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Pontiac Aztek

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Pontiac ist im GM-Verbund für frische Designideen zuständig

Sehr viel eher als Autohersteller in Europa und Asien fassten US-amerikanische Fahrzeugproduzenten unter dem Dach eines Unternehmens unterschiedliche Marken zusammen. Der Konzern General Motors (GM) etwa kaufte im Laufe der Zeit gut ein Dutzend ehemals unabhängige Firmen der Autobranche. Weiterlesen

Interessiert am Pontiac Aztek

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Vorteil dieser Strategie: Auf Basis ein und derselben Bauplattform konnten verschiedene Modelle konstruiert werden, die hinsichtlich Design und Motorisierung bei Bedarf an das Image jeder einzelnen Tochtermarke angepasst werden konnten. Darüber hinaus hatten ausländische GM-Firmenableger wie Opel die Chance, unabhängig von der Zentrale Produkte zu entwickeln, um den Anforderungen der lokalen Märkte in Europa besser entsprechen zu können. Insbesondere auf den Märkten des amerikanischen Kontinents aber war GM mit Marken wie Chevrolet, Buick, Saturn, Oldsmobile oder Pontiac breiter aufgestellt. Und in der Regel kamen die Fahrzeuge der Partnermarken als eng verwandte Schwestermodelle in den Handel. Das bedeutete allerdings nicht, dass nur die Logos ausgetauscht wurden. Pontiac beispielsweise sollte sich traditionell mit frischen Designideen und sportlicheren Modellen von den anderen GM-Marken abheben.

Das Design des von 2001 bis 2005 gebauten Pontiac-SUV Aztek polarisiert

Möglich wurde das, weil sich die Modelle zwar technische Komponenten teilten und mit Motoren aus dem GM-Regal ausgestattet wurden, gestalterisch und hinsichtlich ihres Ausstattungsniveaus jedoch durchaus eigenständig waren. Diesen Spielraum nutzte Pontiac, um sich als Marke für eine jüngere Klientel von den Partnern abzugrenzen und sich auf diese Weise eine eigene Markenidentität zu schaffen. Nach diesem Konzept entstand zur Wende ins neue Jahrtausend bei Pontiac eine Entwicklung in der Klasse der Sport Utility Vehicles (SUV), die im Jahr 2001 unter der Bezeichnung Aztek in Amerika eingeführt wurde. Allerdings blieb der Aztek nicht lange im Programm. Bereits im Sommer des Jahres 2005 lief die in Mexiko etablierte Produktion des Fünftürers aus. Der Grund: Das Design des Pontiac-SUV polarisierte und verschaffte dem Aztek eine Berühmtheit der besonderen Art.

Vielen sehen den Pontiac Aztek als hässlichstes Auto der Welt

Extravagant, innovativ, interessant, bei den Wohlmeinenden hinterließ der Aztek diese und ähnliche Eindrücke, die immerhin mit positiven Werten verbunden waren. In der Fachpresse und bei Befragungen des Publikums jedoch konnte das in den USA als Mid-Size-SUV geltende Fahrzeug weniger Unterstützer finden. Während seiner Bauzeit in den Jahren von 2001 bis 2005 holte sich der Pontiac gleich mehrmals Titel wie hässlichstes Auto der Welt, hässlichstes Auto des Jahrhunderts oder gleich: Das hässlichste Auto aller Zeiten. Selten hatte ein in Großserie produziertes Modell solche Reaktionen ausgelöst und so viel Ablehnung erlebt. Die durchaus praktischen Eigenschaften des SUV und die auf den Freizeitgebrauch als Camper abgestimmten originellen Sonderausstattungsmöglichkeiten rückten angesichts des Auftritts in den Hintergrund. Ganz anders wahrgenommen wurde übrigens das Aztek-Schwestermodell, das bei der GM-Tochter Buick unter dem Namen Rendezvous vom Band lief. Der Grund: Für den Buick realisierten die Designer ein weitaus konventionelleres SUV-Konzept, das die umstrittenen Designelemente des Aztek nicht übernahm.

Doppelfront und hohes Steilheck dominieren den Auftritt des Pontiac Aztek

Seinen besonderen Charakter erhielt der Aztek durch die ungewöhnliche Ausgestaltung von Front und Heck. In der Vorderansicht realisierten die Designer für den Pontiac ein Konzept, das durch seine Abstufungen den Eindruck einer Art Doppelfront mit aufgesetztem Oberteil erhielt. Denn zusätzlich zum zweigeteilten Kühlergrill mit den daneben liegenden asymmetrischen Scheinwerfern verbaute der Hersteller eine Motorhaube mit zwei schachtförmigen Lüftungseinlässen sowie separat über den Scheinwerfern angeordneten Blinkern. Die fast senkrecht stehende Frontschürze aus schwarzem Kunststoff und integrierten Nebelleuchten bildete optisch eine dritte Ebene. Ähnlich unkonventionell gab sich der Aztek in der Rückansicht, die von dem extrem hoch aufbauenden Steilheck und einer schräg abfallenden Dachlinie mit großem Rückfenster geprägt war. In der ersten Bauphase bekam das Pontiac-SUV zudem eine rund um die Karosserie laufende Schutzbeplankung, die farblich abgesetzt von den unlackierten Stoßfängern aus grauem Kunststoff gefertigt war und an den Flanken fast die Hälfte der Türhöhe einnahm. In der zweiten Bauphase ab dem Jahr 2002 milderte Pontiac den übertrieben robusten Auftritt der Modelle und bot den Aztek mit in Wagenfarbe lackierten Anbauteilen an. Ein nun serienmäßig verbauter Dachkantenspoiler sollte dem wuchtigen Heckaufbau einen etwas dynamischeren Auftritt verschaffen.

Mit Sonderausstattungen lässt sich der Pontiac Aztek als Campingmobil nutzen

So umstritten die breiten Schutzplanken aus Plastik unter ästhetischen Gesichtspunkten sein mochten, sie unterstrichen doch den Ansatz des Produzenten, mit dem Aztek ein SUV auf den Markt zu bringen, das sich durch seinen praktischen Nutzen auszeichnen sollte und sich als Freizeitauto auch abseits befestigter Wege einsetzen ließ. Dazu stattete Pontiac den Aztek auf Wunsch mit einem Allradantrieb aus und bot Sonderausstattungen an, die den Freizeitwert erhöhen sollten. Kunden konnten als Option etwa eine Camper-Ausstattung ordern, zu der neben einem kleinen Bordkühlschrank ein Zelt sowie Luftmatratzen gehörten, die mit dem bordeigenen Kompressor aufgepumpt werden konnten. Überdies ließ sich der Aztek mit speziellen Trägern für Sportgeräte wie Fahrräder oder Kanus ordern. Ausreichend Platz für solches Equipment stellte der als 5-Sitzer ausgelieferte Pontiac bereit: Mit einer Länge von gut 4,62 Metern, einer Breite von knapp 1,87 Metern sowie einer Höhe fast von 1,70 Metern fuhr der Aztek mit den typischen Maßen eines amerikanischen SUV der Mid-Size-Klasse vor.

Für den Aztek und seine Rallye-Edition setzt Pontiac V6-Motoren ein

Da Pontiac im GM-Konzern für die sportlicheren Modelle zuständig war, statteten die Amerikaner auch den Aztek mit einer durchaus kräftigen Motorisierung aus. Zum Einsatz kam ein V6-Triebwerk mit 3,4 Litern Hubraum, das dem etwas über 1,7 Tonnen wiegenden SUV eine Leistung von bis zu 138 kW (188 PS) zur Verfügung stellte. Für die Hubraumklasse und für amerikanische Verhältnisse war das zwar kein Spitzenwert, doch orientierte Pontiac sich damit an der anvisierten Zielgruppe jüngerer Käufer, für die der Aztek eher als Einstiegsmodell bei den SUV seiner Größenklasse etabliert werden sollte. Um das sportliche Image für die Käufer zu unterstreichen, ergänzte der Hersteller sein Aztek-Programm im Jahr 2003 um eine Rallye-Ausführung, für die das Fahrwerk des SUV tiefer gelegt und der Heckspoiler größer dimensioniert wurde. Zudem bekam der Aztek mit dem Sportpaket Felgen im 17-Zoll-Format sowie einen in Wagenfarbe lackierten Kühlergrill. Am umstrittenen Gesamtauftritt des Modells konnten aber auch diese Überarbeitungen nichts ändern, sodass GM im Jahr 2005 angesichts weiter sinkender Absatzzahlen die Produktion des Pontiac Aztek einstellte.

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