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Erster Test: Renault Motorenpalette – Neue Motoren für Renault Espace und Talisman

Kleiner und sparsamer, das ist der aktuelle Trend im Motorenbau, und es gibt kaum einen Hersteller, der sich das Downsizing nicht auf die Fahne geschrieben hat.

Renault allerdings schlägt jetzt erstmal den anderen Weg ein: Bei dem großen Familien-Van Espace und beim Mittelklasse-Modell Talisman bauen die Franzosen oben an und schicken neue Top-Motoren ins Rennen. Und nicht nur das: Damit wird in "selbstzünder-kritischen Zeiten" sogar das Diesel-Angebot ausgebaut. Ob der Talisman mit seinen beiden neuen Triebwerken hierzulande mehr Leute hinterm Ofen hervorlockt als bisher, bleibt abzuwarten. Ein Bestseller ist der VW-Passat-Gegner bei uns nicht. Zwar sind mehr 4.000 verkaufte Talismänner pro Jahr nicht von schlechten Eltern; von den gut fünfzehnfachen Passat-Verkäufen kann Renault aber freilich nur träumen.

Mehr potenzielle Käufer

Immerhin: Die Manager sind sich sicher, mit den beiden neuen Motoren zumindest die potentielle Käuferschaft zu vergrößern. Denn starke Antriebe sind in diesem Segment in Deutschland durchaus gefragt. Bislang war beim Talisman auf Benziner-Seite bei 200 PS Schluss, die neue 1.8er-Turbo-Variante legt nochmal 25 PS drauf. Der Motor selbst ist nicht unbekannt, im Espace verrichtet er bereits seinen Dienst und auch im Mégane R.S. und in der Alpine A110 kommt er – mit noch etwas mehr Power – zum Einsatz. In der jüngsten Überarbeitung wurde der Vierzylinder jetzt um einen Partikelfilter erweitert, der saubere Abgase und das Erfüllen der aktuellen Umwelt-Vorschriften sicherstellt.

Ausgeliefert wird der Benziner ausschließlich mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das souveräne 300 Newtonmeter Drehmoment verwaltet. Wer normal unterwegs ist, bekommt vom Getriebe nicht viel mit. Einzig bei einer dynamischen Gangart kommt der Automat manchmal mit dem Zurückschalten nicht so schnell hinterher, wie man sich das wünschen würde. Den Standardsprint absolviert die Limousine in 7,4 Sekunden, der deutlich beliebtere Kombi braucht ein Zehntel mehr; beide schaffen maximal 240 Sachen und sind damit voll Autobahn tauglich. Der Verbrauch liegt bei 7,2 Litern, die Preise starten bei 36.150 Euro. 90 Prozent aller Kunden werden allerdings 1.000 Euro mehr ausgeben - soviel Aufschlag verlangt Renault für den Kombi.

Sauberer Diesel

Die zweite Motoren-Neuheit ist ein AdBlue-gereinigter Zwei-Liter-Diesel, der zunächst im Espace einzieht und in Kürze auch im Talisman folgt. In der Großraumlimousine ersetzt er mit 160 PS nicht nur den bisherigen, nicht Euro-6d-Temp-sauberen 1.6er, sondern hebt in einer 200-PS-Ausbaustufe das Leistungsniveau auch nochmal deutlich an. Espace-Fahrer werden es danken: Der siebensitzige Van ist oft vollbepackt und wer mit Kind und Kegel unterwegs ist, freut sich über ein bisschen mehr Power.   

Zur Verfügung stehen 400 Newtonmeter, die bei 1.750 Umdrehungen voll anliegen und gut genug sind, um das 4,86 Meter lange Raumwunder in 9,1 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen, das Top-Tempo liegt bei 215 Sachen; Wie schnell der Talisman-Selbstzünder sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Und auch den Verbrauch kommuniziert Renault momentan nur für den Espace: 5,3 Liter soll sich der 200-PS-Diesel im Schnitt genehmigen und damit zwei Zehntel mehr als sein schwächerer Bruder.

Doppelkupplung serienmäßig

Wie beim TCe-225-Benziner ist auch beim Blue dCi 200 genannten, neuen Diesel der Doppelkuppler serienmäßig; wegen des höheren Drehmoments greift Renault hier aber auf eine Version mit nur sechs Schaltstufen zurück. Auch beim Diesel honoriert das Getriebe eine entspannte Gangart mit sanften Schaltvorgängen, wühlt aber dafür beim flotten Tritt aufs Gaspedal etwas unharmonisch in den Übersetzungen. Kavalierstarts mag der Espace aber ohnehin nicht und quittiert den Übermut des Fahrers mit durchdrehenden Vorderrädern.

Abgesehen davon müssen sich beide Modelle allerdings keine mangelnde Agilität vorwerfen lassen. Vor allem die Allradlenkung trägt dazu ihr übriges bei; sie ist hier wie da in der Spitzen-Ausstattung an Bord und macht vor allem den Espace damit zu etwas Außergewöhnlichem im Van-Segment. Trotz seines hohen Aufbaus pfeilt der Transporter damit präzise ums Eck; dass der flache Talisman das erst recht beherrscht, versteht sich von selbst.

Umfangreiche Ausstattung

Erhältlich ist der große Diesel im Espace für 45.400 Euro in der zweiten von drei Ausstattungslinien. Unter andrem sind dann Klimaautomatik, 8,7-Zoll-Touchscreen-Navi, Sitzheizung, Voll-LED-Scheinwerfern und Helferlein wie Fernlichtassistent, Abstands- Tot-Winkel- und Spurhalte-Warner, Verkehrszeichenerkennung und Notbremsassistent an Bord. Der Aufpreis für das „Initiale Paris“ getaufte Top-Modell beträgt 7.800 Euro, dann kommen noch das adaptive Fahrwerk, die erwähnte Allradlenkung, ein Bose-Soundsystem, Nappaleder, Rückfahrkamera, und der Fahrersitz mit Massage-Funktion hinzu. Der Diesel-Talisman wird ähnlich ausgestattet bei 40.500 Euro starten. Das Renault in Zeiten des SUV-Booms noch immer an seinem Familien-Van Espace festhält, ist erfreulich; dass die Franzosen jetzt sogar noch einen neuen Stark-Diesel nachschieben, umso mehr. Das 200-PS-Aggregat verleiht dem Raumwunder den richtigen Schwung, um auch vollbepackt noch den Fahrspaß zu bieten, den die Allradlenkung verspricht. Ähnliches für den Talisman: Zwar spielt der Mittelklässler bei uns keine große Rolle, der neue Diesel, aber auch der 225-PS-Benziner, könnten ihn durchaus für eine größere Käuferschaft attraktiv machen.

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