Mercedes-Benz SL 300

An diese große Tradition knüpften die modernen SL-Baureihen der 1970er und 1980er Jahre an. Auch wenn deren Modelle es nicht schafften, einen ähnlichen Kultstatus zu erlangen, blieben Cabrios unverändert ein fester Bestandteil im Fahrzeugprogramm der schwäbischen Autobauer. Aus den kräftig motorisierten kleinen Flitzern wurden allerdings spätestens Ende der 1980er Jahren luxuriöse Cabriolets mit Oberklasseformat. Als Einstiegsmodell in ihrer herangewachsenen SL-Klasse führten die Stuttgarter im Baujahr 1989 den Mercedes-Benz 300 SL ein, der nach der Umstellung der Typenbezeichnungen unter dem Namen Mercedes-Benz SL 300 vermarktet wurde und bis ins Jahr 1993 im Programm blieb. Eine Wiederauflage erlebte der Mercedes-Benz SL 300 dann im Baujahr 2009.

Zwei Motorisierungen für die 1. Generation des Mercedes-Benz SL 300

Mit dem Start der Baureihe R 129 wurde der Mercedes-Benz SL 300 im Jahr 1989 als Basismodell mit einem 3,0 Liter Motor mit zwölf Ventilen am Markt eingeführt. Das Cabriolet verfügte in dieser Motorisierung über eine Leistung von 140 kW (190 PS). Parallel dazu wurde eine zweite Version des Mercedes-Benz SL 300 mit vierundzwanzig Ventilen ins Programm genommen, die dem Cabriolet 170 kW (231 PS) zur Verfügung stellte. Für die leistungsstärkere Ausgabe des Mercedes-Benz SL 300 bot der Hersteller neben der Fünfgang-Handschaltung auch ein optional erhältliches Automatikgetriebe mit vier Stufen an.

Der Mercedes-Benz SL 300 als Cabriolet mit Textilverdeck und Stahldach

Die Bodengruppe teilte sich der Mercedes-Benz SL 300 mit den Limousinen der S-Klasse, allerdings bekamen die offenen Ausführungen der SL-Klasse eine auf knapp 4,50 Meter verkürzte Karosserie mit einem auf 2,51 Meter reduzierten Radstand. Das bis zu zwei Tonnen schwere Cabriolet brachte damit fast genau so viel Gewicht auf die Waage wie die Limousinenausführungen der Mercedes-Oberklasse. Der Mercedes-Benz SL 300 wurde serienmäßig mit einem Stoffdach und mit einem einsetzbaren Stahldach ausgeliefert, womit die SL-Modelle erstmals zu vollwertigen Ganzjahresfahrzeugen wurden. Wichtigste Neuerung in sicherheitstechnischer Hinsicht: Ab dem Baujahr 1989 bekamen die Mercedes-Benz SL 300 einen in der Karosserie versenkten überrollbügel, der notfalls automatisch ausgefahren wurde, um die Passagiere bei einem überschlag zu schützen.

Im Jahr 2009 kommt die 2. Generation des Mercedes-Benz SL 300 auf den Markt

Im Baujahr 1993 wurde der Mercedes-Benz SL 300 vom neuen Einstiegsmodell Mercedes-Benz SL 280 abgelöst und es dauerte bis zum Jahr 2009, ehe wieder ein Mercedes-Benz SL 300 im Programm der Oberklasse-Cabriolets auftauchte. In der neuen Generation der Stahldach-Cabriolets kam nun ein V6-Motor mit 3,0 Litern Hubraum zum Einsatz, der auf 232 kW (316 PS) zugreifen konnte. Damit legte der Mercedes-Benz SL 300 die Strecke von Null auf Hundert in gut 7,8 Sekunden zurück. Die Höchstgeschwindigkeit des Cabrios betrug 250 km/h. Danach wurde elektronisch abgeregelt. Der neue Motor erfüllte bereits die Anforderungen der Euro5-Norm und wurde nur in Verbindung mit einer Siebengang-Sportautomatik angeboten. Den Verbrauch des Mercedes-Benz SL 300 der neuen Generation gab der Hersteller mit durchschnittlich 9,3 Litern an, was einem CO2-Wert von 217 g/km entsprach.