
Erster Test Alfa Romeo Tonale Hybrid: Erwartung und Realität
Der Alfa Romeo Tonale Veloce im Überblick
Stärken
- - Emotionales Design
- - Gute Straßenlage
- - Modernes Infotainment
Schwächen
- - Mäßig abgestimmter Antriebsstrang
- - Gefühllose Lenkung
- - Träge Automatik
- - Wenig Platz im Fond
Wiedersehen am Comer See
Da stehe ich nun also innerhalb von wenigen Wochen das zweite Mal vor dem neuen Alfa Romeo Tonale. Damals, beim Studiotermin in München, gab es den italienischen Hoffnungsträger nur zum Anschauen und Anfassen. Jetzt aber trägt das 4,53 Meter lange SUV Werkskennzeichen, die Sonne am Comer See strahlt mit dem in Alfa Rosso lackierten Blechkleid um die Wette und Teilstrecken der Giro d’Italia versprechen spannungsgeladene Fahrmomente.
Starke Konkurrenz in einem stark wachsenden Markt
Optisch macht das neue C-Segment-SUV, das ab 39.000 Euro nicht nur preislich in direkter Konkurrenz zu Audi Q3, BMW X1 und Mercedes GLA steht, bereits einiges her. Besonders als sportlich angehauchter Veloce stehen die üppig bemessenen 20 Zöller im typischen 5-Loch-Design formatfüllend im Radhaus, die Frontmaske kneift grimmig die LED-Augen zusammen und hinten ist den Turinern nicht zuletzt durch die durchgehende Leuchtband-Sinuskurve ein bemerkenswerter Heckabschluss gelungen.
Insgesamt positiv fällt auch der Ersteindruck im Cockpit des Serienmodells aus. War ich damals beim Probesitzen noch nicht gänzlich überzeugt, scheint man hier und da noch ein wenig nachgebessert zu haben. Auswahl und Komposition der Materialien gehen überwiegend in Ordnung, vor allem die zentralen Bedienelemente wirken wertig. Kleine Details, wie die italienische Trikolore unterhalb des Automatikwählhebels oder die digitale Tachoskala in Retrooptik, lockern das Innenleben weiter auf. Ferner sorgt die hinterleuchtete Dekorleiste auf der Beifahrerseite sicherlich für den ein oder anderen Aha-Moment bei den Mitreisenden. Auf Touch-Eingaben schnell reagierend und gut aufgelöst präsentiert sich zudem der 10,25 Zoll große Infotainment-Bildschirm (mit Android Auto Betriebssystem), dessen Bedienfelder aber bisweilen etwas kleinteilig daherkommen.
Der erste Alfa Romeo, der (ein wenig) elektrisch fahren kann
Das kompakte Alfa-Lenkrad liegt indes gut in der Hand, der straff geschnittene Fahrersitz ist auf meine 1,94 Meter Statur eingestellt und die Sonnenbrille geradegerückt – beginnen wir die erste Ausfahrt! Untypisch für einen Alfa Romeo vernehme ich nach dem Druck auf den Startknopf kein Motorgeräusch. Die ersten 200 bis 300 Meter durch Como rollt der Tonale dank seines 15 kW starken 48-Volt-Elektromotors, der wiederum durch eine 0,77 kW große Batterie im Fahrzeugboden gespeist wird, flüsterleise und ohne das Zutun des Verbrenners.
Mit zunehmender Geschwindigkeit schaltet sich der neuentwickelte 1,5-Liter-Turbobenziner samt variabler Turbinengeometrie (VTG) dazu, der mit 160 PS und 240 Nm Drehmoment dienen soll. Gekoppelt an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das auch die maximal 135 Nm beisteuernde E-Maschine beherbergt, stehen die Vorzeichen für sportliche Fahreinlagen also gar nicht mal so schlecht, oder?
Spätestens an dieser Stelle des Textes muss angefangen werden zu differenzieren: Zwischen dem täglichen von A nach B kommen auf der einen und der tiefsitzenden Erwartungshaltung an die Längsdynamik eines Alfa Romeo auf der anderen Seite.
Der Tonale hat zwei Gesichter
So arbeitet der hybride Antriebsstrang in der normalen Nutzung ohne große Kritikpunkte. Der quer zur Fahrtrichtung verbaute Vierzylinder ist (zumindest nach innen) gut gedämmt, der Doppelkuppler schaltet weitestgehend passabel und der E-Motor sorgt unterm Strich für einen annehmbaren Verbrauch, der sich je nach Nutzung zwischen 6,5 und 8,5 Liter auf 100 Kilometer einpendeln dürfte. Wenig emotional ist allerdings das, was der Alfa Romeo Tonale Hybrid abliefert, wenn man ihm in bester Markentradition doch einmal die Sporen geben will. Ein wiederholter, tiefer Tritt aufs Gaspedal bringt ganz offensichtlich die fein getaktete Symphonie aus Verbrenner, E-Motor und Getriebe durcheinander.
Die Automatik schaltet zwar zackig ein paar Fahrstufen nach unten, die Drehzahl schnellt gleichzeitig nach oben, aber dann passiert gefühlt eine Sekunde lang erst einmal gar nichts. Bis in jenen Momenten ein Kraftschluss zustande kommt, hat der Tonale schon viel von seinem ohnehin eher gemächlichen Vorwärtsdrang verloren (0-100 km/h in 8,8 Sekunden). Ebenfalls sind die verbauten 48-Volt-Elektrokomponenten kaum imstande, den drehmomentschwachen Benziner dauerhaft mit genügend E-Boost-Leistung zu unterstützen. An diesem Umstand ändert auch ein Dreh am "d.n.a."-Fahrprogramm-Knopf nichts.
Querdynamik mit viel Potenzial
Dass im Alfa Romeo Tonale ein derart unsportlicher Antriebsstrang angeboten wird, sorgt für Unverständnis. Vor allem, da der Rest dieses Fahrzeugs so viel Potenzial erkennen lässt: Optional verstellbare Dämpfer, eine durchdachte Fahrwerksgeometrie, das serienmäßig elektronisch geregelte Vorderachsdifferenzial sowie die Wertlegung auf ein möglichst ausgewogenes Gewichtsverhältnis zeugen weiterhin von handwerklichem Können. Für Gefallen hat eigentlich auch die sehr direkte Lenkabstimmung gesorgt, die aber zum Nachteil hat, dass ihr Gewichtung und Gefühl fehlen. Dennoch trägt auch sie dazu bei, dass sich der immerhin 1,6 Tonnen schwere Tonale durchaus sportiv durch Kurven wedeln lässt. Zumindest dann, wenn der Benziner zuvor genügend Geschwindigkeit aufbauen konnte. Zum Stehen kommt der kleine Bruder des Alfa Romeo Stelvio derweil mittels Brake-by-Wire-Technologie, an dessen Bremspedalmodellierung man sich jedoch gewöhnen muss.
Die zwischen den Zeilen aufblitzenden positiven Dynamikanleihen helfen unterm Strich aber nichts: Der 1,5-Liter-Vierzylinder-Hybrid bleibt für all jene, in denen nur ein Tropfen Benzin im Blut mitschwimmt, eine Fehlbesetzung. Bei wem wir uns hierfür bedanken dürfen, ist unklar. Fakt ist, Alfa Romeo musste den Tonale auf der altgedienten Fiat-Plattform SCCS aufbauen, die ab 2005 schon den Fiat Grande Punto beheimatete. Technisch eng verwandt ist er zudem mit den aktuellen Jeep-Modellen Compass und Renegade.
Am Ende ruhen die Hoffnungen auf dem noch kommenden Plug-in Hybrid oder aber auf dem wenig elektrischen Diesel. Dass wir den, bisher nur für den nordamerikanischen Markt vorgesehenen, 2,0-Liter-Turbobenziner samt 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe bei uns sehen werden, gilt indes als unwahrscheinlich. Vielleicht hat man zwischen Turin und Hoofddorp (Hauptsitz Stellantis) aber zumindest für eine Quadrifoglio-Version noch ein Einsehen.
Erstes Fazit
Für Alfa Romeo ist der Tonale nach eigenen Angaben der Beginn einer neuen Ära. Mit ihm wagt man sich erstmals auf das Feld der Elektrifizierung; zunächst als Mild-, zeitnah folgt dann auch der Plug-in Hybrid. Wichtiger für Alfa wäre es aber wohl gewesen, den Tonale direkt als Elektro-SUV feilzubieten. Denn zumindest der hier gefahrene 160 PS Hybrid-Benziner überzeugt als dröger Alltagsbegleiter kaum, Emotionen sucht man vergebens. Ob das ansprechende Design alleinig dafür sorgen kann, dass den Italienern mit dem Tonale im stark umkämpften Segment der C-SUV der wichtige Durchbruch gelingt, darf zumindest bezweifelt werden. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber | Weitere Bilder: Hersteller)
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