Opel Vectra B

Was gibt es Neues?

• Erster Opel Vectra Caravan (Kombi-Version)
• Mehr Dieselvarianten als der Vectra A
• Technik und Sicherheit stark verbessert
• Facelift im Jahr 1999
• Topmodelle: Opel Vectra i500 (195 PS) & iS3 (220 PS)

Innenraum & Karosserie

Gegenüber seinem Vorgänger hat der zweite Vectra an Länge zugelegt. So ist selbst der kürzeste Vectra B etwas länger als der längste Vectra A. Damit hat der Opel Vectra B weiterhin ein gutes Platzangebot im Innenraum, auch wenn die neue Technik und ähnliche Komponenten etwas mehr Platz einnehmen. Im Kofferraum bietet der Opel Vectra B je nach Limousinen-Art zwischen 480 und 1240 Litern Platz. Beim Caravan konnte Opel das Volumen auf bis zu 1490 Liter steigern.

Durch verfügbare Ledersitze und hölzerne Zierelemente sowie technischen Spielereien wie Bedientasten beim Lenkrad konnte das Cockpit deutlich aufgewertet werden. Auch die Menge an Informationen für den Fahrer hat Opel stark gesteigert. Wo der Vectra A noch nicht einmal einen Drehzahlmesser zu bieten hatte, holt der Vectra diesen Punkt nach und bietet zudem ein erstes Multi-Info-Display mit Informationen rund um Außentemperatur, Reichweite, Spritverbrauch und Co. Beim äußeren Auftritt hat Opel die ursprüngliche Schlichtheit in gewisser Hinsicht aufgegeben und dem Opel Vectra B ein paar rundere Formen mitgegeben. Von einem gewagten oder aufregenden Design ist jedoch auch der zweite Vectra weit entfernt.

Motoren & Antrieb

Bei den Motoren fällt auf den ersten Blick gleich eine Sache auf: Beim Vectra B tut sich deutlich mehr in Richtung Diesel als noch bei seinem Vorgänger. Gleich fünf verschiedene Dieselaggregate hatte der zweite Vectra im Laufe seiner Ära zu bieten. Sie bewegten das Mittelklassemodell mit Leistungen zwischen 82 PS und 125 PS. Gerade das Zusammenspiel zwischen Diesel und Kombi ist bei Gebrauchtwagenhändlern auch heute noch durchaus beliebt. Die Dieselvarianten glänzen hier mit einem niedrigeren Spritverbrauch, liefern oft allerdings auch Minuspunkte, durch einen hohen Ölverbrauch bei häufigen Autobahnfahrten.

Der gesteigerten Diesel-Auswahl zum Trotz bietet der Vectra B weiterhin eindeutig mehr Varianten mit Ottomotoren. Sie leisten zwischen 75 PS und 220 PS. Die beiden stärksten Motoren gehören zu Vectra-Sondermodellen aus dem sportlichen Hause Irmscher. Sie ermöglichen Spitzengeschwindigkeiten von 236 und 242 km/h. Bei den restlichen Benzinern geht es naturgemäß deutlich gemächlicher zu, doch auch sie bringen den Vectra gut von A nach B. Auch, wenn Überholmanöver stets gut überlegt werden sollten. Wie schon beim Vectra A baute Opel beim Nachfolger vor allem auf Reihenmotoren mit vier Zylindern. Und auch hier bildeten nur besonders sportliche Varianten mit V6-Motoren die Ausnahme.

Ausstattung & Sicherheit

Auch in der zweiten Vectra-Generation gestaltete Opel die Menge an Ausstattungsvarianten ausgesprochen überschaubar. Die Basis-Variante hörte auf den kreativen Namen „Vectra“. Darüber gab es zunächst nur eine weitere Variante namens „Vectra CD“. Das „CD“ steht dabei für „Comfort Design“. In der Grundvariante hat sich im Vergleich zum Vorgänger vor allem beim Thema Sicherheit viel getan. Mittlerweile selbstverständliche Dinge wie ABS oder Airbags für Fahrer und Beifahrer sind jetzt in jedem Fall an Bord.

Als Vectra CD bietet der Opel Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Außenspiegel sowie Fensterheber, ein Beleuchtungspaket oder ein Lederlenkrad. Diese beiden Ausstattungsvarianten haben sich dann jeweils noch in die Kategorien „Komfort“ und „Beauty“ sowie im Fall des Vectra CD in „Sport“ und „Exklusiv“ aufgeteilt. Alles in allem konnte der Vectra B einen deutlichen Schritt nach vorne machen, was die gebotene Ausstattung und vor allem das Thema Sicherheit angeht.

Beim Thema Modellvarianten hatte Opel zunächst die Wahl zwischen Stufenheckund Schräghecklimousine im Angebot. Mit etwas Verzögerung kam nach vielen Jahren mit dem Vectra B Caravan wieder ein Kombi von Opel für die Mittelklasse auf den Markt. Dieser war damals auch als (einfacherer) Firmenwagen bei Vertretern und ähnlichen Berufsgruppen durchaus beliebt. Auch das ein oder andere sportliche Sondermodell hatte die zweite Generation des Opel Vectra zu bieten. Dazu zählen Varianten wie der Opel Vectra i500 von Irmscher samt V6-Motor mit 195 PS und einem sportlichen Design.

Verbrauch & Umwelt

Der Vectra A konnte durch sein geringes Gewicht noch gute Verbrauchwerte erreichen. Doch wie sieht das beim deutlich schwereren Opel Vectra B aus? Hier wurden die Motoren so weit sparsamer, dass die Verbrauchswerte nur in überschaubarem Ausmaß gewachsen sind. Die sparsamsten Varianten lassen sich mit etwas mehr als 7,0 Litern auf 100 Kilometern bewegen. Die leistungsstärksten Motoren genehmigen sich natürlich deutlich mehr mit Werten zwischen 9,0 und 10,0 Litern.

Bei den Schadstoffen konnte sich der Opel Vectra B im Rahmen der zweiten Generation ebenfalls etwas verbessern. Die meisten Motorvarianten erreichen hier immerhin zumindest die Klassen Euro 3 und zum Teil auch Euro 4. Im Vergleich zu heutigen Autos ist das gewiss noch kein Ruhmesblatt.

Probleme

Vor nicht allzu langer Zeit hat sich Opel mittlerweile selbst als „Überraschung in der Business-Class“ bezeichnet. Einen Teil dieses Überraschungseffekts machte lange Zeit der schlechte Ruf rund um die miese Verarbeitung von manchen Opel-Modellen aus. Leider steckt auch der Opel Vectra B oftmals mittendrin in diesem Thema. Selbst liebevoll gepflegte Gebrauchtwagen kämpfen oft noch mit der schlechten Verarbeitung, mit stark abgegriffenen Schaltern oder wackeligen Sitzen.

Der ewige Rost ist standesgemäß bei Autos in diesem Alter ebenso ein Problem, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie beim Vorgänger. Auch der Auspuff muss in vielen Fällen irgendwann getauscht werden. Bei den Motoren gelten die Benziner noch eher als jene Kandidaten, bei denen private Schrauber zumindest bei Kleinigkeiten noch Hand anlegen können. Die Dieselvarianten gelten hier schon als schwieriger und sollten für Reparaturen unbedingt in professionelle Hände gegeben werden.

Fazit

Auch in der zweiten Generation bleibt der Vectra seinem Stil treu. Als fleißiges, preiswertes Arbeitstier war er bei Vertretern oder Familien durchaus beliebt. Echte Leidenschaft oder Emotion vermochte und vermag der Opel Vectra B jedoch nur selten zu wecken. Heute noch verfügbare Gebrauchtwagen sind in jedem Fall schon ziemlich in die Jahre gekommen. Im Vergleich zu den Vorgängern haben sie eine deutlich modernere Ausstattung und sind dennoch vergleichsweise preisgünstig zu haben. Gleichzeitig müssen sich neue Besitzer auf diverse Problemchen und Reparaturen einstellen.