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Bericht: Caravan 2011 – Jubiläums-Rausch

50 Jahre und kein bisschen langweilig: Die Wohnmobil-Messe Caravan feiert Geburtstag und mit ihr gleich noch viele Hersteller ihre ganz eigenen Jubiläen. Da gibt es reichlich Faszinierendes und Neues zu entdecken.

Ob frivoler Luxus, clevere Elektro-Alternativen, schwimmende Wohnmobile oder Zelte für stilsichere Sahara-Potentaten –  mit staunenden Augen und den Zeigefinger stets am Auslöser sind wird durch die Hallen lustwandelt …
… und hatten unsere erste Begegnung mit einem der großen Klassiker der Camper-Szene: dem Bulli, der von VW schon seit nunmehr 60 Jahren als kompaktes und funktionales Wohnmobil angeboten wird und sich seither in seinen vielen Generationen rund 600.000 mal verkaufte. Allein 2011 erfreut sich die aktuelle Version T5 California größter Beliebtheit und wurde schon rund 6.000 Mal geordert. VW gehört damit zu den ganz Großen der Caravan-Szene.

Es finden sich auf der Caravan aber auch andere Anbieter, die sich schon seit vielen Jahren am Bulli vergreifen und faszinierende Kompakt-Wohnungen auf die Räder gestellt haben. Zum Beispiel Westfalia, die ebenfalls vor 60 Jahren damit begonnen haben, den VW T1 mit einer Camping-Box für die deutschen Italien-Eroberer ferientauglich zu machen.

Jules Verne von Westfalia

Diesem Jubiläum zu Ehren haben die Westfalen den Jules Verne Edition 60 zur Caravan mitgebracht. Das auf Mercedes Viano basierende Zwei-Personen-Wohnmobil mit Ausstelldach zeichnet sich durch einen besonders robusten und multifunktionalen Innenraum aus. Auf kleinem Raum bietet der noch als Prototyp deklarierte Jules Verne Küche, Doppelbett, Toilette, Esszimmer, drei variable Sitze und einen Tisch. Das für 2012 geplante Serienmodell wird mit rund 70.000 Euro allerdings kein Schnäppchen werden.

Doch zurück zum Bulli: Diesen hat VW jüngst als Hardcore-Allradler Rockton aufgelegt, den wiederum der VW-Umbau-Spezialist Terra Camper speziell mit einem für den Offroad-Einsatz optimierten Innenausbau versieht. Das Terock genannte Modell bietet ebenfalls Toilette, Küche, drei Sitze, Tisch und sogar drei Betten samt großzügiger Stauboxen. Während die Terock-Basis bei rund 40.000 Euro startet, müssen für die Version Rockton Expedition nochmals 22.000 Euro draufgezahlt werden. Viele teure Zusatzoptionen finden sich dann weiterhin in der langen Optionsliste.

Ford, Peugeot, Citroën

Neben Ausbau-Spezialisten wie Terock oder Westfalia vertreiben aber auch einige bekannte Automarken eigene Camping-Versionen ihrer Nutzfahrzeuge. So stellt Ford auf der Caravan seine bekannten Transit-Versionen Euroline und Nugget vor, während Citroën ebenfalls mit einfachen Ausbau-Varianten von Jumpy und Jumper Reiselustige lockt. Auch Peugeot kann mit einem kleinen und jüngst erweiterten Angebot erfreuen. Neu im Programm ist der VIP 690 Liberté, den Aufbau-Spezialist Burow Mobil auf Basis des Boxer zum erwachsenen Wohnmobil ausgebaut hat. Auf 6,90 Meter Länge und ab 45.000 Euro bietet er zwei Doppelbetten, Badezimmer, Sitzgruppe, Küche und viel Platz.

Und da sind wir schon gleich bei der großen Fraktion der Caravan- und Wohnmobil-Aufbau-Spezialisten, die die Hallen in Düsseldorf dicht an dicht mit ihren meist weißen Riesen regelrecht zugeparkt haben. Zu den besonders großen Ständen gehört zum Beispiel der von KnausTabbert mit insgesamt sechs Marken. Und auch KnausTabbert feiert in Düsseldorf wie die Messe selbst ein 50jähriges Jubiläum. Als Messeneuheit wird unter anderem der Wohnwagen Tourer der Marke Knaus vorgestellt, dessen Design optisch ein harmonisches Gespann mit dem VW T5 eingeht. Ein interessantes Angebot von Knaus ist außerdem das im Basispreis für unter 50.000 Euro angebotene Wohnmobil Sun Ti, dass für diesen Preis unter anderem eine geschickte Zusammenführung von Dusche und WC zum 3D-Badzimmer bietet, sowie eine Servicebox und einen beheizbaren Mehrzweck-Doppelboden.

Günstige Zwergwohnwagen

Wesentlich kleiner und günstiger ist der Mini-Caravan Schwalbennest. Der zum 50jährigen Jubiläum von Knaus in einer auf 150 Stück limitierten Auflage gebaute Zwergwohnwagen erfreut sich einer hohen Nachfrage und kann deshalb trotz der bereits ausverkauften Erstauflage noch bis Ende 2011 weiter geordert werden. Der ab 6.500 Euro angebotene Mini bietet bei zwei Meter Länge Küche, Sitzgruppe mit Tisch, Doppelbett und Stauraum.

Einen weiteren sympathischen Mini-Wohnwagen bietet die KnausTabbert-Marke T@b, der neben einem frischen Außendesign und dem wohnlichen Interieurs auch noch etwas mehr Komfort und Platz als die Schwalbennester bietet,  je nach Ausstattung allerding mit 8.000 bis 15.000 Euro etwas teurer ist.

Die Öko-Zukunft

Speziell für Wohnwagen zeigt KnausTabbert auf der Caravan noch die in Zusammenarbeit mit AL-KO entwickelte Zukunftsvision Efficiency Line. Hierbei geht es allein um ein Fahrwerk, bei dem Wohnwagen-Räder an Generatoren gekoppelt sind und während der Fahrt Strom generieren, der wiederum in einer Batterie gespeichert wird. Ist dieser Stromspeicher voll, soll ein mehrtätiges autarkes Stehen ohne externen Stromanschluss möglich sein. Allerdings soll diese interessante und umweltfreundliche Lösung erst 2013 in Serie gehen und dann mindestens 3.000 Euro kosten.

In eine noch etwas entferntere Elektro-Zukunft blickt der ebenfalls 50jähriges Betriebsjubiläum feiernde Hersteller Hymer mit der Hybrid-Studie B 578. Dieser Wohnmobil-Prototyp wurde ebenfalls mit AL-KO entwickelt und soll per Dieselmotor die Vorder- und per Elektromotor die Hinterräder antreiben. Rein elektrisch soll dieses noch in der Entwicklung befindliche Mobil bei einer Maximal-Geschwindigkeit von 35 km/h sogar bis zu 40 Kilometer weit kommen. Doch ob eine solche technisch sicherlich machbare Lösung tatsächlich in den Markt kommt, bleibt abzuwarten. Bis zu solchen Öko-Wohnmobilen ist es wohl noch ein langer Weg und werden die weiterhin konventionell getrieben Camper zwar in den Werbebroschüren der Hersteller vor allem in unberührten Natur inszeniert, umwelttechnisch aber den aktuellen Entwicklungen im Pkw-Bereich wohl noch lange hinterherfahren.

Der Amphibien-Trend

Sollte ein solches Hybrid-Wohnmobil tatsächlich bis zur Marktreife gelangen, könnte man sogar Inseln wie Wangerooge erobern, die eigentlich gar keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor erlauben. Und man könnte sogar selbst dort hin schwimmen, wenn man sich ein Boot der Firma Freecamper leiht. Allerdings verkehren diese Boote ausschließlich auf der oberen Havel und der mecklenburgischen Seenplatte. Dort kann man wochenweise die Boote für rund 100 Euro pro Tag anmieten und auf ihnen sein Wohnmobil oder Wohnwagen parken und losschippern. Damit mutiert der Freecamper zum Wohnboot, mit dem Süßwasser-Kapitäne sogar ohne Bootsführerschein in See stechen können. Warum nicht?!

Einen noch radikaleren Amphibien-Ansatz verfolgt die Firma Sealander mit ihrem gleichnamigen Wohnwagen. Den kompakten Caravan kann man klassisch an den Haken nehmen und alternativ auch einfach ins Wasser schieben. Zumindest in ungefährlichen Gewässern kann man dann die Ruhe, sich in seiner Wohnung lümmeln und die Angelrouten in den See halten. Hat man genug vom Rumdümpeln fährt man per 5-PS-Außenborder den Sealander wieder ans Ufer. So zwischen 12.000 bis 15.000 Euro soll der wohl 2012 serienreife Amphibien-Caravan kosten.

Frivoler Luxus

Den Möglichkeiten, Wohnmobile und Wohnwagen besonders luxuriös und individuell zu gestalten, setzen die vielen Hersteller der Caravan-Szene kaum Grenzen. Die Architekten und Innenraumausstatter haben hier zum Teil Interieurs geschaffen, die sich wesentlich wohnlicher und stylischer geben als das eigentlich heimelige Zuhause. Eine exklusive Neuheit zeigt zum Beispiel Eura Mobil, die zum Preis von etwa 7.000 Euro ins Wohnmobil eine Infrarot-Kabine integrieren, die einen ähnlichen Entspannungskomfort wie eine Sauna bietet und das Reisemobil zum Spa-Mobil allerdings nicht zum Sparmobil wandelt. Einen ausführlichen Artikel zu den besonders luxuriösen Wohnmobilen der Caravan 2011 finden Sie hier.

Oder doch Zelten?

Und vor allem die Luxus-Fraktion macht deutlich, das Wohnmobile ein letztlich teures Hobby sind und gewiss nicht nur Mittel zum Zweck. Wer sich hingegen darauf konzentrieren will und mobil mit dem Auto in den Urlaub mitsamt einer günstigen Schlafgelegenheit fahren will, der kann auch auf einige interessante Zeltlösungen zurückgreifen. Eine Alternative ist zum Beispiel ein Dachzelt. Hier bietet die Firma Maggionlina Airtop ab etwa 2.000 Euro ein schnell zu öffnendes und schließendes Schalenzelt, das in der kompaktesten Ausführung ein immerhin noch 1,35 x 2,10 Meter großes Schlaflager bietet.

Eine hingegen besonders prachtvolle und großzügige Zelt-Lösung bietet die Firma Holtkamper. Die Holländer haben ein optisch besonders ansprechendes, in seiner Top-Version sehr auslandendes Luxuszelt im Angebot. Das Kyte genannte Super-Zelt findet in einem insgesamt gut 500 Kilogramm schweren Anhänger Platz. Mit zwei Personen lässt sich diese luftige Textilwohnung recht flott aufbauen und bietet dann eine richtige Küche, ein komfortables Schlafzimmer mit Doppelbett und auf Wunsch auch ein separates Kinderzimmer mit zwei zusätzlichen Betten. Das zudem besonders robust wirkende Highend-Zelt ist allerdings mit mindestens 16.500 Euro auch nicht mehr billig und damit einer von vielen traumhaft luxuriösen Lösungen, die man auf der Caravan noch bis zum 4. September 2011 bewundern kann.

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