Alpine A290 GTS (2025): Französische Rennsemmel mit SUV-Attitüde!

Der Elektro-Hot-Hatch auf Basis des Renault 5 E-Tech hat reichlich Alpine DNA: toll verarbeitet, intuitiv zu bedienen und vor allem fahrdynamisch ein echter Spaßbringer - besonders dann, wenn die Straße kurvig wird.

Der Alpine A290 GTS auf einen Blick

  • 218 PS / 160 kW
  • 0–100 km/h in 6,4 Sekunden
  • ca. 300 km realistische Reichweite
  • Batterie 52 kWh, DC‑Laden bis 100 kW
  • Kofferraumvolumen 326 l
  • Testpreis: 47.650 Euro inkl. Optionen

Händlerinfos

Das Testfahrzeug wurde von Renault/Alpine Österreich zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Unterstützung.

Design & Technik | Innenraum & Infotainment | Fahreindruck, Ladeleistung & Verbrauch | Fazit | Technische Daten

1-Alpine A290 GTS - Titelbild

Design & Technik

Die A 290 basiert unverkennbar auf dem Renault 5 und übernimmt dessen Retro‑Design. Trotzdem tritt der kleine Hot Hatch eigenständig auf. Größere Räder, markante Rallye‑Scheinwerfer und ausgestellte Radläufe geben dem ohnehin sportlich gezeichneten Kleinwagen einen aggressiveren Auftritt. Die stärkste derzeit verfügbare Motorisierung liefert 218 PS und sorgt für spontanen Vortrieb – selbst ohne Sport‑Modus. Für die Verspielten unter uns ist das Go‑Kart‑Gefühl deutlich spürbar, aber das straffe Fahrwerk spart auf langen Strecken beim Federungskomfort.

Alpine übernimmt grundlegend auch die Batterietechnik vom R5: ein Nickel‑Mangan‑Kobalt‑Akku mit 52 kWh versorgt den Frontmotor. Allrad‑Optionen oder 800‑Volt‑Bordnetze gibt es nicht. Von null auf 100 km/h geht es in 6,4 Sekunden, bei 170 km/h wird der Vortrieb elektronisch begrenzt.

Zwei Bilder nebeneinander
Alpine A290-cockpit Alpine A290 GTS - Rückbänke

Innenraum & Infotainment

Im Cockpit punktet die Alpine derweil mit sauberer Verarbeitung, hochwertiger Materialanmutung und einer intuitiven Bedienung. Für das Kleinwagen‑Segment mittlerweile ungewöhnlich: der Testwagen besitzt noch Echtlederbezüge - selbstverständlich im typischen Alpine-Farbtrimm.

Fahrer und Beifahrer finden sportlich bequeme Sitze vor, die Sitzposition ist vergleichsweise hoch - fast schon wie in einem Mini-SUV. Im Fond geht es dann allerdings - kleinwagentypisch - deutlich beengter zu. Erwachsene müssen hinten die Beine stark anwinkeln; für längere Strecken ist die Rückbank kaum geeignet. Auch die Rundumsicht fällt dann eher bescheiden aus.

Das Infotainment arbeitet stabil und lässt sich intuitiv bedienen. Assistenzsysteme wie adaptiver Tempomat und Spurhalteassistent sind fein abgestimmt und unterstützen den Fahrer ohne störenden Eingriff. Dank integrierter Laderoutenplanung lassen sich Ladepausen auf längeren Strecken präzise planen.

Alpine A290-kurvige Landstraßen

Fahreindruck, Ladeleistung & Verbrauch

Auf kurvigen Landstraßen fühlt sich der kleine Stromer dann wirklich zuhause. Die Beschleunigung ist ausreichend stark, das Fahrwerk nach bester Hot Hatch Manier knackig, aber nicht unkomfortabel abgestimmt. Die Lenkung reagiert ebenfalls ausreichend direkt. Heute ebenfalls untypisch für den Zeitgeist: Die Antriebseinflüsse schlagen sich beim beherzten Kurvenwedeln deutlich im Volant nieder.

Ebenfalls nicht unerheblich ist die Ladeleistung des 52‑kWh‑Akkus. Bis 100 kW verspricht Alpine maximal an DC-Gleichstromsäulen, 11 kW sind es dann nur noch an AC-Ladern. Wenngleich letzteres für das Übernachtladen an der heimischen PV-Anlage ausreicht, sind die 100 kW für den aufgerufenen Preis der Alpine eher mau.

Wer die A290 beim Einkauf an die Schnellladesäule hängt, sollte aber in jedem Fall wieder mit reichlich Elektronen vom Hof rollen. So dauerte das Nachladen etwa von 40 auf rund 99 Prozent gut 34 Minuten. Solide, aber eben auch kein Highlight. In Sachen Verbrauch bekommt man, was man fordert. Weil die kleine Alpine hin und wieder des Fahrers sportliche Ambitionen weckt, stehen auch gerne mehr als 20 kWh im Bordcomputer - dann wird es mit einer realen Reichweite von 300 Kilometern schon schwer.

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Fazit

Die Alpine A 290 GTS ist ein elektrischer Hot Hatch mit viel Charme. Retro‑Optik und hochwertige Verarbeitung treffen auf einen ausreichend kraftvollen Antritt und ein tolles Fahrwerk. Für diejenigen, die sich die rund 47.650 Euro leisten können, bietet sie viel Fahrspaß und einen exklusiven Auftritt. Kritik verdient, angesichts des hohen Preises, vor allem die maue Ladeleistung. Auch die typische Renault/Dacia‑Schlüsselkarte passt nicht recht zum sportlichen Auftritt – eine echte Alpine hätte hier ein eigenständiges Detail verdient. (Text und Bild: Michael Wieland | Weitere Bilder: Hersteller)

Technische Daten


Modell Alpine A290 GTS (2025)
Motor Synchronelektromotor mit gewickeltem Rotor
Leistung 160 kW / 218 PS
Drehmoment 300 Nm
Antrieb Frontantrieb, 1-Gang-Reduktionsgetriebe
Batterie (Brutto) 52 kWh Lithium-Ionen
Verbrauch kombiniert (WLTP) 16,5 kWh/100 km
CO₂-Emissionen kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A
Reichweite (WLTP) bis zu 361 km
Ladeleistung 11 kW AC / 100 kW DC
Ladedauer (DC) 15–80 % in ca. 30 Minuten
Beschleunigung (0–100 km/h) 6,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Abmessungen (L/B/H) 3,990 m / 1,820 m / 1,520 m
Radstand 2,530 m
Wendekreis 10,2 m
Kofferraumvolumen 326 - 1.107 l
Gewicht ca. 1.479 kg
Testpreis 47.650 Euro (inkl. Optionen)

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