
Renault Twingo E-Tech vs. Hyundai Inster vs. Fiat 500 E: Elektro-Kleinwagen im Vergleich
Nach den elektrischen Modellen Renault 5 und 4 startet im Frühjahr 2026 der neue Twingo E-Tech. Klein, günstig und ebenfalls im auffälligen Retrodesign. Trotz aller optischen Raffinessen: Allein steht der in Slowenien gebaute Franzose nicht da. Im Preissegment bis 25.000 Euro konkurriert er mit Modellen wie dem BYD Dolphin Surf, Dacia Spring, Hyundai Inster, Leapmotor T03, Citroën e-C3, dem Fiat Grande Panda und dem Fiat 500 Elektro.
Speziell in diesem Vergleich werfen wir einen genaueren Blick auf den neu vorgestellten Renault Twingo, den Hyundai Inster und den Fiat 500e. Während der Fiat bereits seit 2020 im Handel ist, hat Hyundai den Inster erst 2024 vorgestellt. Renaults Twingo folgt im Frühjahr 2026 als Frischling mit Retro-Charme. Alle Stromer werden aktuell für unter 25.000 Euro angeboten.
Design und Abmessungen: Twingo und Inster stechen heraus
Der neue Renault Twingo E-Tech orientiert sich optisch ohne Zweifel stark am kultigen Original von 1992. Seine modernen LED-Signaturen sowie die runden Proportionen fallen auf – noch dazu, weil es überwiegend auffällige Farben zu bestellen gibt. Der Hyundai Inster wirkt gleichermaßen modern, allerdings auf eine futuristische Art und Weise. Er erinnert ein Stück weit an japanische Kei-Cars, zeigt die für Hyundai mittlerweile typischen Pixel-Akzente und tritt beinahe schon SUV-artig auf.
Der Fiat 500 Elektro ist im direkten Vergleich beinahe schon unauffällig. Der seit 2020 angebotene Stadtflitzer orientiert sich stark am direkten Vorgänger mit Verbrenner, ist in Wirklichkeit aber deutlich größer. Dennoch schafft er es, weiterhin gute Laune zu vermitteln. Der Cinquecento-Look bleibt ikonisch.
Abmessungen:
| Modell | Länge | Breite | Höhe | Radstand |
|---|---|---|---|---|
| Renault Twingo | 3,79 m | 1,72 m | 1,49 m | 2,49 m |
| Hyundai Inster | 3,83 m | 1,61 m | 1,57 m | 2,58 m |
| Fiat 500e | 3,63 m | 1,68 m | 1,53 m | 2,32 m |
Wer auf kleinster Fläche viel Platz haben möchte, greift ohne Zweifel zum Hyundai Inster. Mit 3,83 Metern ist er im direkten Vergleich der längste, mit 1,61 Metern Breite gleichzeitig jedoch der schmalste. Dennoch haben es die Südkoreaner geschafft, durch einen möglichst großen Radstand den Raum bestmöglich auszunutzen. Großgewachsene sitzen selbst in der zweiten Reihe nicht eingeengt – optionale Features wie eine verschieb- und neigbare Rückbank steigern den Komfort. Sogar das Umlegen aller Sitze ist möglich.
Nicht viel kompakter tritt der 3,79 Meter lange Renault Twingo E-Tech auf. Erste Sitzproben zeigen vor allem in der ersten Reihe viel Platz, auch für Großgewachsene. Beachtlich ist das Gepäckabteil des Retro-Kleinwagens: 360 Liter Kofferraumvolumen bieten weder der Hyundai Inster (351 Liter) noch der Fiat 500 Elektro (185 Liter). Hier ist im Franzosen für den Wochenendeinkauf definitiv genügend Platz.
Den größten Vorteil bei der Parkplatzsuche dürfte der Fiat 500 Elektro haben. Mit nur 3,63 Metern Länge ist er im Vergleich der Kürzeste – was sich als gleichzeitiger Negativpunkt besonders in der zweiten Reihe niederschlägt. Hier als Erwachsener zu sitzen, ist keine Freude oder je nach Statur gar nicht möglich. Immerhin soll die hintere Beifahrertür den Einstieg für die Kleinsten erleichtern.
Innenraum und Infotainment: Der Twingo setzt auf Google
Wie beim Außendesign treffen auch in den Innenräumen ganz verschiedene Welten aufeinander. Während der Renault Twingo E-Tech sowie der Fiat 500 Elektro die Retrokarte spielen, mimt der Hyundai Inster den abgeklärten Technokraten. Funktionalität wird bei allen drei Stadtkleinwagen großgeschrieben, wobei man dem 500er sein Alter mittlerweile ansieht. Das Infotainmentsystem kann in Sachen Bedienerfreundlichkeit und Funktionsumfang nicht mehr ganz mit den Systemen aus Inster und Twingo mithalten. Das 10,25-Zoll-Mittendisplay zeigt zudem kleinteilig und verschachtelt aufgebaute Menüs. Immerhin gibt es kabelloses Apple CarPlay und Android Auto. Optional wird auch eine induktive Ladeschale für das Smartphone angeboten.
Übersichtlich, logisch und mit vielen Funktionen ausgerüstet zeigt sich das ebenfalls 10,25 Zoll große Infotainmentsystem im Hyundai Inster. Es entspricht grundlegend den Systemen aus den größeren Hyundai-Modellen und verfügt ebenfalls über eine Smartphone-Anbindung. Allerdings ist die Kopplung von Android Auto und Apple CarPlay nur mittels USB-Kabel möglich. Auch beim Inster lässt sich das eigene Telefon gegen Aufpreis induktiv laden.
Kofferraumvolumen:
| Modell | Kofferraumvolumen (laut Hersteller) |
|---|---|
| Renault Twingo | 360 Liter |
| Hyundai Inster | 351 Liter |
| Fiat 500e | 185 Liter |
Trotz seines günstigen Preises wird der Newcomer Renault Twingo E-Tech nicht auf ein umfangreiches Infotainment- und Connectivity-Paket verzichten. Bereits in der Basisvariante „Evolution“ werden zwei Bildschirme gereicht, wenngleich eine Navigationsfunktion erst mit den höheren Ausstattungslinien verfügbar ist. Die meisten Nutzer wird das allerdings nicht stören, denn serienmäßig ist eine kabellose Smartphone-Anbindung an Bord.
Geladen werden Telefone allerdings nur mittels zweier USB-C-Buchsen. Wie bei Renault mittlerweile üblich, kommt im Twingo ein Google-Betriebssystem zum Einsatz. Es ermöglicht eine intuitive Bedienung und den Einsatz zahlreicher Apps. Zum Anfang sollen rund 100 Apps im Twingo zur Verfügung stehen, unter anderem Amazon Prime Video, Spotify und andere bekannte Dienste. Für die ersten drei Jahre wird zudem ein monatliches Datenpaket von zwei Gigabyte zum Auto verkauft. So können die Apps auch ohne eigenes Smartphone genutzt werden.
Eine interessante Eigenheit des Twingo ist zudem das Fehlen der hinteren Fensterheber. In Reihe zwei verfügt der Franzose einzig über Ausstellfenster.
Antrieb, Batterie und Reichweite: Stadt, Land, Reichweitenangst
Während der neue Renault Twingo E-Tech beim Design sowie im Innenraum durchaus punkten kann, liegt beim Antriebskapitel klar der Hyundai Inster vorn.
Je nach gewählter Variante wird der Südkoreaner mit einer 42- oder 49-kWh-großen Batterie ausgeliefert, die Reichweiten bis zu 370 Kilometer ermöglichen. Auch im AutoScout24-Test erreichte die Basisvariante des Inster mit kleinem Akku eine Realreichweite von etwa 250 Kilometern inklusive hohem Landstraßenanteil. Die gebotene Antriebsleistung von 97 kW / 115 PS ist in jedem Fall ausreichend. Gleiches gilt für die Ladeleistung, die zwischen 73 und 85 kW liegt. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 140 km/h bis 150 km/h angegeben – in Abhängigkeit vom gewählten Stromspeicher. Eine Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) wird ebenfalls angeboten.
Antriebe
| Modell | Batterie | Leistung | Reichweite (WLTP) | Ladeleistung |
|---|---|---|---|---|
| Renault Twingo | 27,5 kWh | 60 kW | 263 km | 6,6–11 kW AC, 50 kW DC |
| Hyundai Inster | 42 / 49 kWh | 71 / 85 kW | 327 / 370 km | 11 kW AC, 73–85 kW DC |
| Fiat 500e | 23,8 / 42 kWh | 70 / 87 kW | 190 / 333 km | 11 kW AC, 85 kW DC |
Im Antriebskapitel tritt der Fiat 500 Elektro mit ganz ähnlichen Fahrleistungen im Vergleich zum Hyundai Inster auf – zumindest dann, wenn die größere Batterie mit 42 kWh und einer WLTP-Reichweite von bis zu 333 km gewählt wird. Im AutoScout24-Test attestierten wir ihm um die 260 Kilometer, sofern die Maximalleistung von bis zu 95 kW / 118 PS nicht dauerhaft ausgenutzt wird. Geladen wird mit bis zu 85 kW am Schnelllader – weiterhin Stand der Technik im Kleinwagenbereich. Im Gegensatz zum Renault Twingo und dem Hyundai Inster beherrscht der Elektro-500er allerdings nicht das V2L-Laden. Hinzu kommt, dass die 42-kWh-Variante des Italieners mit knapp unter 30.000 Euro deutlich teurer ist als die Mitbewerber.
Nur die Basisvariante mit dem lediglich 23,8-kWh-kleinen Akku schafft es, unter der 25.000-Euro-Grenze zu bleiben. Die Reichweite liegt bereits nach WLTP-Norm nur bei 190 Kilometern. Da gilt es, Ausflüge außerhalb der Stadt genau zu planen. Gleiches gilt dürfte auch auf den Debütanten, den Renault Twingo E-Tech zutreffen. Er setzt alternativlos auf eine 27,5-kWh-kleine LFP-Batterie, die eine Normreichweite von etwa 263 Kilometern ermöglichen soll.
Mit einer Antriebsleistung von bis zu 60 kW ist er zudem der Schwächste im Trio. Während dieser Umstand sicherlich noch tolerierbar ist, müssen zusätzlich schwache Ladeleistungen in Kauf genommen werden. Serienmäßig soll der neue Twingo nur mit 6,6 kW an der AC-Säule laden, mehr als 50 kW DC sind ebenfalls nicht drin. Dennoch verspricht der Hersteller eine Ladezeit von 10 auf 80 Prozent in gut 30 Minuten. Noch sind dies alles Papierwerte. Da der Renault Twingo erst Anfang 2026 auf die Straßen in Europa rollt, konnten sie noch nicht unabhängig bestätigt werden.
Preis-Leistung: Der Renault Twingo E-Tech ist nur auf den ersten Blick günstig
Es war dann schon ein starkes Statement von Renault, den Twingo zu einem Kampfpreis um 20.000 Euro anzukündigen. Besonders durch die Entwicklungsleistung aus China (man kooperiert mit dem Technologiepartner ACDC) sowie die Fertigung in Slowenien konnten die Einstandspreise deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die Sparvariante mit dem Namen „Evolution“ erst im Laufe des Frühjahrs 2026 angeboten wird. Zunächst wird der Renault Twingo E-Tech „Techno“ die First Adopters abholen – zu einem deutlich höheren Preis. Wir schätzen um die 24.000 Euro.
Im direkten Vergleich ist der Renault Twingo dann nicht mehr günstiger als ein Hyundai Inster, der in Deutschland ab 23.900 Euro angeboten wird. Er verfügt für diesen Preis bereits über eine deutlich größere Batterie und stärkere Ladefähigkeiten. Abgeschlagen im Preis-Leistungs-Sektor fährt der Fiat 500 Elektro hinterher. Zwar kann man den Cinquecento auch schon für unter 24.000 Euro kaufen – dann allerdings nur mit kleiner Batterie und abgespeckter Ausstattung. Mit großem Akku sind schnell über 30.000 Euro fällig.
Preise:
| Modell | Einstiegspreise (Deutschland) |
|---|---|
| Renault Twingo | unter 20.000 Euro (angekündigt) |
| Hyundai Inster | ab 23.900 Euro |
| Fiat 500e | ab 24.990 Euro |
Fazit
Die Aufregung um den neuen Renault Twingo E-Tech ist groß, vor allem weil er das erste europäische Elektroauto ist, das um 20.000 Euro in den Handel kommen soll. Beim genaueren Hinsehen stimmt das allerdings nur teilweise.
So wurde ein Großteil der Entwicklung vom Technologiepartner ACDC in Shanghai geleistet, die Antriebseinheit steuert der ebenfalls in China ansässige Anbieter e-Drive bei. Die Batterien werden von CATL geliefert. Um die Kosten im Rahmen zu halten, fehlt es dem neuen Twingo zudem an brauchbarer Überlandreichweite, die Ladeleistung fällt ebenfalls überschaubar aus – sowohl bei Wechsel- als auch bei Gleichstrom.
Optisch dagegen setzen die Franzosen in der Tat ein Ausrufezeichen und orientieren sich stark am Original von 1992, das immerhin vier Millionen Mal verkauft wurde. Sowohl die Außen- als auch die Innengestaltung dürfte damit auch der größte Kaufgrund für den Franzosen sein. Zumindest für diejenigen, die wirklich nur ein Auto für den urbanen Einsatz suchen. Das Beispiel des Fiat 500 Elektro zeigt allerdings, dass diese Strategie auch ihre Risiken hat. Vom Kassenschlager zum Ladenhüter ging es in nur wenigen Monaten: zu teuer, zu wenig Innovation, kaum Reichweite.
Das beste Gesamtpaket bietet in diesem Vergleich daher der Hyundai Inster. Während die Optik weiterhin ein subjektives Thema ist, überzeugt der Koreaner sowohl bei der Innenraumausnutzung, dem Infotainment-Angebot als auch durch seine Technik. Mehr Reichweite, mehr Ladeleistung zu einem besseren Preis liefert keiner der anderen beiden Mitbewerber. (Text: as24 | Bilder: Hersteller)


