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Ratgeber: Sommerreifenwechsel

Alle Jahre wieder geht’s im Frühjahr an den Reifenwechsel. Vor allem wer dafür in die Werkstatt muss, sollte sich frühzeitig um einen Termin kümmern. Zudem klären wir, was es beim selfmade Rädertausch zu beachten gibt.

Die Sonne lacht, die Tagestemperaturen steigen und so treibt so manchen Autofahrer wieder die Frage um: Soll man schon auf Sommerreifen umrüsten?

Wann wechseln?

Eine Faustregel für den periodischen Reifenwechsel besagt, dass Sommerreifen von Ostern bis Oktober genutzt werden sollen. Liegt der Feiertag aber wie in diesem Jahr spät, kann man den Tausch von den Wetterbedingungen abhängig machen: Ist kein Frost in Sicht und liegen die Temperaturen kontinuierlich im deutlichen Plusbereich, empfiehlt sich auch ein früherer Wechsel auf die Sommerbereifung.

Warum wechseln?

Die spezielle Gummimischung der Winterreifen sorgt bei warmen Außentemperaturen für einen höheren Kraftstoffverbrauch sowie einen längeren Bremsweg. Bei warmen Temperaturen verschleißen die Winterpneus außerdem schneller. Sommerreifen bieten dagegen mit ihrer speziellen Laufflächenmischung mehr Grip und ermöglichen kürzere Bremswege.

Reifenwechsel während Corona - wo?

Lagern die Sommerreifen auf Felgen in der Garage, kann man den Wechsel selbst durchführen. Wer allerdings fürs Aufziehen der Gummis zum Reifenservice muss, sollte sich frühzeitig um einen Termin kümmern, denn üblicherweise kommt es in der Hochzeit März und April zu Engpässen. In diesem Jahr sollte man sich zudem bei seiner Werkstatt erkundigen, ob sie wie gewohnt geöffnet ist. Außerdem haben viele Werkstätten ihren Serviceablauf an erhöhte Hygienemaßnahmen angepasst. Auch dies kann zu Terminverzögerungen führen.

Selber wechseln - worauf achten?

Wer in Eigenregie wechselt, kontrolliert zuerst die alten Reifen. Sind Beulen oder Risse sichtbar, ist das ein Sicherheitsrisiko, sie dürfen dann nicht mehr verwendet werden. Auch ein zu stark abgefahrenes Profil erfordert den Ersatz des Pneus. Häufig sind die Reifen auf den Antriebsrädern schneller heruntergefahren. Dann kann es reichen nur diese zu wechseln. Hier gilt allerdings: Immer paarweise tauschen und am besten nimmt man wieder Pneus vom gleichen Typ. Das frische Paar montiert man unabhängig von der Antriebsart auf der Hinterachse, da sie für die Fahrstabilität verantwortlich ist. Wurden die Pneus beim Reifenhändler oder bei einer Servicewerkstatt eingelagert, übernehmen die Mitarbeiter vor Ort die Überprüfung und informieren den Reifenbesitzer rechtzeitig, falls eine Neuanschaffung vonnöten ist.

Gegen neue Exemplare getauscht werden sollten die Sommerpneus spätestens, wenn sie älter als zehn Jahre sind. Winterreifen sollten schon nach acht Jahren getauscht werden - rät zum Beispiel der ADAC. Anhand der vierstelligen DOT-Nummer, die auf der Seitenflanke des Pneus steht, lässt sich das Alter bestimmen. Die beiden ersten Zahlen stehen für die Produktionswoche, die zwei hinteren für das Jahr. So bedeutet 1313, dass der Reifen in der 13. Kalenderwoche des Jahres 2013 hergestellt wurde.

Wer einen neuen Satz Reifen braucht, informiert sich im Vorfeld zum Beispiel anhand von aktuelle Reifentests von Autoclubs oder -zeitschriften. Orientierung bietet auch das EU-Reifenlabel, das Aufschluss über Umweltverträglichkeit, Geräuschemission und Kraftstoffeffizienz gibt.

Reifenwechsel Schritt für Schritt

  1. Für den Reifenwechsel in Eigenregie sollte man einen Ort mit ebener Fläche und festem Untergrund wählen. Zudem sollte man niemanden behindern, denn während des Wechselns ist ein ausweichen nicht mehr möglich. Ansonsten werden Wagenheber, ein Drehkreuz oder Radmutternschlüssel mit längerem Hebel sowie gegebenenfalls eine Drahtbürste und Zinkpaste benötigt. Vor dem Lösen der Muttern sollte der Wagen mit angezogener Parkbremse und eingelegtem Gang (Automatik in "P") mit allen Rädern fest auf dem Boden stehen.

  2. Dann kann es losgehen: Wagenheber an der dafür vorgesehenen Position am Unterboden ansetzen, vorspannen, aber das Fahrzeug noch nicht anheben. Anschließend den Radmutterschlüssel an der ersten Schraube ansetzen und nacheinander lösen. Sind alle Radmuttern angelockert, kann das Fahrzeug angehoben werden. Passt unter den freischwebenden Reifen eine Handfläche, ist die nötige Höhe erreicht. Jetzt dreht man die zuvor gelösten Muttern vollständig heraus und nimmt das Rad von der Nabe.

  3. Wer Saisonreifen montiert, macht idealerweise noch die Kontaktflächen zwischen Felge und Nabe sauber. Am besten wird mit einer Drahtbürste grober Schmutz von der Nabe entfernt. Anschließend trägt man Keramik- oder Kupferpaste auf die entsprechenden Flächen auf.

  4. Danach kann das neue Rad montiert werden. Dabei sollte man auf die richtige Laufrichtung achten, die oft durch einen kleinen Pfeil auf dem Reifen angezeigt wird. Wechselt man einen ganzen Reifensatz, weist idealerweise ein kleiner mit Kreide aufgebrachter Hinweis auf die richtige Position. HL steht zum Beispiel für „hinten links“. Wenn die Löcher der Felge mit denen der Radnabe übereinstimmen, können die Muttern über Kreuz handfest eingedreht werden. Kräftig angezogen werden diese erst, nachdem der Wagenheber entlastet wurde.

  5. Für das Festziehen wird der Schlüssel wieder möglichst waagerecht und mit dem Hebel nach rechts zeigend auf die Mutter gesetzt. Auch hier lassen sich dann mit Hilfe der Beinkraft die Muttern festziehen. Allerdings sollte man nicht zu fest drehen, denn sonst könnte das Gewinde Schaden nehmen. Idealerweise nutzt man dafür einen Drehmomentschlüssel, der sich auf die optimale Kraft einstellen lässt. In der Regel zieht man die Schrauben nacheinander immer über Kreuz, sprich gegenüberliegend an.

Nicht vergessen!

Nach der Montage der Räder ist noch der richtige Reifendruck zu kontrollieren. Die Daten stehen meist im Tankdeckel, im Einstieg der Fahrertür oder in der Bedienungsanleitung des Autos. Am besten erfolgt ein regelmäßiger Check des Luftdrucks für alle Reifen, mindestens einmal pro Monat. Falls das Fahrzeug noch über einen Ersatzreifen verfügt, muss auch dieser gelegentlich überprüft werden. Nur bei korrektem Luftdruck kann ein Reifen die bestmögliche Haftung auf die Straße bringen und gute Bremseigenschaften zeigen. Nach 50 Kilometern sollte man noch einmal die Radmuttern zur Sicherheit prüfen und gegebenfalls nachziehen.

Besitzer von Fahrzeugen mit Reifenluftdruckkontrollsystem (RDKS) beachten zudem die Anzeige in den Displays und sollten beachten, dass sie beim Wechsel von Winter- auf Sommerreifen das System neu anlernen müssen. Grundsätzlich ist es auch hier empfehlenswert, den Luftdruck regelmäßig zu überprüfen, da auch diese Systeme nicht immer fehlerfrei arbeiten. (Text: mh,ds/sp-x; tv)

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