Wenn der Reifen auf der Autobahn platzt
Es macht einen großen Unterschied, ob Ihnen ein Hinterrad oder ein Vorderrad platzt. Ein geplatzter Reifen am Vorderrad macht es Ihnen vergleichsweise einfach, dieses durch geschicktes Lenken auszugleichen. Deutlich schlechter sieht es beim Hinterreifen aus.
Reagieren Sie falsch und bremsen abrupt, kann das Fahrzeug ausbrechen oder gar ins Schleudern geraten. Dadurch lässt sich das Auto nicht mehr kontrollieren und Sie riskieren einen Unfall. Deswegen ist es wichtig, dass Sie hektische Lenkbewegungen und starkes Abbremsen vermeiden. Und so verhalten Sie sich richtig:
- Schalten Sie sofort den Warnblinker an, um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Dann nehmen Sie das Lenkrad fest in beide Hände und steuern leicht gegen, damit der Wagen vorerst in der Spur bleibt. Beim geplatzten Vorderreifen reicht oftmals ein leichtes Gegenlenken, um das Auto zu stabilisieren.
- Bremsen Sie gefühlvoll und langsam ab. Keine Sorge - auch mit einem geplatzten Hinterreifen lässt sich ein Auto einigermaßen kontrollieren.
- Wichtig ist, dass Sie nach und nach Tempo reduzieren, zum Warnblinker den Blinker setzen und versuchen auf die rechte Spur zu kommen.
- Tun Sie dies nicht zu hektisch, denn bei einem schnellen Spurwechsel von der linken oder mittleren Spur, drohen Ihnen Schleudergefahr und Kollisionen mit anderen Fahrzeugen.
In den meisten Fällen jedoch kündigt sich ein Reifenplatzer auf der Autobahn durch Anzeichen an, die es zu erkennen gilt. Zuerst zieht Ihr Auto auf die Seite, es macht sich ein Rütteln bemerkbar und die Lenkung reagiert schwammig. In diesem Fall fahren Sie gleich auf die Standspur und wechseln den Reifen. Auch hier gelten Sicherheitsbestimmungen, wie Warnblinker einschalten und das Warndreieck in circa hundert Meter Entfernung aufstellen. Das Warndreieck gehört, wie auch die Warnweste, zur Pflichtausstattung Ihres Autos.
Haben Sie Fahrgäste bei sich, lassen Sie die Insassen auf der abgewandten Seite zur Fahrbahn aussteigen. Bei schlechtem Wetter oder nachts ist es besser, wenn Sie versuchen langsam den nächsten Parkplatz zu erreichen. Bedenken Sie: Bei Nebel oder starkem Regen sehen andere Autofahrer ebenfalls schlechter. Im Zusammenhang mit Unfallsituationen gilt abzuwägen, inwieweit eine Insassenunfallversicherung sinnvoll wäre.
Ursachen für einen Reifenplatzer
Die Hauptursache für einen Reifenplatzer ist die Kombination von hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn und zu niedrigem Luftdruck im Reifen. Auch wenn Sie sich in der Situation richtig verhalten, kann ein geplatzter Reifen Folgen haben. Ist Ihr Auto beschädigt, muss die Versicherung den Schaden nicht in jedem Fall begleichen. Auch Vollkaskoversicherungen bieten in der Regel keinen Schutz bei Verschleißteilen, sondern nur für Unfälle.
- Haben Sie sich beispielsweise einen spitzen Gegenstand eingefahren, wodurch der Reifen platzt, ist dies ein Versicherungsfall.
- Ebenso, wenn es sich um einen Materialfehler handelt: Sie bleiben nicht auf den Reparaturkosten sitzen.
- Ist der Reifen zweifelsfrei durch Verschleiß geplatzt, übernehmen Autoversicherungen den Schaden nicht.
Übrigens haben geplatzte Reifen oftmals eine Vorgeschichte: Zu den häufigsten Ursachen zählen ein zu niedriger Luftdruck, Bordsteinrempler und Überladungen, ohne den Luftdruck anzupassen. Um eine Panne zu vermeiden, kontrollieren Sie regelmäßig alle vierzehn Tage den Luftdruck und tauschen verschlissene Reifen rechtzeitig aus.