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Fahranfänger
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Die praktische Fahrprüfung in Österreich

Der Führerschein ist endlich zum Greifen nah. Nur noch die praktische Führerscheinprüfung trennt dich von dem begehrten Dokument. Doch die Fahrprüfung ist auch gleichzeitig der schwierigste Teil auf dem Weg zum Führerschein. Wir haben wirklich hilfreiche Tipps für dich!

Wann kann ich zur praktischen Prüfung antreten?

Um zur praktischen Prüfung antreten zu können, musst du drei Dinge erfüllen oder mitbringen: - Du musst die Theorieprüfung erfolgreich bestanden haben. - Du musst das Mindestalter für deine Führerscheinklasse erreicht haben. - Du musst die mindeste praktische Ausbildung absolviert haben.

Die Theorieprüfung kannst du ablegen, sobald du die theoretische Ausbildung abgeschlossen hast. Da spielt dein Alter noch keine entscheidende Rolle. Für die praktische Prüfung musst du jedoch das Mindestalter erreicht haben. Beim Autoführerschein sind das entweder 18 Jahre oder 17 Jahre im Rahmen der L17-Ausbildung.

Die praktische Ausbildung besteht aus einer gewissen Anzahl an Fahrstunden, die du machen musst und einer individuellen Anzahl an Fahrstunden, die du eventuell noch dazu nimmst, um die nötige Fahrsicherheit zu bekommen. Danach bestätigt dein Fahrlehrer, dass du die Praxisausbildung abgeschlossen hast und er meldet dich für die Prüfung an.

Wie viele Fahrstunden brauche ich für den Führerschein?

Die gerade erwähnte Anzahl an Fahrstunden erfüllt ein bestimmtes Programm, um dir möglichst alle Verkehrssituationen Schritt für Schritt näherzubringen. In Österreich besteht die Praxisausbildung für den Autoführerschein aus den folgenden Teilen: - 3 Einheiten praktische Vorschulung - 3 Einheiten praktische Grundschulung - 6 Einheiten praktische Hauptschulung - 5 Einheiten Perfektionsschulung (inklusive je 1 Einheit Nachtfahrt, Autobahn, Überland) - 1 Einheit praktische Prüfungsvorbereitung

Manchen Fahrschülern reicht diese Stundenanzahl schon aus, um die Prüfung erfolgreich bestehen zu können. In den meisten Fällen kommen jedoch ein paar zusätzliche Stunden oder Übungsfahrten mit den Eltern dazu, um die nötige Sicherheit zu bekommen. Versuche, dich hier nicht unter Druck setzen zu lassen. Nimm dir so viele Fahrstunden, wie du brauchst. Mit dem passenden Fahrlehrer ist die richtige Abstimmung der Stundenanzahl bestimmt kein Problem.

Übrigens, den Rekord hat 2005 übrigens die Britin Venida Agatha Crabtree aufgestellt, die insgesamt rund 2.000 Fahrstunden und 40 Fahrprüfungen absolviert hat, bis sie nach 33 Jahren ihren Führerschein abholen durfte. Der hat sie dann insgesamt etwa 40.000 Euro gekostet. Da bleibt also noch etwas Spielraum für dich.

Wie viel kostet die praktische Führerscheinprüfung?

Die Kosten für die praktische Prüfung fällt von Fahrschule zu Fahrschule unterschiedlich aus. Viele Fahrschulen bieten Prüfungspauschalen an, in denen sämtliche Gebühren für die praktische und auch schon für die theoretische Prüfung und mögliche weitere Serviceleistungen der Fahrschule enthalten sind. Rein gesetzlich liegen die Behördengebühren für die praktische Führerscheinprüfung bei EUR 60,00. Solltest du die Prüfung nicht bestehen, musst du beim erneuten Versuchen wieder die vollen EUR 60,00 zahlen. Je nach Fahrschule können da ein oder zwei zusätzliche Fahrstunden vor der Prüfung noch günstiger sein und deine Chancen auf eine erfolgreiche Prüfung erhöhen.

Wo findet die praktische Prüfung statt?

Die praktische Prüfung teilt sich auf zwei Orte auf. Der Anfang passiert auf einem Parkplatz bzw. in den meisten Fällen auf dem Übungsplatz der Fahrschule, den du bereits bestens kennst. Dort finden die ersten zwei Teile der Prüfung statt: Die Überprüfungen am Fahrzeug und die Übungen im verkehrsfreien Raum. Danach geht es weiter in den echten Straßenverkehr und zum Schluss wieder zurück zum Übungsparkplatz, wo der Prüfer mit dir über die Fahrt sprechen und dir das Ergebnis mitteilen wird.

Wer fährt bei der praktischen Führerscheinprüfung mit?

Üblicherweise seid ihr bei deiner praktischen Prüfung zu dritt im Auto. Neben dir auf dem Beifahrersitz sitzt dein Fahrlehrer und der Prüfer nimmt hinten auf der Rückbank Platz. Falls benötigt, kann zudem ein Dolmetscher mit an Bord sein. Fahrlehrer und Prüfer sehen sich bei deiner Prüfung sicherlich nicht zum ersten Mal. Vielleicht unterhalten sie sich während der Prüfungszeit über das Wetter oder sonstige neutrale Themen.

Manche Prüflinge beruhigt diese Normalität, anderer stört es bei der Konzentration. Kläre am besten vorher mit deinem Fahrlehrer ab, ob er sich mit dem Prüfer unterhalten soll. Ebenso verhält es sich mit der Mitnahme von anderen Fahrschülern. Oft sind mehrere Prüfungen hintereinander und ein weiterer Prüfling fährt im Auto mit. Wenn dich die Anwesenheit eines anderen Fahrschülers stört, dann sag vorher deinem Fahrlehrer Bescheid, dass er diese Situation bei der Terminfestlegung vermeiden soll.

Was hat der Prüfer im Zuge deiner Führerscheinprüfung zu tun? - Er prüft deine Identität mithilfe deines Ausweises - Er legt die Fahrtroute fest. - Er gibt dir dabei Anweisungen und Aufgaben. - Er beobachtet und bewertet dein Verhalten. - Er gibt die am Ende Feedback und sagt dir, ob du bestanden hast oder nicht.

Auch wenn es manche Mythen zu diesem Thema zu geben scheint: Der Prüfer wird dich nicht in eine mögliche Falle locken. Das ist ihm per Gesetz strengstens untersagt! Er darf dich also nicht absichtlich gegen eine Einbahn fahren lassen oder ähnlichen Schabernack mit dir treiben.

Mit welchem Auto trittst du zur Prüfung an?

Am einfachsten ist es, die Prüfung mit dem Fahrschulauto zu absolvieren. Viele Fahrschüler, die die L17-Ausbildung nutzen, treten die Prüfung jedoch lieber mit dem eignen Auto an. Dieses muss dabei die vollständige Verkehrs- und Betriebssicherheit mitbringen. Mögliche Probleme dabei sind: - Abgelaufene Begutachtungsplakette (Pickerl) - Fehlende oder abgelaufene Vignette (Teile der Prüfung können euch auf die Autobahn führen) - Unzumutbare Verschmutzungen - Eindeutige Sicherheitsmängel - Falsche Bereifung - Fehlende Zugangstüre für die Sitzreihe des Prüfers

Du kannst auch mit einem Auto mit Automatikgetriebe antreten. Nach der bestandenen Prüfung bleibt dein Führerschein allerdings auf Autos mit Automatik beschränkt.

Wie läuft die praktische Prüfung ab?

Die Prüfung teilt sich auf vier Teile auf: - Überprüfungen am Fahrzeug - Übungen im verkehrsfreien Raum - Fahren im Straßenverkehr - Nachbesprechung der erlebten Situationen

Überprüfungen am Fahrzeug

Im ersten Teil kümmert ihr euch um das Fahrzeug. Mindestens drei Fragen wird dir der Prüfer dazu stellen. Dabei geht es um dein Verständnis für das Fahrzeug und seine Funktionen. Wo schaltest du das Licht ein? Wo und wie kannst du den Ölstand kontrollieren? Wie steht es um die Profiltiefe der Reifen? Diese und ähnliche Fragen erwarten dich. Keine Sorge, du musst dafür kein vollständig ausgebildeter Mechaniker sein, es reicht, wenn der Fahrlehrer die Themen ein paar Mal mit dir durchgeht.

Übungen im verkehrsfreien Raum

Beim zweiten Teil kommt erstmals Bewegung rein. Du drehst eine Runde auf dem Übungsparkplatz. Dabei möchte der Prüfer mindestens drei der sieben Übungsszenarien von dir sehen. Fix mit dabei sind die Übungen „Parklücke“ und „Umkehren“. Solltest du eine Übung nicht sofort perfekt hinbekommen, gilt es Ruhe zu bewahren und es noch einmal zu versuchen. Pro Übung hast du drei Versuche.

Vergiss dabei jedoch bloß nicht, dich so zu verhalten, als wärst du im echten Straßenverkehr unterwegs. Auch wenn du nur auf dem Übungsplatz bist, musst du dennoch den Blinker richtig setzen und zum Schluss das Auto sicher abstellen. Wenn du das alles richtig umsetzt, kann es problemlos mit dem dritten Teil und damit mit dem Höhepunkt der Prüfung losgehen.

Fahren im Straßenverkehr

Nun nehmen der Prüfer und dein Fahrlehrer ebenfalls im Auto Platz und es geht raus in den echten Straßenverkehr. Der Prüfer wird dir dabei Anweisungen geben, wo du hinfahren sollst und dabei dein Fahrverhalten beobachten. Er hat dabei eine sehr lange Liste an Dingen, auf die er acht muss. Oft geben die Fahrlehrer ihren Schülern Tipps, worauf der jeweilige Prüfer ganz genau oder bevorzugt achtet, darauf solltest du dich allerdings nicht zu sehr konzentrieren.

Mach einfach deinen Job, wie du es schon in den Fahrstunden davor getan hast, dann kann dir auch die lange Bewertungsliste des Prüfers nichts anhaben. Je nachdem, wie du es möglicherweise mit deinem Fahrlehrer abgesprochen hast, wird er sich mit dem Prüfer unterhalten. Sollte der Fahrlehrer in einer gefährlichen Situation eingreifen müssen, ist es leider vorbei. Sobald das nötig wird, bist du automatisch durchgefallen.

Nachbesprechung der erlebten Situationen

Sobald ihr wieder auf dem Übungsparkplatz angekommen seid, füllt der Prüfer sein Prüfungsprotokoll fertig aus. Er bewertet dabei die verschiedenen Bereiche und benennt mögliche leichte, mittlere und schwere Fehler.

Danach spricht er mit dir und dem Fahrlehrer für die Prüfungsfahrt und die erlebten Situationen. Er gibt dir wertvolles Feedback, was du womöglich noch besser machen kannst und kann dir im besten Fall zum Schluss zur bestandenen Prüfung gratulieren. Es kann auch sein, dass er davor noch Fragen an dich hat, um bestimmte Situationen zu klären. Wenn alles passt, bekommst du deinen vorläufigen Führerschein. Er ist maximal vier Wochen lang gültig. Bis dahin musst du es geschafft haben, die fälligen Gebühren zu bezahlen und damit den echten Scheckkartenführerschein zu bekommen.

Wann falle ich durch die praktische Führerscheinprüfung?

In folgenden vier Szenarien fällst du auf jeden Fall durch die praktische Prüfung: - Wenn der Fahrlehrer eingreifen muss, um eine gefährliche Situation zu entschärfen bzw. um einen Unfall zu vermeiden. - Wenn du einen Unfall verursacht hast. - Wenn der Prüfer berechtigte Zweifel an deinem Gesundheitszustand bekommen sollte. - Wenn du selbst verlangst, die Prüfung abzubrechen.

Ansonsten können dir nur noch mögliche Fehler zum Verhängnis werden. Wenn du eine zu hohe Anzahl an Fehlern erreichst, fällst du durch. Manche Fehler kannst du jedoch in der Besprechung nach der Fahrt womöglich noch erklären und so aus der Welt schaffen.

Wie oft darf ich die praktische Führerscheinprüfung wiederholen?

Wenn du zum vierten Mal durchgefallen sein solltest, musst du zur sogenannten VPU. Diese verkehrspsychologische Untersuchung wird meistens durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführt. Dabei musst du einen verkehrsbezogenen Persönlichkeitstest am Computer und einen Fragebogen ausfüllen. Zum Schluss folgt ein Vier-Augen-Gespräch mit seinem Verkehrspsychologen.

Wie kann ich mich auf die Führerscheinprüfung vorbereiten?

Am besten verhältst du dich in der Prüfung wie in einer normalen Fahrstunde – nur, dass der Prüfer anstatt des Fahrlehrers die Anweisungen gibt. Leider setzt die Angst vor dem Durchfallen die Prüflinge meistens sehr unter Druck, sodass dadurch die Konzentration schwindet und Fehler entstehen.

Um die Prüfungssituation schon mal kennenzulernen, kann der Fahrlehrer in der letzten Fahrstunde eine praktische Führerscheinprüfung simulieren.

Ansonsten kannst du auch während der Prüfung um eine kurze Pause bitten, ohne dass dir der Prüfer dieses Verhalten negativ auslegt. Und falls du mal eine Anweisung des Prüfers nicht verstehst, dann frag lieber noch einmal nach. Nicht vergessen: Der Prüfer ist auch nur ein Mensch und will dich lieber bestehen als durchfallen lassen.

Zehn Tipps für die praktische Prüfung

  1. Melde dich erst zur Prüfung an, wenn du dir zusammen mit dem Fahrlehrer sicher bist.
    
    1. Lass dich vorher nicht von Horrorstorys & Gerüchten verrückt machen.
      
      1. Komm ausgeschlafen & möglichst entspannt zur Prüfung.
        
        1. Zieh bequeme Kleidung an, die dich beim Fahren nicht stört.
          
          1. Stell dir Sitz, Lenkrad & Spiegel so ein wie du es brauchst.
            
            1. Schau während der Fahrt immer wieder in die Spiegel – am besten mit Kopfbewegung.
              
              1. Lass dich nicht durch andere Fahrer aus der Ruhe bringen, auch nicht in brenzligen Situationen.
                
                1. Hör genau auf die Anweisungen des Prüfers & frag lieber noch einmal nach.
                  
                  1. Denk nicht über Fehler oder die eigene Leistung nach, das macht schon der Prüfer für dich.
                    
                    1. Geh mit Freude in die Prüfung & sei nett zum Prüfer, dann ist die Stimmung gleich viel angenehmer.
                      

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