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Marderabwehr für das Auto – diese Möglichkeiten gibt es

Jährlich verursachen Marder erhebliche Schäden an Autos. Was hilft bei der Marderabwehr für das Auto und was ist dabei zu beachten? Dieser Ratgeber liefert die Antworten.

Warum sind Marder eine Gefahr für Autos?

Die Marderabwehr für das Auto ist besonders in der Zeit zwischen März bis zum Spätsommer wichtig, denn in diesem Zeitraum sind die Nagetiere besonders aktiv. Dabei trifft es naturgemäß die Autos zuerst, die über Nacht im Freien stehen. Denn Marder sind nachtaktive Tiere und suchen nach sicheren Verstecken – da kommt das Auto wie gelegen. Auch die Fahrzeuge, die in einer Garage stehen, sind damit nicht unbedingt sicher vor den neugierigen Nagern: Sind die Wände, Türen und Co. des Gebäudes nicht komplett undurchdringbar, so finden die schlanken Tiere oft Schlupflöcher, um doch noch an die vermeintlich geschützte Karosserie zu gelangen. In erster Linie sind die Übeltäter Steinmarder, die sich gern in der Nähe von Wohnsiedlungen aufhalten.

Zugleich sind Marder zu der oben genannten Jahreszeit am aggressivsten. Befindet sich dann auch noch ein anderer Marder im Revier, verfallen sie geradezu in Rage. Dann wüten die kleinen Tiere am Fahrzeug und zerbeißen Kabel und Schläuche. Ohne eine effektive Marderabwehr am Auto kann es so zu kostspieligen Schäden durch Marderbisse kommen, die oft im vierstelligen Bereich liegen.

Folgende Einzelteile sind häufig von Marderbissen betroffen:

  • Kühl- und Wischwasserschläuche
  • Zündkabel
  • Kunststoffschläuche
  • Stromleitungen bzw. deren Isolierung
  • Isoliermatten
  • Gummimanschetten
  • Belege der Lenkung und Antriebswellen

Die besten Mittel zur Marderabwehr am Auto

Die Industrie unternimmt bisher noch wenig, um dem Problem Herr zu werden. Deshalb gibt es eine breite Palette von mehr oder weniger erfolgreichen Maßnahmen. Eine Garantie bieten diese jedoch nicht.

  • Duftspray: Den Motorraum mit einem speziellen Duftspray einzusprühen, soll die Tiere verscheuchen. Die Maßnahme ist nur vorübergehend wirksam und die Erfolgsaussichten sind eher gering.
  • WC-Steine oder Mottenkugeln: In Leinensäckchen aufbewahrt soll der Geruch die Marder vertreiben. Ob das wirklich funktioniert, ist allerdings ungewiss. Wichtig: Die Leinensäckchen vor der Fahrt unbedingt entfernen, sonst besteht Brandgefahr.
  • Chilischoten: Durchaus empfinden Marder den Geruch von frisch geschnittenen Chilischoten oder -pulver als äußerst unangenehm. Auch diese Methode ist nur für eine kurze Zeit von Erfolg gekrönt, denn der Geruch verfliegt mit der Zeit und müsste somit nach jeder Fahrt erneuert werden.
  • Hunde- oder Katzenhaare: Werden diese am Motor platziert, soll der Geruch der Haare dem Marder die Anwesenheit eines Feindes signalisieren. Auch hier sind die Duftmarken nicht dauerhaft und die Wirksamkeit ist umstritten. Denn mit der Zeit werden die Marder mitbekommen, dass sich in der Nähe weder Hund noch Katze aufhält.
  • Matte aus Maschendraht: Unter dem Auto ausgelegt kann diese Methode gut wirken, weil der Marder einen solchen "Fußboden" nicht kennt. Die Matte muss nicht unter die Räder reichen, aber den Raum zwischen diesen ausfüllen.
  • Ummanteln der Leitungen: Ummantel alle weichen Leitungen mit einem flexiblen Rohr aus Hartplastik. Lasse dabei keine freien Stellen am Ende oder Anfang des Schlauches oder Kabels. Der Durchmesser des Mantels sollte zu den zu schützenden Teilen passen.
  • Ultraschall: Ein kleiner Sensor unter der Motorhaube sendet hochfrequente Signale, die für den Menschen nicht hörbar, aber für den Marder sehr unangenehm sind. Diese Methode ist für das Tier absolut schmerzfrei. Der Marder kann sich aber im Laufe der Zeit an die Signale gewöhnen und es besteht die Chance, dass er sich nicht mehr von diesen abschrecken lässt.
  • Strom: Sobald der Marder versucht in den Motorraum einzudringen, versetzt ein Gerät ihm bei Berührung leichte Stromschläge. Auch diese Methode ist für das Tier bedenkenlos. Die Montage erfolgt über kleine Kontaktplatten im Motorraum und Unterboden. Versorgt wird die Marderabwehr über die Autobatterie. Die Montage sollte unbedingt ein Fachmann übernehmen.
  • Motorwäsche: Nach Marderschäden ist eine Motorwäsche anzuraten, damit ein möglicher neuer Schädling nicht von Duftmarken des Vorgängers angelockt wird.

Vorsorgende Maßnahmen zum Marderschutz

Die beste Marderabwehr fürs Auto ist, dem Tier von vornherein den Weg in den Motorraum zu sperren. Sollte eine komplette Absperrung des Motorraumes nicht möglich sein, muss eine andere Lösung her:

  • Schutzschläuche: Diese bestehen aus Metall, Wellrohr oder festem Kunststoff und sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. So schützen kleinere Schläuche das Zündkabel, während breitere Schutzschläuche sich zum Schutz der Brems- oder Kühlerleitung eignen. Marder haben so keine Chance, die Leitungen durchzubeißen. Auch hier sollte die Montage ein Fachmann vornehmen.
  • Motorraumabschottungen: Mit ihnen haben die Pelztiere keine Möglichkeit, mit ihren scharfen Zähnen Kabel, Schläuche und sonstige Materialien zu zerstören. Manche Autohersteller bieten diese Marderabwehr fürs Auto als Sonderausstattung an. Alternativ stehen für verschiedene Modelle Nachrüstsätze zur Verfügung.

Maßnahmen zur ersten Hilfe bei Marderschäden

Die meisten Marderschäden entstehen an Kabeln, zu denen auch die Zündkabel gehören. Schläuche des Kühlwasserkreislaufs schmecken offenbar weniger gut. Bei Autos ohne Kontrollinstrumente kann der unbemerkte Verlust von Kühlflüssigkeit zum Überhitzen des Motors führen. Außerdem können zernagte Kabel die Zündung ganz oder teilweise ausfallen lassen. Weitere zerknabberte Kabel können dazu führen, dass diverse Leuchten, Funktionen oder Schalter komplett versagen.

  • Ist die Schadstelle zu sehen, überbrücke mit einem Stück Draht den Defekt notdürftig. Eine Rolle Isolierband oder Lenkerband leistet gute Dienste.
  • Ein Klebeband hilft beim Leck am Kühlwasserschlauch. Fülle jedoch nie kaltes Wasser in einen überhitzten Kühler!

Immer, wenn das Auto ein unerklärliches Verhalten zeigt, besteht der Verdacht auf Marderschäden. Lasse im Idealfall einen Fachmann entscheiden, ob das Auto abgeschleppt werden muss. Da es keinen hundertprozentigen Schutz gibt, ist es wichtig, die Instrumente genau zu beobachten und auf ungewöhnliche Gerüche zu achten, um größere Schäden zu vermeiden.

Zahlt die Versicherung beim Marderschaden?

In der Regel sichern sowohl die Teil-, als auch die Vollkaskoversicherung direkte Marderschäden ab. Dabei handelt es sich um Schäden, die vom Marder direkt verursacht wurden. Anders sieht es dagegen bei den Folgeschäden aus: Wird der Marderschaden nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu Schäden am Katalysator oder am Motor kommen. Diese Schäden sind meist nicht versichert und gehen richtig ins Geld. Deswegen ist es umso wichtiger, sich rechtzeitig mit der Marderabwehr am Auto auseinanderzusetzen.

Fazit: Die richtige Marderabwehr verhindert teure Schäden

Durch Marderschäden können hohe Kosten für Autobesitzer entstehen. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an auf eine Marderabwehr für das Auto zu achten. Hierfür stehen verschiedene Optionen mit unterschiedlicher Effektivität zur Auswahl: Während Hausmittel sich oft als eher ungeeignet herausstellen, sieht es dagegen bei Ultraschall- oder Elektroschockgeräten besser aus. Ideal sind Motorraumabschottungen.

Sollte es trotzdem zu einem direkten Schaden durch Marder kommen, übernimmt die Teil- oder Vollkaskoversicherung normalerweise die Kosten. Die sogenannten Folgeschäden sind allerdings oftmals nicht mit in der Versicherungsleistung integriert und müssen somit aus eigener Tasche bezahlt werden.

FAQ

Laut ÖAMTC bieten Ultraschall- sowie Elektroschockgeräte oder spezielle Ummantelungen aus Hartkunststoff den besten Schutz gegen Marder. Weniger hilfreich stuft er dagegen Hausmittel wie Hundehaare, WC-Steine oder Matten aus Maschendraht ein.

Direkte Marderschäden sind meist in der Teil- und Vollkaskoversicherung abgedeckt. Anders sieht es bei Folgeschäden, beispielsweise am Motor oder am Katalysator aus. Diese sind häufig nicht in der Versicherungsleistung enthalten.

Laut einer Analyse des Schweizer Versicherungsunternehmens „Baloise“ bevorzugen Marder Autos der Marken Renault, Ford und Toyota. Weniger beliebt bei den Nagetieren seien dagegen Fahrzeuge von Mercedes, BMW und Audi. Die Zurich-Versicherung spricht dagegen davon, dass statistisch gesehen Autos von BMW, VW, Mercedes, Audi und Skoda am häufigsten von Marderschäden betroffen sind.

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