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Gebrauchtwagentest: Opel Zafira B – Praktisch nicht ganz perfekt

Eigentlich ist der Opel Zafira so ziemlich das Gegenteil von dem, woran man denkt, wenn man den Namen „Porsche“ hört. Auch wenn Antrieb und Fahrverhalten nicht vergleichbar sind, stammt doch immerhin das Sitzsystem des Kompakt-Vans vom Stuttgarter Sportwagenbauer.

Die ungewöhnlich flexibel nutzbaren sieben Plätze machen den Kompakt-Van einzigartig praktisch. Bei der Qualität hingegen kann er nicht in jeder Hinsicht voll überzeugen. Karosserie

Auf 4,47 Meter Fahrzeuglänge bis zu sieben Personen noch halbwegs bequem unterzubringen, das gelingt nicht vielen Autos. Der Zafira B (2005 bis 2015) schafft das, auch wenn Reihe drei kaum für Erwachsene geeignet ist. Der große Vorzug des Flex 7 genannten Sitzsystems ist aber ihre Variabilität. So wird die dritte Sitzreihe bei Nichtgebrauch einfach im Wagenboden versenkt, muss nicht wie seinerzeit häufig noch üblich mühsam ausgebaut werden. Die mittlere Reihe lässt sich zusammenklappen und nach vorne schieben, so dass eine riesige Ladefläche entsteht. Auch in jeglicher anderer Hinsicht ist der Zafira praktisch und angenehm: Die Bedienung ist einfach, das Raumempfinden luftig und die Verarbeitung des Innenraums solide. Hinzu kommt ein gelungenes Fahrwerk, das Agilität und Komfort treffend vereint. Will man etwas kritisieren, könnte man auf die fehlenden Ablagen im Cockpit oder die A-Säule abheben, die die Sicht schräg nach vorne einschränkt.

Antrieb

Passend zum Einsatzzweck bietet Opel für den Van bei den Motoren eher Hausmannskost statt Delikatessen. Kostengünstig in der Anschaffung, aber temperamentarm sind die 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS und 115 PS. Angenehm motorisiert ist man mit dem 1,8-Liter-Benziner in der 140 PS-Stufe. Bei den Dieseln bietet vor allem der etwas raue 1,7-Liter-Motor mit 125 PS einen guten Kompromiss von Verbrauch und Kraft. Wer den Familienlaster zum Sportwagen aufrüsten will, findet sogar einen Vierzylinder-Turbobenziner mit 200 PS oder gar 240 PS (im Sportmodell Zafira OPC). Gleichzeitig bietet der Zafira aber auch alternative Antriebe: einen Autogasmotor mit 136 PS (später 140 PS) und gleich zwei Erdgas-Triebwerke mit 69/94 PS (später 97 PS) und 150 PS. Letzterer zählt zu den wenigen derartigen Motoren mit Turboaufladung, ist dadurch etwas durchzugsstärker als die üblichen Sauger. Die Motoren sind allerdings nicht ganz ohne Macken. Die Diesel genehmigen sich im Alter etwas mehr Öl, der 1,8-Liter-Benziner hat seine Probleme mit dem Nockenwellenversteller.

Ausstattung und Sicherheit

Die meisten Neuwagenkunden des Zafira scheuten hohe Ausgaben. So sind auf dem Gebrauchtmarkt meist Modelle der unteren Ausstattungslinien zu finden. Käufer sollten vor allem auf das Vorhandensein einer Klimaanlange achten – im Sommer heizt sich der Innenraum über die große Frontscheibe schnell auf. Praktisch ist auch das Schienensystem für den Laderaum oder das sogenannte Flex Organizer Paket mit diversen Trennnetzen und Taschen für die Ladungssicherung. Wer nicht genug Platz für Kleinkram haben kann, sucht ein Gebrauchtauto mit Panorama-Glasdach – das hat weitere Staufächer im Dachhimmel. Für Sicherheit sorgen sechs Airbags, Assistenzsysteme gibt es beim Zafira nicht, dafür immerhin Bi-Xenon-Kurvenlicht in den höheren Ausstattungslinien. Seit 2012 hieß der Zafira B übrigens offiziell Zafira Family, um ihn von dem damals gerade auf den Markt gekommenen Zafira C abzugrenzen, der als Zafira Tourer verkauft wird. Zum Ausgleich für die betagtere Technik gab es extra viel Ausstattung.

Qualität

Im Vergleich mit dem Vorgänger Zafira A schneidet das B-Modell beim TÜV um Längen besser ab. Eine weiße Weste hat er aber längst nicht. Vor allem der Ölverlust wird immer wieder kritisiert – es lohnt also, sich vom Verkäufer den Stellplatz zeigen zu lassen. Nicht HU-relevant, aber immer ärgerlich: der Opel neigt zu Rost an der Türunterkante. Zu den notorischen Problemen zählen auch defekte Sechsganggetriebe, kaputte Klimaanlagen (bis 2006) und ausgefallene Lenkmodule (2005 bis 2010). Praktisch, groß und günstig. Frühe Zafira-B-Modelle gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt schon für rund 4.000 Euro. Wer ein größeres Budget hat, sollte nach dem Zafira Family suchen – und hat dann ein komfortables Reiseauto mit richtig viel Raum. (as/sp-x)

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