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Erste Infos: BMW auf der CES in Las Vegas – BMW future inside: Total vernetzt

„Inside Future“ heißt das neueste Konzept von BMW, denn nach Meinung der Automobilhersteller spielt sich der Fortschritt in Sachen Mobilität zukünftig vor allem im Wageninneren ab.

Immer mehr und immer leistungsfähigere Bordcomputer machen das Fahrzeug zum rollenden Daten-Verarbeiter und -Lieferanten. Indem Kundschaft und Auto allzeit online sind, wollen die Bayern und ihre Partner aus der IT-Branche erreichen, dass sich die Passagiere unterwegs gut aufgehoben fühlen. Im Fond werden sie deshalb auf bequemen Sesseln mit Kuschelkissen und -decke vor große Monitore platziert und finden sogar Bücher vor. Die neueste Umsetzung dieser Gedankenspiele hat BMW konsequenterweise nicht auf einer klassischen Automobil-Ausstellung präsentiert, sondern auf der CES in Las Vegas, einer Messe für Konsumenten-Elektronik. Dort – in der Nachbarschaft großer IT-Hard- und Software-Anbieter, Unterhaltungselektronik, Drohnen aller Größenordnungen, Smartphone-Hüllen und etlichen skurrilen Erfindungen (beispielsweise einer Bürste, die ihrem Benutzer per Smartphone mitteilt, wie es um die Gesundheit der von ihr bearbeiteten Haarpracht steht) – stellen inzwischen auch etliche Automobilhersteller mit IT-Technik gespickte Ideenträger vor.

Bei BMW war es eine rad- und türenlose Fahrgastkabine, die auch als Wellness-Oase für den Hausgebrauch verkauft werden könnte. Nur die Sitzpositionen müssten in diesem Fall noch ein bisschen geändert werden: Im BMW-Entwurf, der eher nach Designer-Möbelstück als nach Mobiltätslösung aussieht, gibt’s kein Gegenüber, sondern nur ein Mit- und Nebeneinander, denn alle vier Sitze sind in Fahrtrichtung angeordnet.

Bedienfeld schwebt neben dem Lenkrad

Ebenfalls neu am Future Inside-Modell ist ein virtuelles Bedienfeld. Es wird rechts neben das Lenkrad projeziert und lässt sich - obwohl das Bild in der Luft schwebt - mit den Fingerspitzen bedienen: Eine prickelnde Erfahrung.BMW geht davon aus, dass die CES-Visionen in spätestens zehn Jahren realisiert und die Kunden dann bereit sind, einen Großteil ihrer Alltags-Aktivitäten in der virtuellen Wirklichkeit unterm Autodach zu vollziehen. Denn ihr Fahrzeug wird, wenn es nach BMW und Kooperationspartnern geht, künftig total vernetzt sein. Es wird dann nicht nur melden, wo sich der Nutzer gerade auffällt, sondern auch wissen und weitergeben, wohin er will, wen er wann trifft, wo und was er zu welchem Preis einkauft und womit er sich die Zeit vertreibt, während der digitale Autopilot den Wagen auf Kurs hält. Der Mensch – so die Vision - muss nur noch am Lenkrad drehen, wenn er dazu Lust hat.

In Nordamerika und in Asien stößt dieses Konzept laut BMW auf große Resonanz. Hierzulande ist der in eine Wohnlandschaft integrierte rollende Internetzugang am ehesten für Viel- und Langstreckenfahrer interessant; sie dürften sich auch am stärksten für autonom fahrende Pkw begeistern. Dem deutschen Otto-Normalfahrer bringen die Vorstellungen, mit den die Automobilhersteller zukünftig im Geschäft bleiben wollen, hingegen wenig Zeitgewinn und Mußestunden. Auch wird jemand, der jeden Tag auf derselben Strecke zwischen Wohnung und Arbeitsplatz pendelt, vermutlich nicht allzu oft per Gestensteuerung Informationen über die seinen Weg säumenden Gebäude abrufen. Sollte der Wagen die wenigen Kilometern wirklich selbstständig zurücklegen können, wird der arbeitslose Fahrer wohl eher Mails schreiben, seinen Terminkalender aktualisieren, Nachrichten lesen oder ein paar Telefonate erledigen – lauter Dinge, die so mancher schon heute nebenbei erledigt, wenn er im Stau steht.

Die IT-Vordenker in den Automobilkonzernen denken jedoch weiter und propagieren eine noch gründlichere Vernetzung. Sie wollen wahlweise die (Panorama-)Fensterscheiben der Wohnung oder Wandspiegel zum Anzeigegerät für alles umfunktionieren, was deren Besitzer im Tagesverlauf unternehmen möchten.

Alles unter Kontrolle

Wer diese Aussichten großartig findet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die beteiligten Firmen sein Tun beobachten und versuchen werden, daraus gewinnbringende Schlüsse zu ziehen. Nicht nur die Autotechnik, sondern auch der Konsument, der sich derart tief ins globale Netzwerk einbinden lässt, wird „gläsern“ und leicht berechenbar – bis hin zu seinem Fahrstil. Hinzu kommt die Gefahr, dass weitere, illegale Späher seine Daten erfassen und nutzen. Über diese Risiken und die Frage, wieviel ihn die weitreichende Verstrickung ins Netz kostet, wird derzeit kaum gesprochen; bekannt ist hingegen, wer bei Daten-Sammeln und -Auswerten hilft und geschäftlich davon profitieren wird: Aus der IT-Branche sind unter anderem Intel, Mobileye und Amazon mit von der Partie.

Gute Idee: Digital verwalteter Parkraum

Umfragen zufolge hält hierzulande derzeit rund ein Drittel der Autofahrer nichts davon, Mobilität und Vernetzung so weit zu treiben, wie das der Industrie vorschwebt. Gezielte Hilfe stößt hingegen auf großes Interesse: Die computer-gestützte Parkplatz-Findung beispielsweise. Das von BMW bei der CES vorgestellte Modell setzt ein voll digitalisiertes, kartiertes Parkhaus voraus. In ihm könnten Fahrzeuge mit geeigneter Technik auf dem kürzesten Weg selbstständig freie Stellplätze ansteuern.

Sollte der Besitzer der Kfz-Autonomie-Bewegung misstrauen, kann er sie übrigens per App kontrollieren, sprich auf dem Smartphone aus der Ferne überwachen, ob sein Auto dieses Manöver vollzieht, ohne Schaden zu nehmen.

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