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Grenzstreit: Österreich sperrt Landstraßen

Erst klagt man erfolgreich gegen die deutsche PKW-Maut, dann sperrt man Tiroler Landstraßen für den Durchgangsverkehr. Wieso die Österreicher die Straßen sperren und was man auf den Weg in den Urlaub beachten sollte – wir haben die Infos.

Aktualisiert am 01.07.2019

Tirol weitet seine Fahrverbote auf Landstraßen zunehmend aus. Alle aktuellen Sperrungen finden Sie auch auf der offiziellen Webseite des Land Tirols. Teilweise sind nun auch Straßen im Bereich des Fernpass und um Kufstein betroffen. Zusätzlich werden "Dosierampeln" eingeführt, die den Zufluss auf einzelne Straßen ebenfalls reduzieren sollen.

Wer ist betroffen und ab wann?

Österreich: Land der Berge, Spitzenküche und der immerwährenden Neutralität. Doch in den letzten Monaten häuft sich im Verkehrssektor der Klinsch mit den Deutschen, besser gesagt mit den bayerischen Nachbarn. Zu Pfingsten lies man LKWs nur in Blöcken zwischen 200 und 350 Fahrzeugen pro Stunde in Richtung Kufstein passieren, Wien klagte zuletzt erfolgreich gegen die Einführung der deutschen PKW-Maut und nun auch noch das: Die Tiroler Landesregierung sperrt ab sofort und bis zum 14. September 2019 an Wochenenden, jeweils von Samstag 7 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr, bestimmte Autobahnausfahrten und Landstraßen für den auswärtigen Durchgangsverkehr.

Das Land Tirol listet auf seiner Webseite folgende Sperrungen auf:

Autobahnausfahrten:

  • Brennerautobahn A13 zwischen Patsch und Gries am Brenner
    
    • Inntalautobahn A12 zwischen Hall in Tirol und Zirl
      

Landstraßen:

Fahrtverbot für alle Kraftfahrzeuge mit Fahrtziel Italien:

  • B171a Tiroler Straße, Beginn bei Km-Tafel 20,863, Hall –Ast Tulfesin FR Tulfes
  • L38 Ellbögener Straße, Beginn bei Km-Tafel 0,00 Kreisverkehr Ampass Häusern in FR Ampass
  • L38 Ellbögener Straße, Beginn 105 Meter nach der Km-Tafel 10,250 in FR Ellbögen
  • L38 Ellbögener Straße, Beginn bei Km-Tafel 11,750in FR Ellbögen
  • L11 Völser Straße, Kreisverkehr Völser Straße/Kranebitter Straße in FR Westen (Kematen in Tirol)
  • L11 Völser Straße, Kreisverkehr Völser Straße/Kranebitter Straße in FR Osten (Innsbruck)
  • L13 Sellraintalstraße, Beginn Ausfahrt Kreisverkehr Völser Straße/Sellraintalstraße in FR Süden (Sellraintal)
  • L394 Axamer Straße, Beginn 20 Meter nach Km-Tafel 0,000in FR Axams (Kematen in Tirol)
  • Gemeindestraße Rothenbrunn unmittelbar nach der Kreuzung mit der L13 Sellraintalstraße in FR Axams (Sellrain)
  • Gemeindestraße Nösslach(Gst.Nr. 1561/1, KG Gries am Brenner) in FR Süden
  • L283 Bleichenweg, Beginn 42 Meter nach Km-Tafel 0,750 in FR Süden (Ampass)
  • L9 Igler Straße Anschlussstelle Innsbruck Mitte, Beginn bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Innsbruck Mitte in FR Westen (Vill/Igls)
  • L32 Schlossstraße, Anschlussstelle Innsbruck Mitte, Beginn bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Innsbruck Mitte in FR Osten (Aldrans)

Fahrtverbot für alle Kraftfahrzeuge mit Fahrtziel Deutschland:

  • Gemeindestraße Nösslach(Gst.Nr. 1561/1, KG Gries am Brenner) in FR Norden
  • L38 Ellbögener Straße, Beginn bei Km-Tafel 22,578 in FR Norden
  • L38 Ellbögener Straße, Beginn 68 Meter nach der Km-Tafel 10,250 in FR Norden
  • L226 Natterer Straße, Beginn bei Km-Tafel 0,00 in FR Natters
  • L227 Mutterer Straße, Beginn bei Km-Tafel 0,00 in FR Mutters

Wie werden die Durchfahrtsverbote kontrolliert?

Nicht betroffen von diesen Einschränkungen sind Autofahrer, die direkt nach Innsbruck oder in die angrenzenden Gemeinden fahren wollen. Sie müssen allerdings damit rechnen, dass sie mit auswärtigen Kennzeichen entsprechend von der örtlichen Polizei kontrolliert werden und im Zweifel auf die Brenner- oder Inntalautobahn zurückgeschickt werden. Die Tiroler Landesregierung hat zudem alle nötigen Informationen zu den Sperrungen an die Betreiber von Navigationssystemen weitergeleitet. Die Software zeigt die gesperrten Routen im Staufall nicht mehr als Ausweichmöglichkeit an.

Tirol: Notmaßnahme gegen Verkehrskollaps

Obwohl der Widerstand, gerade aus Bayern, kaum zu überhören ist: Dem Grunde nach liegt Österreich mit der Entscheidung nicht völlig falsch. Extreme Situationen erfordern öfters entsprechende Maßnahmen und gerade wer das Nadelöhr von Rosenheim, über Kiefersfelden nach Innsbruck kennt, der kann verstehen, wieso man sich für derlei Verbote entschieden hat. Es ist eine Art Hilfeschrei ob der regelmäßigen Verkehrsfluten, die sich während der Ferienzeit durch das Inntal ergießen. Sie führen in turnusmäßigen Abständen zum Verkehrskollaps einer ganzen Region, die nicht nur durch den Pkw-, sondern auch durch den Lkw-Verkehr massiv belastet wird.

Großer Widerstand aus Bayern

Letztere wählen auf ihrem Weg zwischen Nord- und Südeuropa meist den Weg durch Tirol, da diese Route um einiges günstiger ist, als jene durch die Schweiz. Eine deutliche Erhöhung der Lkw-Maut scheiterte in den letzten Jahren maßgeblich am Veto der bayerischen Staatsregierung. Sie zeigte sich nach der neuerlichen Blockabfertigung durch die Österreicher während der Pfingstfeiertage (und den damit verbundenen Rückstau nach Bayern) aber deutlich gesprächsbereiter. Angedacht ist seitens Tirol und Südtirol eine Korridormaut beziehungsweise eine Umweltmaut zwischen München und Verona. Ob diese Gesprächsbereitschaft seitens der Bayern nach den neuerlichen Maßnahmen auf Tiroler Seite bestand hat, bleibt abzuwarten.

Überfüllte Straßen auch im Süden Deutschlands

Generell fürchtet sich Bayern vor einer ebenfalls zusätzlichen Verkehrsbelastung, wenn Urlauber bereits frühzeitig und noch im bayerischen Staatsgebiet auf Ausweichrouten umschwenken um die Tiroler Verbote zu umgehen. Bereits heute sind Durchgangsstraßen wie der Fernpass, die B318 zwischen Holzkirchen und Kreuth und auch die Verkehrswege südlich von Garmisch regelmäßig stark vom Durchgangsverkehr belastet. Stellt Tirol die geplanten Maßnahmen nicht ein, überlegt man auch in Bayern bestimmte Straßen für den Durchgangsverkehr zu sperren – ein Dominoeffekt mit bislang unbekannten Ausmaßen auf den Nah- und Fernverkehr wäre die Folge.

Wie umgeht man das Chaos?

Generell gilt: Wer in den kommenden Sommermonaten und insbesondere während der Hauptreisezeit von Deutschland nach Italien will, der sollte seine Route detailliert planen. Oftmals gibt es Richtung Süden allerdings keine (sinnvollen) Alternativen zur Inntal- oder Brennerautobahn, sodass man einzig raten kann die Stoßzeiten zu meiden beziehungsweise jene Alpenpassage in der Nacht zu durchqueren. Ob sich der (teure) Weg durch die Schweiz oder der weite Bogen über die Tauernautobahn A10 in Richtung Villach lohnt bleibt dagegen eine tages- und situationsabhängige Erwägung. (Autor: tv)

Alle weiteren Infos zum Thema Maut in Österreich und Italien finden Sie in unserer Autoreise-Rubrik.

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