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Bericht: Toyota will Brennstoffzellenautos zum Erfolg verhelfen – Wer wenn nicht wir

Fragt man Experten, scheinen sich alle einig: Wasserstoff ist als Energieträger und Speichermedium ideal und das wasserstoffgetriebene Auto mit Brennstoffzelle die perfekte Lösung, um sauber und nachhaltig unsere Mobilität zu organisieren.

Obwohl diese Erkenntnis bereits alt ist, harrt die Brennstoffzelle trotz vieler vollmundiger Absichtserklärungen ihres Durchbruchs. Jetzt kommt Toyota auf den Plan und verkündete Mitte Februar 2014 auf einer Pressekonferenz in Hamburg stolz den Start der sauberen Technologie für 2015. Interessanter Weise möchte man den Japanern trotz aller Unbill die Umsetzung ihres ambitionierten Vorhabens abkaufen. Rückblick: In den 1990er Jahren hat man bei Toyota den Entschluss gefasst, ein Spritspar-Auto für das 21. Jahrhundert zu bauen. Deutlich wurde bei der Entwicklung, dass die teure Hybridtechnik wohl die größten Sparpotenziale bietet. Als eigentlich zu teuer eingestuft, wurde dennoch ein erster Versuch mit dem Prius gestartet. Ein ziemlich hässliches Auto, wie Toyotas Hybrid-Papst Katsuhiko Hirose in seiner mitreißenden Rede zugeben muss. Doch mit dem Prius, so Hirose, war der Grundstein für einen zwar zunächst sich langsam entwickelnden und gerne belächelten, doch am Ende sehr nachhaltigen Erfolg gelegt, der viele Nachahmer auf den Plan rief.

Vor allem weil Toyota so konsequent und beharrlich seinen Weg mit dem Hybridantrieb gegangen ist, argumentiert Hirose, wird Toyota auch der nächsten Stufe der Effizienz, dem Brennstoffzellenauto, zum Durchbruch verhelfen.

Serienauto kommt 2015

Der wichtigste Schritt auf dem Weg dorthin ist ein erstes Serienauto. Das soll schon 2015 kommen und dann in Japan, USA und Deutschland vertrieben werden. Bisher hat Toyota mit der Studie FCV einen etwas futuristischen Ausblick gewährt, doch soll das angekündigte Serienmodell vom Format her – eine rund 4,90 Meter lange Stufenheck-Limousine mit vier Sitzen - sehr ähnlich ausfallen, wohl aber mit einer etwas konventioneller anmutender Optik daherkommen. Diese deutet der extra zur Pressekonferenz in die Hamburger Hafencity mitgereiste Prototyp im Tarnkleid an, der bereits viele Testkilometer absolviert hat.

Zukunftsweisend ist in jedem Fall die Technik an Bord des Hightech-Stromers. In ihm stecken einerseits viele Komponenten aus dem Toyota-Regal, wie eben die Leistungselektronik, der E-Motor oder die Batterie, die ja schon in ähnlichen Ausprägungen in batterieelektrischen und hybridisierten Modellen Verwendung finden. Neu und die eigentlichen Herzstücke sind allerdings der Stack (also die Komponente, die Wasserstoff in Strom verwandelt), sowie die Wasserstofftanks. Hier will Toyota in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht haben, vor allem der Stack soll zuverlässiger, alltagstauglicher und günstiger sein. Und auch bei den Tanks will man einen raumsparenden Durchbruch geschafft haben.

Brennstoffzellenauto klar im Vorteil

Und diese Tanks sind auch der entscheidende Vorteil des Brennstoffzellenautos im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen: Sie ermöglichen im Fall des Zukunfts-Toyotas einen 500-Kilometer-Radius und eine Betankung in drei Minuten. Ein Stromer wie der BMW i3 kommt höchstens 200 Kilometer weit und muss anschließend noch für viele Stunden zum Nachladen an die Steckdose oder im Idealfall für immer noch 20 Minuten an einen Schnelllader. Hier bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile und weitgehend den Komfort, den man auch von konventionell betriebenen Fahrzeugen her kennt.

Ein größeres Problem beim Siegeszug der Brennstoffzelle ist allerdings die Infrastruktur. In kleinen Schritten hat sich hier in Deutschland schon etwas getan, doch der unter anderem von der Daimler AG für 2012 angekündigte, flächendeckende Aufbau einer entsprechenden Tankstellen-Infrastruktur scheint nicht ganz so prächtig vorangekommen zu sein, wie zunächst proklamiert. Beispiel Hamburg: In der sich eigentlich um nachhaltige Mobilität bemühenden Hansestadt gibt es derzeit nur drei öffentliche H2-Tanken, denen zwei weitere bis 2015 folgen sollen. Nicht gerade viel, doch wenn die Autos kommen, wird auch die Infrastruktur wachsen, gibt sich Heinrich Klingenberg, Geschäftsführer der hySolutions GmbH, zuversichtlich. Die hySolutions GmbH ist eine von Hamburger Firmen ins Leben gerufene Plattform, um Wasserstoff-Infrastruktur-Projekte und –Mobilitätskonzepte in der Hansestadt voranzutreiben. Neben der Infrastruktur sind die Autos selbst die andere große Hürde, denn zumindest bei den Anschaffungskosten wird das Niveau bei diesen zunächst recht hoch sein. Etwa 80.000 Euro soll das entsprechende Serienfahrzeug von Toyota zum Marktstart in 2015 kosten, was angesichts der durchschnittlichen Fahrleistungen eine ziemlich heftige Ansage ist.

Ob die exklusive Technik und der Kleinserienstatus reichen, viele Käufer zu überzeugen? Zunächst wohl nicht, doch Toyota hat ja schon einmal vor nicht ganz 20 Jahren mit einer neuen Technik beharrlich Pionierarbeit geleistet und den Hybridantrieb sukzessive demokratisiert. Hoffen wir, das Toyota ein weiteres Mal einen starken Willen beweist und wir bald schon CO2-neutral mit in Wasserstoff gewandelter Windkraftenergie im Tank lautlos, emissionslos aber nicht emotionslos fahren können. Halten wir es doch mit einem alten Slogan von Toyota: Nichts ist unmöglich.

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