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Mercedes W220

Stärken

  • günstig zu haben
  • hochwertige Ausstattung
  • zuverlässige Motoren

Schwächen

  • in einem speziellen Zwischenalter
  • hohe Erhaltungskosten

Als die S-Klasse auch außen wieder elegant wurde

Im Oktober 1998 kam mit dem Mercedes-Benz W220 wieder eine neue S-Klasse auf den Markt. Und diese neue Generation hatte einige Wogen zu glätten, die im Rahmen des Vorgängermodells in Form der Baureihe 140 hochgegangen waren. Diese sorgte für viele Kontroversen. Vielen in Deutschland war sie zu groß, zu plump, zu protzig, zu Panzer-artig. Und genau hier setzt die neue Baureihe W220 an. Sie war deutlich schlanker, aerodynamischer und eleganter. Gleichzeitig hatte sie dennoch mehr Platz im Innenraum und viele spannende, technische Neuerungen an Bord. Heute ist die vormals so noble S-Klasse deutlich preisgünstiger zu haben. Für einen wertvollen Oldie ist sie noch zu jung, im Vergleich zu heutigen Modellen wiederum deutlich in die Jahre gekommen. Gut gepflegte Exemplare können dadurch ein günstiger Einstieg in die komfortable Welt der Oberklasse rund um die Jahrtausendwende sein. Eine Welt, die mittlerweile jedoch ziemlich pflegebedürftig sein kann. Rost und Probleme mit der Elektronik können so schnell zum Spielverderber werden. Weiterlesen

Interessiert am Mercedes W220

Mercedes-Benz W220: Als die S-Klasse auch außen wieder elegant wurde

Im Oktober 1998 kam mit dem Mercedes-Benz W220 wieder eine neue S-Klasse auf den Markt. Und diese neue Generation hatte einige Wogen zu glätten, die im Rahmen des Vorgängermodells in Form der Baureihe 140 hochgegangen waren. Diese sorgte für viele Kontroversen. Vielen in Deutschland war sie zu groß, zu plump, zu protzig, zu Panzer-artig. Und genau hier setzt die neue Baureihe W220 an. Sie war deutlich schlanker, aerodynamischer und eleganter. Gleichzeitig hatte sie dennoch mehr Platz im Innenraum und viele spannende, technische Neuerungen an Bord.

Heute ist die vormals so noble S-Klasse deutlich preisgünstiger zu haben. Für einen wertvollen Oldie ist sie noch zu jung, im Vergleich zu heutigen Modellen wiederum deutlich in die Jahre gekommen. Gut gepflegte Exemplare können dadurch ein günstiger Einstieg in die komfortable Welt der Oberklasse rund um die Jahrtausendwende sein. Eine Welt, die mittlerweile jedoch ziemlich pflegebedürftig sein kann. Rost und Probleme mit der Elektronik können so schnell zum Spielverderber werden.

Innenraum & Karosserie

Im Innenraum hat Mercedes die traditionelle Linie fortgesetzt. In der Baureihe W220 war alles wieder deutlich moderner und zugleich komfortabel wie eh und je. Unzählige Varianten mit Leder und verschiedenen Hölzern standen zur Auswahl. Mit entsprechend vielen Ausstattungspunkten stieg auch die Menge an Knöpfen und Schaltern für elektrische verstellbare Sitze und Co. Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – zentrales Highlight war das neue Command-System. Aus heutiger Sicht war das bereits ein erster Infotainment-Screen, wie er in vielen aktuellen Autos mittlerweile Standard ist. Mit dem damals noch recht rudimentären Navi, den verschiedenen Radiovarianten und auf Wunsch sogar mit TV-Empfang samt Videotext war das 1998 eine spannende Neuerung. Apropos Neuerung bei der Technik: Der Mercedes W220 war die erste S-Klasse mit klimatisierten Sitzen. Dabei schickte ein eingebautes Lüftungssystem geschickt Luft aus kühleren Fahrzeugbereichen in die Sitze und gab sie über die perforierten Sitzbezüge an die Insassen ab.

Die Baureihe W220 sollte die letzte S-Klasse sein, die aus der Feder des italienisch-deutschen Autodesigners Bruno Sacco stammte. Und diese letzte S-Klasse fiel deutlich zurückhaltender aus als ihr Vorgängermodell. Dabei brachte Mercedes-Benz nebenbei ein kleines Kunststück zustande. Das Auto wurde außen nicht nur optisch zierlicher, sondern auch tatsächlich etwas kleiner. Gleichzeitig konnte die Innenraumlänge um 3 cm gestreckt werden. So bekamen Fahrer und Passagiere noch mehr Platz in der ohnehin schon geräumigen Limousine.

Über den zusätzlichen Platz hinaus sorgte noch etwas für mehr Komfort im Innenraum: Die verbesserte Aerodynamik. Die neue, elegantere Form konnte den Luftwiderstand ordentlich senken. War es bei der Baureihe W140 noch ein Cw-Wert von 0,31, konnten die Entwickler diesen Wert nun auf 0,27 drücken. Das spart Treibstoff, aber auch Lärm durch Windgeräusche und macht somit das Erlebnis im Innenraum leiser.

Motoren & Antrieb

Bei den Motoren steht ein Buchstabe ganz klar im Vordergrund: Das „V“. Mit einer einzigen Ausnahme handelt es sich bei allen Motoren der Baureihe 220 um V-Motoren. Bei den Benzinern standen Käufer vor der Wahl zwischen sechs, acht und zwölf Zylindern. Bei den V6-Varianten handelte es sich um die Modelle S 280, S 320 und S 350 (4MATIC). Sie leisteten 204, 224 oder 245 PS. Die V8-Motoren brachten standesgemäß ein ordentliches Plus an Leistung. Als S 430 und S 500 blieb es mit 279 PS und 306 PS noch beinahe beschaulich. Als S 55 AMG ging es zunächst mit 360 PS und ab September 2002 mit 500 PS deutlich flotter zu Sache. Die Krönung bildeten schließlich die 12-Zylinder-Varianten mit Leistungen von 367 PS bis zu satten 600 PS als S 65 AMG L.

Die Dieselmotoren erstrecken sich bei der Leistung zwischen 197 und 260 PS. Hier finden wir auch die einzige Ausnahme bei der Motorenform. Der S 320 CDI bringt einen Reihenmotor mit sechs Zylindern, 3,2 Litern Hubraum und bis zu 204 PS mit. Er gilt jedoch als einziges Sorgenkind unter den Motoren, da hier immer wieder die Common-Rail-Direkteinspritzung Probleme macht. Besser läuft es da schon als S 400 CDI mit einem V8-Dieselmotor und jeweils 4,0 Litern Hubraum. Daraus machte Mercedes zunächst 250 und ab Juni 2003 260 PS. Das war damals der stärkste Diesel-Pkw überhaupt.

Angetrieben wurden entweder die Hinterräder oder bei den 4MATIC-Modellen alle vier Räder. Ungewohnt übersichtlich fällt bei dieser S-Klasse die Wahl des Getriebes aus. Hier kommt fast ausnahms- und alternativlos die Automatik namens 5G-Tronic zum Einsatz. Nur vereinzelt gab es auch eine 7G-Tronic.

Ausstattung & Sicherheit

Wie es sich für die Oberklasse gehört, setzt auch diese S-Klasse auf jede Menge Ausstattung und Komfort. Erneut gibt es fast nichts, was es in der Baureihe W220 nicht gibt. Bei so viel Leder und edlen Hölzern lässt es sich auch heute noch prächtig aushalten. Einzig das damals fast schon revolutionäre Command-System wird heute von jedem Smartphone um Welten überflügelt. Eine passende Smartphone-Halterung und ein AUX-Kabel verschaffen hier schnell Abhilfe. Dieser Mercedes war der erste mit einer serienmäßigen Luftfederung samt adaptivem Dämpfungssystem. Mit einem einfachen Tastendruck ließ sich das Auto damit sogar um 20 mm anheben und auch die Dämpferhärte konnte angepasst werden. Übertroffen wurde das nur von der adaptiven Stahlfederung mit dem Namen Active Body Control. Diese gab es in den V12- und den AMG-Modellen.

Eine weitere Tradition pflegte Mercedes auch mit den vielen Verbesserungen beim Thema Sicherheit. Bei der passiven Sicherheit kamen viele neue Airbags ins Spiel, die alle Insassen rundum schützen sollten. Tür- und Windowairbags über die ganze Seite waren 1998 noch eine grandiose Neuerung. Ähnlich spannend war die Präsentation des ersten adaptiven Tempomaten. Mithilfe eines Radars hinter dem Kühlergrill konnte der Tempomat den Verkehr vor der S-Klasse beobachten und die eingestellte Geschwindigkeit entsprechend anpassen und sogar bremsen. Eine kleine, aber feine Verbesserungen in puncto Sicherheit sollten zudem die ersten LED-Lampen bei den Bremslichtern bringen. Sie stehen bis heute für eine deutlich längere Haltbarkeit und sie erreichen ihre volle Leuchtkraft deutlich schneller als klassische Glühlampen.

Ebenso traditionell ist das Coupé an der Seite der Limousine. In diesem Fall handelte es sich um die CL-Klasse der Baureihe C215.

Verbrauch & Umwelt

All den aerodynamischen Bemühungen zum Trotz lassen sich bei den leistungsstarken Motoren dieser S-Klasse niedrige Verbrauchswerte nur schwer erzielen. Selbst die schwächsten Benziner sind kaum mit weniger als 11,0 Litern auf 100 Kilometern zu bewegen. Einzig der 6-Zylinder-Reihen-Dieselmotor ist mit rund 8,0 Litern noch einigermaßen sparsam unterwegs. Immerhin kann die optionale Zylinderabschaltung laut Mercedes den Verbrauch um rund 10 % senken.

Probleme

Die jüngsten Exemplare dieses Mercedes sind 2005 vom Band gerollt. Allgemein sind sie also definitiv nicht mehr die jüngsten Autos und dementsprechend viele Problemchen können mittlerweile für Ärger sorgen. Die Baureihe 220 kämpft dabei oft mit Rost an verschiedensten Stellen. Zudem bringt die viele Elektronik Fluch und Segen mit sich. Segen in Form von viel möglichem Komfort und Fluch in Form vieler möglicher Problemquellen. Vor einem möglichen Gebrauchtwagenkauf sollte das Auto also auf jeden Fall ans Analysegerät. Besonders Reparaturen an der Elektrik sind meist sehr aufwendig und teuer.

Fazit

Die Baureihe 220 ist eine typische und zugleich untypische S-Klasse. Sie bietet den Komfort der Oberklasse, ist aber aktuell in einer zeitlichen Zwischenebene, die sie aktuell besonders preisgünstig macht – noch lange kein Oldtimer und heutigen Autos dennoch klar unterlegen. Wer jedoch die Atmosphäre der S-Klasse für wenig Geld erleben möchte, der kann hier mit etwas Glück sein ideales Auto finden. Gut gepflegte Exemplare können noch für viele Jahre ein treuer und hochwertiger Begleiter sein.

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