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Volvo XC40 T2 im Test: Wie viel SUV brauchst du?

Die Antwort vieler: Gar keins! Doch ist der Volvo XC40 ein eher stiller Vertreter dieser, mitunter kontrovers diskutierten, Fahrzeugklasse. Sein Verbrauch liegt auf Kompaktwagen-Niveau, sein Parkplatzbedarf entspricht dem eines Golf Kombi. Also alles fein? Unser Test zeigt die Vor- und Nachteile.

Wer dieser Tage auf der Webseite des schwedischen Autobauer Volvo nach einem XC40 sucht, wird es bereits bemerkt haben: Der Diesel ist im kleinsten Schweden-SUV mittlerweile passé und selbst der von uns gefahrene Benziner mit der Bezeichnung T2 scheint in seiner aktuellen Form nicht von Dauer zu sein (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 142 g/km²). Etwas irreführend findet man ihn unter der Rubrik der Mild-Hybride (und weitere Motorisierungen), obwohl am 129 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner höchsten die Lichtmaschine elektrisch arbeitet. Ebenfalls nicht für ewig wird es bei Volvo die Option auf ein Handschaltgetriebe geben, dessen Ableben für die Automobilwelt aber keinen allzu großen Verlust darstellt.

Volvo-XC40-T2-Interieur

Automatikgetriebe gibt es erst mit mehr Leistung

Sechs eher lapidar zu schaltende Vorwärtsgänge, der Rückwärtsgang ungewohnt hinten rechts und ein Schaltknüppel mit fragwürdiger Ergonomie trüben das Bild des Handrührers, der nach zwei Testwochen über ein „befriedigend“ kaum herauskommt. 30.316 Euro sind das Totschlagargument für das manuelle Getriebe, die achtstufige Automatik gibt es optional erst im nächstgrößeren Benziner T3 mit 163 PS und für knapp 4.300 Euro mehr (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,5 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 147 g/km²). Dabei braucht es für den XC40 gar nicht mehr Motor als die Basisvariante. Im alltäglichen Stadtgetummel geht die 1,5-Liter-Maschine angenehm quirlig und durchzugsstark zu Werke und selbst auf der Autobahn ist man selten ein Verkehrshindernis.

Volvo-XC40-T2-Engine

Testverbrauch 7,5-8,0 Liter auf 100 Kilometer

Bei 180 km/h ist aus Vernunftsgründen ohnehin Schluss, das Wohlfühltempo des XC40 T2 liegt derweil bei 120-140 Stundenkilometer. Gut gedämmt hält sich der Antrieb stets im Hintergrund, wobei man ohnehin nie auf die Idee käme die Gänge voll auszudrehen. Volvo selbst gibt 6,3 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer für die XC40-Basis an, 7,5-8,0 Liter haben wir während des Testzeitraums benötigt. Damit steht fest: der Schwede ist kein unbedingtes Spritsparwunder, geht mit dem Kraftstoff aber in ehrlicher Weise um. Ehrlich ist auch das Serienfahrwerk. Komfortabel abgestimmt, ohne sportliche Akzente versehen, eignet es sich perfekt für die Langstrecke, aber nur bedingt für Kurvenfahrten. Früh zeigt der frontgetriebene XC40 mittels Reifenquietschen an, wenn es ihm zu viel wird.

Volvo-XC40-T2-Side

Cruisen, statt heizen

Untersteuernd geht es ins Kurvenaus, zwar immer kontrollierbar, in Kreisverkehren aber manchmal schon bei Geschwindigkeiten, die für allerlei Mitbewerber noch gar kein Problem darstellen. Mehr Bindung zur Straße gibt es per optionalem Sportfahrwerk. Der XC40 liebt die besonnene Gangart, etwas mehr Lenkgefühl aus der Mittellage heraus hätte dem Volant aber durchaus gutgetan. Über die Bremsleistung des Schweden braucht sich derweil keiner sorgen, kommt die gut 1.600 Kilogramm schwere Fuhre stets bestens zum Stehen. Mit Blick in den Innenraum scheiden sich die Geister: Der Autor selbst hat am geschmackvoll eingerichteten Nordlicht, das sowohl im belgischen Gent als auch im chinesischen Luqiao gefertigt wird, kaum etwas zu kritteln, Mitfahrer bemängelten hingegen die kleinen Fenster sowie die breiten B- und C-Säulen. Die Übersicht beim Rangieren lässt derweil zu wünschen übrig – die optionale Rückfahrkamera oder das 360-Grad-Surround-View-Paket helfen gegen ein paar Euro extra aber aus.

Volvo-XC40-T2-Backseat

Tolle Sitze, Verkehrszeichenerkennung nach Zufall

Ohne Zweifel hervorragend sind die Sitze (Testwagen ausgestattet mit Sitzkomfort-Paket), die nach 600 eintönigen Kilometern auf der Autobahn selbst große Rücken bestens unterstützen. Materialanmutung und Verarbeitung gefallen, Plastikflächen sind überwiegend geschäumt, die Türtaschen vorn mit Stoff bezogen und bieten ausreichend Platz auch für große Wasserflaschen. Insgesamt geht der XC40 Innenraum als großzügig durch, das Gepäckabteil fasst gut nutzbare 460-1.367 Liter. Bei den zahlreichen Assistenzsystemen gibt sich Volvo überwiegend routiniert, nur die Verkehrszeichenanzeige arbeitet weiterhin nach dem Zufallsprinzip und beispielsweise in Italien streckenweise gar nicht.

Volvo-XC40-T2-Trunk

Sprachbedienung mit Hürden

Beim Infotainment hoffen wir weiterhin auf ein Update, vor allem was die Sprachbedienung angeht. Ansonsten unterscheidet sich das verbaute System nicht von den anderen Modellen der Schweden. Der hochstehende Monitor ist leicht zu erreichen, die Anzeigen im stets digitalen Kombiinstrument gut abzulesen und der Sound aus der optionalen Harman Kardon Surroundanlage klangintensiv. Weiterhin gefallen die echten Drucktasten für das Radio, der große Lautstärkenregler sowie die aufgeräumte (aber sehr kratzempfindliche) Mittelkonsole samt (optionaler) induktiver Lademöglichkeit.

Volvo-XC40-T2-Rear

Fazit

Der Volvo XC40 fährt als durchwegs runde Nummer vor. Der 1,5-Liter-Basisbenziner reicht für die Fahrzeuggröße vollends aus, sofern man an sich und sein Auto keine sonderlich hohen sportlichen Erwartungen stellt. Finger weg vom 6-Gang-Schaltgetriebe, das zwar den Einstandspreis auf rund 30.000 Euro senkt, im Alltag aber nicht überzeugen konnte. Zwar ist der Innenraum des XC40 insgesamt luftig dimensioniert, die breiten B- und C-Säulen müssen einem aber zusagen und können schnell als einengend empfunden werden. Materialauswal und Verarbeitung gefallen. Die direkten Mitbewerber des Volvo XC40 lauten: Audi Q2/Q3, VW T-Roc und Mazda CX-30. Ab Ende 2020 kommt der XC40 übrigens als erster Volvo rein elektrisch auf die Straßen und teilt sich bereits als Benziner seine CRM-Plattform mit dem Polestar 2 (Stromverbrauch kombiniert: 19,3 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0g/km²). (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten*

  • Modell: Volvo XC40 T2
  • Motor: Dreizylinder-Benziner, 1.477 ccm
  • Leistung: 129 PS (95 kW) bei 5.000 U/min
  • Drehmoment: 245 Nm zwischen 1.600 und 3.000 U/min
  • Antrieb: Vorderradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe
  • Verbrauch kombiniert: 6,3 l l/100km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 142 g/km²
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): 10,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 4,43 m/1,86 m/1,65 m
  • Gewicht: ca. 1.600 kg
  • Grundpreis DE: ab 30.316 Euro (inkl. 16 % MwSt.)

*Herstellerangaben

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