Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Gebrauchte Lambretta Motorräder bei AutoScout24 finden

Lambretta

Mit Retrorollern feiert die Marke Lambretta im Jahr 2012 ihr Comeback

Revolutionäre Verbesserungen, ein zukunftsgerichtetes Design und bahnbrechende technische Innovationen, mit diesen und ähnlichen Schlagworten operieren die Zweiradhersteller, um für ihre jeweils aktuelle Produktgeneration zu werben. In der Regel kommen die so vermarkteten Motorräder oder Scooter bei den Käufern gut an, selbst wenn sich manche angepriesene Innovation bei genauer Betrachtung als Weiterentwicklung altbekannter Technologien und Bauweisen entpuppt. Es gibt jedoch auch Phasen, in denen Kundenerwartungen eher rückwärtsgewandt sind. Die Hersteller reagieren darauf mit Baureihen, in denen moderne Technik mit der Optik historischer Modelle kombiniert wird. Dieser Retrotrend bescherte den Produzenten von Motorrollern nach vielen Jahren der Flaute in den letzten Jahren einen neuen Boom. Davon profitierte auch der italienische Hersteller Innocenti, der mit seiner Marke Lambretta in den 1950er und 60er Jahren Scooter in den Handel brachte, die als sportlichere Alternative zu den konkurrierenden Vespa Rollern schnell Kultstatus erlangten. Im Zuge der Retrowelle waren gebrauchte Lambretta Roller dann später als Klassiker gesucht. Ab dem Jahr 2012 gab es jedoch auch wieder neue Lambretta Scooter in Europa zu kaufen. Der Hintergrund: Die Kultmarke wurde unter neuen Eigentümern neu etabliert und feierte mit Retrorollern der 125 ccm Hubraumklasse ihr Comeback auf den europäischen Märkten.

Lambretta Roller werden noch bis Ende der 90er Jahre in Indien produziert

Während neue Lambretta in Europa seit der Einstellung der Produktion in Italien im Jahr 1971 nicht mehr über das offizielle Händlernetz zu haben waren, liefen die Motorroller in Indien auf den von Innocenti übernommenen Fertigungsanlagen noch bis Ende der 1990er Jahre weiter vom Band. Die Verbindung zum Subkontinent hatte dabei eine lange Tradition, da Innocenti Lizenzen für die Produktion seiner Motorroller der Baureihen Lambretta Li sowie Lambretta TV bereits ab den 50er Jahren an indische Partner vergeben hatte. Später fertigten die Inder Scooter der Modellreihen Lambretta GP und DL, die bis ins Jahr 1998 im Programm blieben.

Der deutsche Hersteller NSU baut die Lambretta bis 1956 in Lizenz

Vereinzelt waren gebrauchte Lambretta Roller aus indischer Fertigung auch in Europa zu finden, da sie in einigen Ländern als Neumodelle zeitweise über freie Importeure in den Handel gekommen waren. Besonderheit für den deutschen Markt: Dort gab es Lambretta als 125 ccm sowie als 150 ccm Motorroller, die der Fahrzeughersteller NSU von 1950 bis 1956 in Lizenz auf Basis von Serientypen wie der Lambretta D und LD gefertigt hatte. Aufgrund der im Vergleich zu den bei Innocenti produzierten Scootern geringeren Stückzahl gehörten die NSU-Versionen zu den seltensten Lambretta der Frühzeit.

Die Ur-Modelle und Luna-Versionen haben als Gebrauchtroller eine Sonderstellung

Ebenfalls einen Status als Raritäten auf dem Markt für gebrauchte Motorroller genossen die Premierenmodelle von Innocenti, die in den Jahren 1947 bis 1950 unter den Baureihenbezeichnungen Lambretta 125 M und 125 B in Italien gefertigt wurden. Optisch unterschieden sich die Ur-Modelle ebenso wie die im Laufe der 50er Jahre gebauten Lambretta der Baureihen D bis F deutlich von den Zweirädern im typischen Rollerlook. Denn in der Anfangszeit konstruierte Innocenti die Lambretta mit kurzer Heckverkleidung sowie mit einem breiten und fast unverkleideten Durchstieg, der vorne nur ein schmales Schutzschild als Spritzschutz bekam. Diese in der Karosserie reduzierte Bauform griff der Hersteller Ende der 1960er Jahre mit der Lambretta Lui wieder auf, die vom italienischen Designbüro Bertone gestaltet worden war und nur knapp zwei Jahre bis 1970 im Programm blieb. In Italien vermarktete der Hersteller diese futuristisch anmutenden Roller mit 50 ccm oder 75 ccm Motoren unter den Namen Luna oder Vega. Wegen ihrer kurzen Produktionszeit und dem minimalistischen Design nahmen diese Lambretta Roller als Gebrauchte ebenfalls eine Sonderstellung ein.

Mit dem 125 LC erhalten die Lambretta ihr typisches Rollerdesign

Eine vollständige Heckverkleidung, ein verkleidetes Lenkgestänge mit integriertem Rundscheinwerfer und eine breite Radabdeckung über dem Vorderreifen, mit diesen baulichen Neuerungen erhielten die Motorroller von Innocenti mit der Einführung des Modells 125 LC im Jahr 1950 erstmals die wesentlichen Designmerkmale, die für Lambrettas und andere italienische Roller bald typisch wurden. Diesem Beispiel folgte das Modell 125 LD, dem der Hersteller im Jahr 1954 einen ähnlich gestalteten 150 ccm Motorroller an die Seite stellte. Technische Besonderheit dieser Zeit: Mit der Lambretta 125 LDA brachte Innocenti einen Scooter auf den Markt, bei dem der sonst übliche Kickstarter durch ein elektrisches Startersystem ersetzt wurde.

Mit den Modellen der Baureihe Li werden die Lambretta zu Sportscootern

Mit den TV 175 präsentierte Innocenti im Herbst 1957 einen Motorroller der 175 ccm Klasse, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 100 Stundenkilometern zum Spitzenmodell im Programm wurde und den Übergang zu den Rollern der Li-Generation einleitete. Mit der 1958 präsentierten Version Li 150 erhielten die Lambretta die von Fans klassischer Italo-Roller dieser Ära geschätzte Zweifarblackierung. Zugleich trugen die in verschiedenen Hubraumklassen angebotenen Li mit ihrer Leistungsfähigkeit dazu bei, dass die Lambretta als eine Art früher Sportscooter angesehen wurden. Dieser Anspruch spiegelte sich in den 60er Jahren verstärkt im Design der Li-Modelle wider, die durch ihre schlanke Heckverkleidung und eine reduziertes Schutzblech auffielen.

Die Lambretta J und DL sind die letzten Modelle aus italienischer Produktion

Darüber hinaus sorgte Innocenti in den 60er Jahren zunächst bei seinen großen 175 ccm Scootern für technische Innovationen wie Scheibenbremsen und ein auf Komfort abgestimmtes effektiveres Dämpfersystem, wie es ab 1963 auch bei den Spitzenmodellen Lambretta TV 200 zum Einsatz kam. Als Einstiegsmodell bei den 50 ccm Rollern kam 1964 die Lambretta J 50 ins Programm. Sie gehörte mit den stärker motorisierten Modellen der Baureihe DL zu den letzten Lambretta, die 1971 in Italien vom Band liefen.

Mit den Retrorollern LN 125 und Vendetta kehrt Lambretta auf den Markt zurück

Nach jahrelangem Markenstreit konnte Lambretta unter neuen Eigentümern im Jahr 2012 wieder an den Start gehen. Das Design des im Stil von Retrorollern gestalteten LN 125 kam weiter aus Italien und lehnte sich eng an die Originalentwürfe der 60er Jahre an. Die Technik der 125 ccm Roller stammte allerdings aus Asien, wo die Lambretta LN 125 montiert wurden. In den aktuelleren Baujahren kamen unter dem Traditionsnamen Retroroller wie die Lambretta L70 Vendetta auf den Markt, die in den Hubraumklassen von 50 bis 180 ccm angeboten wurde.