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Gebrauchtwagentest: Fiat 500 – Charme und Schlendrian

Fiat-Händler gelten dem Thema Rabatt gegenüber als vergleichsweise aufgeschlossen. Wer aber nach einem Nachlass beim beliebten Lifestyle-Flitzer Fiat 500 fragt, erntet meist nur ein müdes Lächeln.

Will man den ab Werk recht teuren Kleinstwagen preiswert haben, bleibt also nur ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt. Doch es sollte schon ein genauer Blick sein. Karosserie und Innenraum

Der Fiat 500 ist ein Showstar. Punkten kann er vor allem mit seinem niedlichen Aussehen und den liebevollen Details, die den Stil des legendären Cinquecento von 1957 aufnehmen. Hinter der schönen Fassade verbirgt sich ein eher konventioneller Kleinstwagen, der die Technik des Markenbruders Panda nutzt.

Im Gegensatz zu dem preiswerteren Fünftürer ist der nur mit drei Türen angebotene 500 eng und wenig variabel. Schon vorne sitzen Großgewachsene auf dem kleinen Gestühl wenig kommod, im Fond haben Erwachsenen kaum mehr Platz, und auch die Montage von Kindersitzen ist schwierig.

Dank der geteilt umlegbaren Rückbank kann der kleine Kofferraum aber auf Shopping-taugliche Größe erweitert werden. Unterm Strich ist der Fiat so vor allem ein Single-Mobil für die Kurzstrecke – allerdings ein extrem liebenswertes. Besonders als Cabrio mit Rolldach.

Motoren und Fahrwerk

Für den Einsatz im Stadtverkehr reicht bereits der 1,2-Liter-Einstiegsbenziner mit 69 PS aus. Da es sich um einen Vierzylinder handelt, ist das Geräuschniveau auch im Cabrio akzeptabel. Wer höhere Leistungsansprüche stellt, kann zwischen zwei 1,4-Liter-Benzinern mit 100 PS und 135 PS wählen, die jedoch gleich deutlich teurer sind.

Der alternativ angebotenen 1,3-Liter-Diesel mit 95 PS dürfte in der Regel aus dem strapaziösen Einsatz als Dienst- oder Kurierwagen kommen und ist daher mit Vorsicht zu genießen. Wer unbedingt möglichst sparsam unterwegs sein will, sollte lieber Ausschau nach dem Ende 2010 eingeführten 0,9-Liter-Zweizylinderbenziner mit 85 PS halten. Das Angebot ist allerdings noch gering.

Das Fahrwerk gibt sich hoppelig und stuckerig. Dass das auch bei einem Kleinstwagen nicht so sein muss, zeigt der Ford Ka, der auf der gleichen Basis wie der Fiat gebaut wird, aber bei der Fahrwerkstechnik nachgerüstet hat. Zudem nervt der große Wendekreis des 500, der bei fast zwölf Metern liegt. Auch in Sachen Langlebigkeit kann die Technik nicht überzeugen. Der TÜV bemängelt eine hohe Mängelquote an Vorderachse und Lenkung – und das bereits bei der ersten HU nach drei Jahren. Zudem gehören Radlagerschäden zu den bekannten Problemen.

Sicherheit und Ausstattung

Der Fiat 500 war 2008 Auto des Jahres – nicht zuletzt deshalb, weil sich die Jury vom großen Sicherheitsangebot des kleinen Autos überzeugen ließ. Fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest sowie serienmäßig sieben Airbags sind für einen Kleinstwagen durchaus achtbar.

Nicht ganz dazu passen will, dass der Schleuderschutz ESP nur für die 1,4-Liter-Benziner lieferbar war. Die restliche Ausstattung hingegen geht in Ordnung, schon die Basisversion „Pop“ bietet bis auf die Klimaanlage alles Nötige.

Qualität

Einem Charmeur und Schönling wird oft mangelnde Solidität vorgeworfen. Und auch der Fiat 500 könnte derartige Bemerkungen nicht völlig abstreiten. Neben dem Fahrwerk gilt etwa die Lichtmaschine als anfällig, auch die Auspuffanlage ist kein Ausbund an Dauerhaltbarkeit. Bekanntes Problem ist zudem ein Hang zu Kolbenfressern. Bei Gebrauchtwagenkauf ist daher auf den regelmäßig erfolgten Ölwechsel zu achten. Dem niedlichen Fiat 500 mag man die ein oder andere Schwäche nachsehen. Zu groß sollte die Toleranz aber nicht sein, da der Kleinstwagen auch als Gebrauchter noch zu recht hohen Preisen gehandelt wird.

Ab 8.000 Euro aufwärts sollten für die geschlossene Version mindestens investiert werden, am besten in ein gut gepflegtes Exemplar mit geringer Laufleistung. Das Cabrio schlägt mit rund 2.000 Euro extra zu Buche. Mit über dreieinhalbtausend Angeboten in der Gebrauchtwagenbörse von AutoScout24 sollte aber für jeden das richtige Angebot dabei sein. (mg/sp-x)

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