VW Golf 2

Was gibt es Neues

• Rostschutzvorsorge durch Karosserieversiegelung.
• Sportversion VW Golf GTI ab Anfang 1984.
• Katalysatortechnik ab 1985 als Option erhältlich.
• Golf syncro mit Allradantrieb ab 1986.
• Modellpflegen 1987 und 1989 mit aufgewerteter Serienausstattung.
• Ab 1990 neuer VW Golf Country als Crossvariante mit Allrad.

Innenraum & Karosserie

Gebrauchte Golf 2 bringen die Eigenschaften eines praktischen und leicht zu fahrenden Alltagsautos mit, das auch für Anfänger geeignet ist. Gerade in der Stadt punkten die gut vier Meter langen Schräghecklimousinen mit ihrer übersichtlichen Karosserie, die dank breiter Türleisten und meist unlackierter Stoßfänger gut vor kleinen Stößen geschützt ist. Daher gibt es durchaus noch Golf II Gebrauchtwagen, die optisch einen richtig guten Eindruck machen. Im Alltag glänzt der Volkswagen Golf II vorne mit reichlich Platz selbst für größere Personen sowie mit gut 345 Liter Ladevolumen. Das ist fast so viel Stauraum, wie in Kompakten neuerer Baujahre zur Verfügung steht. Wer sich den Zugang zu den Rücksitzen leichter machen will, für den ist der VW als Golf II 5-Türer empfehlenswert. Zumal sich die kleineren Türausschnitte auch in engen Parklücken im Alltag als vorteilhaft erweisen. Ähnlich praktisch als Stadtauto sind die 4-türigen Golf 2 Stufenheckvarianten, die VW allerdings wie in der Golf I Generation wieder als eigene Baureihe vermarktet und als Jetta 2 ausliefert.

Motor & Antrieb

Die meisten Angebote für gebrauchte Golf 2 gibt es mit den Standardbenzinern von 1,3 bis 1,8 Liter Hubraum, die sich mit ihren technischen Daten auch im Vergleich zu neueren Modellen der Kompaktklasse noch sehen lassen können. Wer den Golf 2 meist im Stadtverkehr bewegt, für den bringt das Einstiegsmodell mit 40 kW (55 PS) schon ausreichend Leistung mit. Für längere Strecken sind allerdings die größeren Ottomotoren mit Leistungswerten zwischen 51 kW (69 PS) bis 66 kW (90 PS) besser geeignet. Um das Potential des Golf II in einer der GTI-Varianten auszuschöpfen, bringen die ab 1986 gebauten 16V-Versionen oder die seltenen Varianten mit dem G60-Motor die passende Motortechnik als Rallye Golf mit. Sie liefern dem VW bis zu 139/160 PS und bringen damit deutlich mehr Spaß als die herkömmlichen Golf 2 Sportmodelle mit vergleichsweise bescheidenen 107 PS. Dieselfahrer sollten sich nach einem VW Golf II 1.6 TD umsehen, der mit Turbo in den Leistungsstufen von 44 kW (60 PS) bis 59 kW (80 PS) ordentlichere Leistungen bietet als der reichlich schwache VW Golf 1.6 D. Wer im Winter viel unterwegs ist oder mehr Sicherheit durch Allradtraktion will, hat mit dem Golf synchro oder dem etwas höher gelegten Golf Country interessante Alternativen zu den Standardmodellen mit Frontantrieb.

Ausstattung & Sicherheit

In puncto Sicherheit ist der Golf 2 auf dem Niveau von 80er Jahre Fahrzeugen mit Standardausstattung wie Dreipunktgurten, Kopfstützen und Bremskraftverstärker. Ab dem Bj. 1986 sind allerdings bei den GT und GTI-Versionen schon Modelle mit ABS zu finden, die ein Plus an Sicherheit bringen. Wer unterhalb der Topversionen mehr Innenraumkomfort im VW will, für den sind Golf II der höherwertigen Ausstattungslinien Golf CL oder GL empfehlenswert. Komfortfeatures auf dem Niveau aktuellerer Fahrzeuge gibt es allerdings nur in den seltener angebotenen Golf 2 GLX und dem Golf Carat. Die beiden können dank Sportlenkrad, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern und Bordcomputer allerhand Extras bieten. Für den sportlichen Auftritt bringen die Golf GT und die verschiedenen GTI-Varianten das passende Profil mit. Darüber hinaus gibt es gut ausgestattete Sondereditionen wie die VW Golf II Moda und Fire and Ice oder das 88er Jubiläumsmodell Golf 10 Millionen. Heute ein Hingucker ist der als Exot der Baureihe antretende Golf 2 Country, der durch sein an der Heckklappe montiertes Reserverad mit origineller Geländewagenoptik auffällt. Allradantrieb und die erhöhte Bodenfreiheit machen ihn für alle interessant, die mit ihrem Volkswagen Golf auch mal auf schlechten Wegstrecken unterwegs sind.

Verbrauch & Umwelt

Als Gebrauchtwagen brilliert der VW Golf II nicht gerade durch sparsamen Verbrauch, kann sich jedoch mit einem stärker motorisierten Auto der Mittelklasse aktuellerer Baujahre vergleichen. Um Kfz-Steuern zu sparen, sollte man sich am besten nach einem Golf II mit Katalysator umsehen, wie er zuerst im größten 1.8 Liter Benziner und dem GTI-Modell verfügbar war. Den niedrigsten Kraftstoffverbrauch haben die VW Golf Diesel, die sich je nach Ausführung mit komb. 6,5 bis 7,5 Liter begnügen. Der VW Golf mit dem 1.3 l Einstiegsbenziner konsumiert im Durchschnitt zwischen 8,0 und 8,5 l auf 100 km. Für die Golf II mit den größeren Maschinen müssen dann schon gut 9,5 bis 10,5 l einkalkuliert werden. Mit GTI-Ausstattung oder synchro Allradantrieb liegt der offizielle Kraftstoffverbrauch des VW Golf II etwas höher zwischen gut 11 und 12 l pro 100 km.

Probleme

Der Golf II gehört zu den solidesten Gebrauchtwagen der 80er und frühen 90er Jahre. Das hat er der im Vergleich zum Golf I deutlich verbesserten Rostvorsorge und der soliden VW Technik zu verdanken. Beides sind große Pluspunkte, wenn es um die Einschätzung von Reparaturkosten oder die Ersatzteilversorgung für einen VW Golf Oldtimer geht. Typische Schwachstellen zeigt der Golf II an Abgasanlage und Bremsleitungen, die von Korrosion betroffen sein können. Auch die Zündanlage, Radlager und Bauteile der Antriebswellen machen zuweilen Ärger. Wer einen VW Golf II gebraucht kaufen und von der langen Lebensdauer der Motoren profitieren will, sollte in jedem Fall darauf achten, dass der Zahnriemenwechsel in den vorgeschriebenen Intervallen gemacht wurde. Vorsicht ist bei getunten VW Golf mit der GTI-Ausstattung geboten, wenn diese im Eigenbau verbastelt worden sind.

Fazit

VW hat die zweite Generation des Golf für ein langes Autoleben konstruiert. Mit ihrer rostbeständigen Karosserie und den für viele Kilometer ausgelegten Motoren hat der VW Golf II daher anders als die ersten Golf durchaus Klassiker-Potential und zwar sogar noch zu günstigen Einstiegspreisen ab wenigen Hundert Euro. Das gefällt allen, die einen preiswerten Gebrauchtwagen suchen, der als Oldtimer im Alltag mit neueren Konkurrenten mithalten kann. Denn bei Platzangebot, Laderaum und Leistung zeigt sich der Golf II auf der Höhe der Zeit. Wer im gebrauchten VW Golf 2 höhere Komfortstandards will, der sollte sich nach einem Fahrzeug der Ausstattungslinien GLX und Carat umsehen oder einen Blick auf die zahlreichen Golf Sondereditionen werfen, die attraktive Mehrausstattung haben. Besonders groß ist das Angebot an gepflegten Gebrauchtwagen beim Golf Cabrio, das noch bis 1993 neu lieferbar war und Fans klassischer Stoffdachmodelle etwa als Zweitwagen einen günstigen Einstieg ermöglicht. Für sportliche Ansprüche bringen natürlich Power-Versionen wie der Golf GTI 16V das beste Profil mit. Doch zu den starken Topmodellen gibt es zugleich eine interessante Alternative mit niedrigeren Unterhaltskosten. Denn in der GT-Version tritt der Golf zwar mit weniger Power, doch dafür mit GTI-Optik und Sportinterieur gegen die Kultmodelle der Volkswagen Baureihe an.