten Klasse E

Praktische Ausbildung: - 6 Einheiten Klasse C - 4 Einheiten Klasse E

Busse

Sobald du mehr als acht Passagiere mitnehmen möchtest, benötigst du die passende Fahrerlaubnis für Busse. Führerscheine dieser Klassen sind ebenfalls auf fünf bzw. später dann zwei Jahre befristet. Vor dem ersten Erwerb und bei jeder Verlängerung sind verschiedene Gutachten und Untersuchungen notwendig, die unter anderem regelmäßig die nötige Sehkraft überprüfen.

Klasse D

Die Klasse D ermöglicht es dir in einem großen Bus, mehr als acht Personen mitzunehmen. Auch ein Anhänger mit maximal 750 kg ist erlaubt.

Mindestalter: - 24 Jahre - 21 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - Wenn Klasse B vorhanden: 12 Einheiten Theorie - Wenn Klasse C vorhanden: 4 Einheiten Theorie

Praktische Ausbildung: - Wenn Klasse B vorhanden: 8 Einheiten Praxis - Wenn Klasse C vorhanden: 4 Einheiten Praxis

Klasse D1

Kleinere Busse mit maximal 8 Metern Länge und höchstens 16 Fahrgästen darfst du mit der Klasse D1 lenken. Zusätzlich kannst du auch in dieser Klasse einen Anhänger mit bis zu 750 kg mitnehmen.

Mindestalter: - 21 Jahre - 18 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - Wenn Klasse B vorhanden: 12 Einheiten Theorie - Wenn Klasse C vorhanden: 4 Einheiten Theorie

Praktische Ausbildung: - Wenn Klasse B vorhanden: 8 Einheiten Praxis - Wenn Klasse C vorhanden: 4 Einheiten Praxis

Klasse D1E

Wenn du einen schwereren Anhänger benötigst, gibt dir die Klasse D1E die Möglichkeit, zusätzlich zu einem Bus der Klasse D1 einen Anhänger mit mehr als 750 kg mitzunehmen.

Mindestalter: - 21 Jahre - 18 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - 6 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 4 Einheiten Praxis

Klasse DE

Damit fehlt uns nur noch eine Kombination bei den Bussen und diese erhalten wir mit der Klasse DE. Hier kommen ein großer Bus der Klasse D und ein schwerer Anhänger mit mehr als 750 kg zusammen.

Mindestalter: - 24 Jahre - 21 Jahre bei fertiger Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Theoretische Ausbildung: - 6 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 4 Einheiten Praxis

Zugfahrzeuge - Traktoren

Kommen wir zu unserer letzten Kategorie unter den Führerscheinklassen. In diese Kategorie fallen drei Fahrzeuge: kleine Traktoren, Stapler und große Traktoren. Das Mindestalter für beide Klassen liegt bei 18 Jahren, kann mit einem entsprechenden Antrag jedoch auf 16 Jahre gesenkt werden. Das ist möglich, wenn es zum Beispiel notwendig ist, dass der Fahrschüler in der eigenen Landwirtschaft mitarbeitet. Eine Besonderheit der Zugfahrzeug-Klassen ist zudem die sehr spärliche Praxisausbildung. Aber ganz ehrlich, diese erfolgt oft ohnehin schon vorher im privaten Rahmen.

Klasse F

In die Klasse F fallen Zugmaschinen für Land- und Forstwirtschaft bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Zusätzlich gilt diese Klasse auch für selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Stapler mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Übrigens, wenn du bereits einen B-Führerschein besitzt und dein Traktor samt Anhänger nicht mehr als 3.500 Kilogramm wiegt, benötigst du keinen eigenen Schein für die Klasse F.

Mindestalter: - 18 Jahre - 16 Jahre für landwirtschaftliche Fahrzeuge unter bestimmten Voraussetzungen

Theoretische Ausbildung: - 20 Einheiten Grundstoff (wenn Klasse B nicht vorhanden) - 4 Einheiten Zusatzstoff

Praktische Ausbildung: - 4 Einheiten auf dem Übungsplatz und im Straßenverkehr

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